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Fürchtet euch, Aliens! Fürchtet euch zu Tode!

In einer dunklen Unglücksnacht werden Daniels Eltern von einem kriminellen Alien namens „Prayer“ getötet. Daniel ist drei Jahre alt. Zwölf Jahre später ist er ein Alienjäger wie einst sein Vater und verfolgt die gefährlichsten Außerirdischen rund um den Erdball, um die Menschheit zu retten und seine Eltern zu rächen. Sehr hilfreich ist dabei seine außergewöhnliche Fähigkeit, Menschen und Dinge aus dem Nichts zu erschaffen …

 

Daniel X 01  Originaltitel: Daniel X, The Manga, Vol. 1
Autor: James Patterson, Michael Ledwidge
Übersetzer: Aranka Schindler, Michael Waaler
Illustration: SeungHui Kye
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 04/2012
ISBN: 978-3-8420-0431-3
Seitenzahl: 242 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Viel ließe sich der Inhaltszusammenfassung nicht mehr hinzufügen, möchte man der Geschichte nicht vorweg greifen und zu viel verraten. Daniel X ist eine unterhaltsame Mischung aus Science-Fiction, Mystery und Drama, die mit überraschenden Wendungen und humorvollen wie ernsten Szenen gute, wenngleich auch etwas spacige Unterhaltung verspricht.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bereits die Leserichtung – für Manga eher untypisch von vorne nach hinten – lässt erkennen, dass es sich hier um einen nichtasiatischen Manga handelt. Auch bei den Geräuschen entlarven die englisch- und deutschsprachigen Soundwords die Herkunft von Daniel X, denn es fehlen, für japanische Mangas aus diesem Verlag typisch, die entsprechenden Schriftzeichen.

Die ersten drei Seiten wurden in kraftvollen Farben gedruckt, was den Bildern eine enorme Ausdruckskraft verleiht, bevor die Zeichnungen ins Schwarzweiße übergehen. Auch in monochromer  Ausführung verleiht Ihnen die Zeichnerin Anziehungskraft, denn der feine Strich der Mangaka führt zu sauber gezeichneten Bildern.

Die Außerirdischen sind richtig fiese Wesen, teilweise erinnerten sie mich an Ridley Scotts Alien, die bereits durch ihr – gelegentlich sehr unappetitliches – Aussehen ihre grausame Natur offenbaren. Prayer wirkt schon auf den ersten Blick fremd- und bösartig, ein kaltblütiger und insektenartiger Killer, dem das Morden Spaß bereitet, während die weit aufgerissenen Augen des kindlichen Daniel dessen Panik zeigen. Sehr überraschend und auch gewöhnungsbedürftig sind die ersten Blicke auf Ergent Seth, mehr soll hier aber nicht verraten werden.
Die fünfzehnjährige Version von Daniel ist hochgewachsen und attraktiv, seine blonden Haare struwwelig, die Augen groß und klar und dabei ein Spiegelbild seiner Gefühle. Auf seiner Reise durch die USA muss er mit der Einsamkeit fertig werden, was SeungHui Kye durch ihre Bilder, Texte und Gedanken nachdrücklich zu transportieren versteht. Seine Freunde, die er in solchen Szenen erschafft, sind sowohl vom Charakter als auch vom Aussehen sehr unterschiedlich, aber auch andere Figuren wurden sehr individuell ins Leben gerufen. Besonders faszinierend ist die schöne Phoebe Cook mit den langen, dunklen Haaren und den lebendigen Augen.

Anspielungen wie z.B. auf Blair Witch Project oder Austin Powers sorgen für gute Unterhaltung, während Deformierungen und Verniedlichungen bei den Figuren Spaß machen, besonders wenn Daniel nicht alleine ist. Sie nehmen erst im Lauf der Geschichte stärker zu, während die Szenen zum Anfang und zum Ende des ersten Teils eher ernster Natur sind. Überaus dynamisch geht es in den Kämpfen zwischen dem jugendlichen Daniel X und seinen Gegnern zu – die Schnelligkeit der Bewegungen werden durch Speedlines unterstützt, während in der Größe wechselnde Bildpanel das Tempo zusätzlich erhöhen.

Sehr unterschiedlich ist die Art der Hintergründe. Teilweise wurden mit Rasterfolie Sterne, Punkte oder andere Muster eingefügt oder die Bildtiefen mit Schattierungen, Grauverläufen oder eintönigen Flächen gefüllt, was den Blick auf die Personen lenkt. In anderen Panels sorgen überwiegend fein ausgearbeitete Umgebungen für die nötige Orientierung. Ob nun bei einzelnen Häusern, der Skyline von Los Angeles oder den verschiedenen Landschaften in der freien Natur, Kye versteht es, sie vorwiegend sehr exakt und detailliert umzusetzen.

Die Panels sind mal klassisch per Steg getrennt, teilweise überlagern sie sich schon mal, auch erstrecken sich die Figuren an anderen Stellen gleich über mehrere Bilder. Es ist aber auch für ungeübte jederzeit problemlos möglich, den Bildern zu folgen. Die Dialoge sind stets gut zuzuordnen, schleichen sich Gedanken anderer in ein Bild, werden sie durch kleine Gesichter in den Sprechblasen zugeordnet. Kommen Seth und seine Handlanger zu Wort, wechselt die Schrifttype in eine zu einer Horrorstory passenden Art, während die Ränder der Sprechblasen durch dicke, schwarze Balken umrissen werden.


Aufmachung des Mangas
Der Manga wird als Taschenbuchvariante in einem etwas größeren Format - DIN A5 und damit größer als viele Mangas - veröffentlicht. Das Coverbild erstreckt sich über den vollen Buchumschlag, zeigt auf der Vorderseite Daniel und auf der Rückseite eine Art Rankenmuster, das durch den Einsatz seiner besonderen Kräfte entstehen. Der Titel und der Name des Autors heben sich durch Spotlack von der ansonsten matt gehaltenen Oberfläche ab.

Die Kapiteltrennseiten sind jeweils Daniel, Emma, Willy, Joe-Joe und Dana gewidmet und zeigen sie in verschiedenen Situationen. Kye spielt ihr Können voll aus und begeistert hier mit ganz besonders feingliedrigen Zeichnungen.


Fazit
Freunde des Mystery- und Science-Fiction-Genres werden beim Auftaktband von Daniel X auf ihre Kosten kommen. Der Leser trifft auf einen sympathischen Protagonisten, fiese Gegner und taffe Nebenfiguren, während die Story immer wieder zu überraschen weiß.


4 5 Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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