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Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!

 

  Autor: David Safier
Verlag: rororo
Erschienen: 05/2008
ISBN: 978-3-499-24455-1
Seitenzahl: 288 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In „Mieses Karma“ geht es um die Fernsehmoderatorin Kim Lange, die von dem Waschbecken einer russischen Raumstation erschlagen wird, nachdem sie Ihren Mann Alex mit ihrem Kollegen Daniel Kohn betrogen hat. Doch das Nirwana stößt sie ab, da sie während ihres Lebens viel mieses Karma gesammelt hat. Und so wird sie als Ameise wiedergeboren. Um als höheres Lebewesen wiedergeboren zu werden, muss sie gutes Karma sammeln, was nicht immer leicht ist, wenn man versucht, die Neue des Mannes zu vergraulen und die eigene Familie zurück zu gewinnen. Und so wird sie nicht nur zweimal als Ameise wiedergeboren, sondern durchlebt à là „Täglich grüßt das Murmeltier“ das Leben verschiedener Tiere, darunter eine Kuh, ein Regenwurm, ein Eichhörnchen und ein Beagle. Und immer ist sie darauf bedacht, nahe bei Alex und vor allem nahe bei ihrer Tochter Lilly zu sein.

David Safier hat seine ungewöhnliche Idee mit viel Humor umgesetzt, wobei auch Platz für Gefühle ist.


Stil und Sprache
Gleich der erste Satz des Buches bringt einen zum Schmunzeln, der erste Absatz macht noch neugieriger auf die Geschichte. Der Forderung, den Leser mit der ersten Seite in die Geschichte hineinzuziehen und zum Weiterlesen zu motivieren, ist er hervorragend nachgekommen. Denn wer würde nicht wissen wollen, warum der eigene Tod es gerade mal mit Ach und Krach auf Platz sechs der miesesten Momente des Tages schafft?
Zudem ist das Buch in einem dermaßen amüsanten Stil geschrieben, das man es einfach gerne liest und es sich nicht verkneifen kann, einfach mal laut zu lachen. Dabei sind die Sprüche keineswegs abgedroschen, sondern spritzig, frisch, neu.
Die Ich-Form ist für diese Art Roman gut ausgewählt, kann man so doch die Gefühle der Protagonistin Kim Lange sehr gut verfolgen und nachvollziehen. Zudem ist der ganze Roman aus diesem Grund in dem lockeren Plauderton der Protagonistin verfasst, als würde sie dem Leser die Geschichte erzählen.
Trotz dem humorvollen Ton bleibt Platz für Gefühle, die einem beim Lesen nahe gehen. Diesen Bogen hat David Safier sehr gut geschlagen.

Ab und zu sind kurze Fußnoten zu finden, die die Gedanken des als Ameise – und später als Meerschweinchen bzw. Kater – wiedergeborenen Casanovas wiedergeben. Diese sind keineswegs störend, sondern kommen der Geschichte zu Gute.

Die kurzen Kapitel tragen zu einem hohen Erzähltempo bei und sorgen dafür, dass das Buch schnell ausgelesen ist. Zumindest dachte ich mir beim Lesen abends „Die drei Seiten liest du auch noch“ und so schwand Kapitel für Kapitel, bis ich die letzte Seite umgeblättert hatte.

Die Phase, in der Kim als Kuh, dann als Regenwurm, Kartoffelkäfer und schließlich als Eichhörnchen wiedergeboren wird, hat der Autor auf gerade mal drei Seiten abgehandelt, wodurch es wirkt, als hätte er diese Wiedergeburten unbedingt einbauen wollen, ihnen aber keine große Bedeutung zugemessen. Diese drei Seiten wirken lieblos eingeschoben.


Figuren
Die Figuren sind allesamt liebenswert, auch wenn sie nicht besonders tiefgründig ausgearbeitet sind, was allerdings zum Stil des Buches passt und somit der Geschichte keinen Abbruch tut.
Der Autor hat die Protagonistin Kim Lange mit Sehnsüchten ausgestattet, die jeder nachvollziehen kann, wodurch ihr Handeln gerechtfertigt ist und glaubwürdig erscheint.
Einen Antagonisten im eigentlichen Sinne gibt es in diesem Buch nicht, außer man würde den Tod oder Buddha als solchen bezeichnen wollen.


Aufmachung des Buches
Das Buch „Mieses Karma“ ist als Taschenbuch mit 288 Seiten erschienen. Als erstes hat mich im Buchgeschäft das Cover angesprochen, der Text des Buchrückens sorgte schließlich dafür, dass ich das Buch gekauft habe.


Fazit
Das Buch eignet sich hervorragen dafür, es einfach herunterzulesen, wenn man abschalten will und keine Lust auf tiefgründige Geschichten hat. Zudem zaubert es einem ein Lächeln auf das Gesicht oder sorgt dafür, dass man einfach laut loslacht.


4 Sterne


Hinweise
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