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Hochspannung im Norden Deutschlands: Auf Sylt geht ein Feuerteufel um, der einen perfiden Plan verfolgt...
Es brennt auf Sylt. Der Speisesaal eines Luxushotels, das Wartehaus einer Bushaltestelle und das Verdeck eines Autos stehen in Flammen. Während die ermittelnden Kommissare Sven Winterberg, Silja Blanck und Bastian Kreuzer fieberhaft nach dem Brandstifter suchen, trifft der Journalist Fred Hübner seine einstige große Liebe Susanne wieder. Ihr hat das abgebrannte Hotel gehört, nur darum ist sie nach jahrelanger Abwesenheit auf die Insel zurückgekehrt. Doch schnell ist Fred der Grund für ihr Bleiben. Als Susanne darüber nachdenkt, ihren vermögenden Mann zu verlassen, geschieht ein Mord. Und das ist nur der Anfang ...

 

Frauen luegen 

Autor: Eva Ehley
Verlag: Fischer
Erschienen: 02. April 2012
ISBN: 978-3-596-19427-8
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf der ansonsten so ruhigen und beschaulichen Insel Sylt geht es heiß her. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Feuerteufel treibt sein Unwesen und steckt scheinbar wahllos verschiedenste Objekte in Brand. So auch den Speisesaal eines renommierten Hotels, dessen Besitzerin schon lange nicht mehr auf der Insel weilt. Nun aber kommt sie eigens wegen des Vorfalls zurück und trifft prompt auf ihre Jugendliebe, den Journalisten Fred Hübner. Obwohl Susanne verheiratet ist, lässt sie sich erneut auf Fred ein, der bereits auf Wolke sieben schwebt und Zukunftspläne schmiedet. Doch plötzlich geschieht etwas noch grausameres als die Brandstiftungen und jeder könnte der nächste sein. Denn ein Motiv oder Hinweise auf den Täter gibt es noch immer nicht ...

Die Autorin versteht es, verschiedene Themen in einer spannenden Lektüre zu vereinen. Dabei handelt es sich fast schon um Alltagsthemen, wie Eifersucht, Alkoholabhängigkeit oder Neid, die ansonsten nicht ein solches Interesse wecken. Eingeflochten in diese Geschichte aber fesseln sie ungemein von Anfang bis Ende.


Stil und Sprache
Eva Ehley erzählt diesen Krimi aus zwei Perspektiven. Zum einen gibt es einen beobachtenden Teil, der die meiste Zeit über verwendet wird. Somit hat man die Möglichkeit, sich einen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen, der auf jeden Fall hilfreich ist, um selber Nachforschungen anstellen zu können. Dann gibt es noch ein paar Kapitel, die aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, und zwar aus der des Täters. Man erhält also einen Einblick in dessen Gefühlsleben und überhaupt in die Überlegungen, die angesichts der Taten angestellt werden. Da aber natürlich immer nur von „ich“ und „mir“ die Rede ist, erhält man so gut wie gar keinen Hinweis darauf, um wen es sich handeln könnte. Im Rückblick, nachdem man die Lösung kennt, könnte man einiges als Indiz erkennen, ohne Kenntnis ist dies allerdings wirklich schwer.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und sehr flüssig. Man ist sofort in der Geschichte drin und fühlt sich mit einbezogen. Nicht als agierende Person, eher als stiller Beobachter, aber die Umgebung und auch die Charaktere sind so detailgetreu dargestellt, dass man alles bildlich vor Augen hat und sich sofort an Ort und Stelle projizieren kann. Kennt man sich auf der Insel ein wenig aus, weiß man an jeder Ecke, wo das gerade Gelesene stattfindet, was den Lesespaß nochmals erhöht.

Es gelingt Eva Ehley von Anfang an Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluss zu halten. Sicherlich gibt es Passagen, in denen mal mehr mal weniger davon vorhanden ist, es passiert aber nie, dass Situationen langatmig werden. Es kommt eben auch immer auf das Erlebnis an, ob die Spannung greifbarer ist oder nicht. Allerdings spürt man anhand der aufgeladenen Atmosphäre durchgängig, dass etwas im Gange ist und man auf der Hut sein sollte.


Figuren
Sven Winterberg, Silja Blanck und Bastian Kreuzer ermitteln in „Frauen lügen“ in ihrem zweiten Fall. Silja und Sven sind Ermittler auf Sylt, Bastian in Flensburg. Während ihres ersten Falls „Engel sterben“, wurde Bastian bereits nach Sylt beordert, wo er mit Rat und Tat zur Seite stand. Nicht nur den Fall hat er geknackt, sondern auch Kollegin Silja, die eigentlich immer ziemlich in sich zurückgezogen war, was auf ein traumatisches Erlebnis innerhalb der Familie zurückzuführen ist. Nun aber sind die beiden ein Paar und natürlich unendlich froh, als Bastian auch diesmal wieder angefordert wird. Über die Hintergründe der drei Ermittler hat man im ersten Band schon recht viel erfahren, weshalb die Figuren diesmal nur kurz umrissen werden. Sicherlich erfährt man auch private Dinge, die man aber besser einordnen kann, wenn man die Vorgeschichte bereits kennt. Alle drei sind aber auf den ersten Blick sympathisch, obwohl natürlich auch jeder seine Eigenarten hat, die mal mehr mal weniger positiv ausfallen, den Wiedererkennungswert aber um einiges erhöhen.

Der Journalist Fred Hübner ist auch im ersten Band schon in Erscheinung getreten. Endlich scheint er seinen Platz im Leben gefunden zu haben und mit sich eins zu sein. Doch dann taucht plötzlich seine große Liebe auf und alles droht aus dem Ruder zu laufen. Alles, was er sich in der letzten Zeit mühsam aufgebaut hat, sieht man vor dem inneren Auge schon wieder den Bach hinunter fließen. Auch über ihn hat man allerdings im Vorgänger schon viel erfahren, was hier nicht nochmal extra aufgegriffen wird. Für das Verständnis des Geschehens ist dies natürlich unerheblich, aber man möchte ja auch gerne die Geschichte einer Figur nachvollziehen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein Taschenbuch aus dem Fischer Verlag. Der Hintergrund ist komplett blau und in der Mitte prangt der Schatten der Insel Sylt. Schon von Weitem ist somit für jeden gleich erkennbar, wo dieser Krimi angesiedelt ist. Ein paar Blutflecken zieren die Insel zudem, sodass auch auf einen Blick das Genre klar sein sollte. Das Cover passt von der Aufmachung sehr gut zum ersten Teil, da das Motiv dasselbe ist. Bloß ist dort der Hintergrund weiß und die Insel blutrot. Der Reihencharakter wird aber sofort deutlich, da die Titelbilder einheitlich sind. Auch im Inneren begegnet die Insel dem Leser immer wieder, denn jede Kapitelüberschrift wird mit einer kleinen Abbildung eingeleitet. Trotz oder gerade wegen der Schlichtheit des Covers erregt das Buch Aufmerksamkeit. Sylt-Liebhaber, die gerne Krimis lesen, werden auf jeden Fall zugreifen, doch auch andere Interessenten wird das Buch mit Sicherheit anziehen.


Fazit
Ein sehr guter Krimi, der absolut weiterzuempfehlen ist. Wer allerdings Wert darauf legt Reihenfolgen einzuhalten, sollte auf jeden Fall zunächst den ersten Band lesen. Da die Geschichte aber in sich abgeschlossen ist, kann dieser zweite Band auch eigenständig gelesen werden.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Engel sterben

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