Als ein desillusionierter junger Mann ins »Wunderland« gerät, wird ihm kurzerhand der Name »Alice« verpasst, und man verwickelt ihn in das Spiel »Töte das weiße Kaninchen«. Er merkt schnell, in welche Welt fern jeglicher Vernunft er geraten ist, was ihn aber nicht darin hindert, selbst zur Waffe zu greifen …
Ein Junge im Wunderland -
Spannung pur!
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Originaltitel: Are you Alice? |
Die Grundidee der Handlung
Endlich schafft es Alice, in die Raupenallee zu gelangen und mit dem Siebenschläfer Dormouse zu sprechen. Dieser verweist ihn auf den Dodo-Jungen, einen Freund des weißen Kaninchens, den Alice nun dazu zu bringen versucht, ihm dessen Aufenthaltsort zu verraten…
Ähnlich wie zuvor finden sich auch bei Are you Alice? 4 Zeitsprünge und Anspielungen an Lewis Carolls ursprünglichen Alice-Grundplot, was aufmerksames Lesen erfordert. Doch auch ohne konkret zu wissen, was in der Geschichte passiert, kann man den Handlungen des Mangas folgen. Das Spiel mit Fiktionalität, Realität und Bewusstsein zu verfolgen, macht erneut viel Spaß. Wie es mit den interessanten Akteuren weitergeht, wird der Leser erst recht nach dem sehr neugierig machenden Abschluss des Bandes wissen wollen.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Are you Alice? 4 ist in japanischer Leserichtung angelegt, wird also von hinten nach vorn gelesen und bis auf die ersten vier farbig gehaltenen Seiten ist der Manga monochrom. Bei den Farbseiten dominiert wie auf dem Cover das Hellgrün und auf der ersten Seite ist eine Zeichnung des Raupenmädchens zu sehen. Illustrationen finden sich außerdem zumeist vor dem Beginn eines neuen Kapitels, wobei der Stil dem jeweiligen Kapitel angepasst ist und beispielsweise Darstellungen zu sehen sind, die wie Kinderzeichnungen anmuten. Auch eine ansehnliche zweiseitige Kapitelillustration gibt es, die Alice mit verschiedenen Vogelarten zeigt. Die Hintergründe innerhalb des Mangas bleiben dagegen eher schlicht. Sie bilden Interieur und Architektur des Wunderlandes ab, zeigen das Innere einer Bar, eine Raupenallee genannte Gasse und die dort befindliche Bibliothek oder eine von Wald umringte Teichlandschaft. Oft ist der Hintergrund aber auch einfach nur schwarz, was die Leere eindrucksvoll verdeutlich, der sich Alice gegenübersieht und die er füllen muss. Ansonsten finden sich neben Leerflächen noch Ornamente und Muster, beispielsweise in Form von Pflanzenranken, die die Akteure umrahmen oder direkt in diese hineinlaufen. Herausragend sind zudem die diffusen Schatten und das diesmal real vorkommende Schachspiel, deren Figuren in den Fokus gerückt und sinnbildlich eingesetzt werden.
Die Akteure verfügen über abgerundete Kinn- und Nasenpartien und sind aufgrund der unterschiedlichen Gesichts-, Augen- und Körperformen gut auseinanderzuhalten. Der Hutmacher wird z.B. mit einer schwarzen Linie unter den Augen bedacht, Kaninchen und Grinsekater sind mit schlitzförmigen Pupillen versehen, Dormouse wird mit schmalen Augen dargestellt und der Dodo-Junge hat große, runde Kreise als Augen. So wie Katagiri Grinsekater und Kaninchen mit tierischen Attributen wie den angesprochenen Augenformen und Katzen- bzw. Kaninchenohren versieht, so stellt sie den Dodo-Jungen mit Schwanzfedern auch deutlich als Wesen ‚tierischer Herkunft‘ dar. Der Märzhase dagegen verfügt über keinerlei tierische Attribute, sondern zeichnet sich diesbezüglich nur durch eine Mütze mit langen Hasenohren aus. Insgesamt jedoch lehnt sich die Kleidung an der Mode des 19. Jahrhunderts an, so tragen Alice, der Hutmacher und der Grinsekater beispielsweise Anzüge und der Dodo-Junge Hemd, Knickerbockers und Hosenträger. Die Zeichnerin versteht es gut, die Gefühle der Figuren darzustellen, und um humorvolle Szenen umzusetzen, nutzt sie mitunter SD-Elemente (überzogene Veränderungen der Personen).
Die Panels sind linear angeordnet, werden aber durch Sprechblasen und Personen durchbrochen, sodass der Aufbau nicht starr wirkt. Manchmal kommen auch sehr verschnörkelte Umrahmungen zum Einsatz. Schwarze Stege zwischen den Panels markieren grafisch meist Geschehnisse, die in der Vergangenheit stattfanden. Der in Groß- und Kleinbuchstaben und umgangssprachlich gehaltene Text ist teilweise etwas schwerer zu lesen, wenn er zu nah an die Buchmitte gerückt ist. Soll etwas besonders betont werden, wird es fett und / oder in einer größeren Schrifttype gedruckt. Erklärungen zu bestimmten Sachverhalten erfolgen, indem das Fragliche mit Sternen markiert und in der Nähe des betreffenden Panels erläutert wird. Die Sprechblasenzuordnung ist unproblematisch, auch wenn es keinen Hinweisstrich zum Redenden gibt oder dieser nicht im entsprechenden Panel zu sehen ist. Dann wird es nämlich so gehandhabt, dass in die Sprechblase ein Symbol gesetzt wird, das den Sprechenden erschließbar macht, so sieht man z.B. einen Raupenkörper mit zwei großen Augen, wenn das Raupenmädchen zu Wort kommt. Soundwörter werden übersetzt, stehen nur als originale Schriftzeichen oder sind als Übersetzung neben das fremdsprachliche Pendant gesetzt.
Aufmachung des Manga
Über das von Grüntönen dominierte Cover zieht sich ein dunkler, transparenter Streifen, in dem Titel sowie die Autor- und Zeichnernamen gedruckt sind. Die Illustration zeigt diesmal Alice, einen Dodo und den Dodo-Jungen. Auf der Buchrückseite zieht sich die Abbildung mit dem angelnden Hutmacher weiter fort. Außerdem findet sich dort der Klappentext, dessen Wortlaut sich im Vergleich zu den Vorgängerbänden nicht geändert hat. Zu Anfang des Mangas gibt es eine kurze Figurenvorstellung, eine Zusammenfassung bisheriger Ereignisse sowie ein Inhaltsverzeichnis. Abschließend gibt es ein humorvolles Kapitel aus Sicht der 88. Alice und ein weiteres über die Aufnahmen zu den Hörspielen zu Are you Alice?. Schlussendlich folgen noch ein Nachwort der Autorin und ein Ausblick auf den nächsten Band.
Fazit
Auch Are you Alice? 4 weiß zu begeistern und wird die Leser besonders aufgrund des Endes ungeduldig auf den Folgeband warten lassen.
Hinweise
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