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Katja Kober

Auf der Leipziger Buchmesse hatte ich das Glück, mich mit Julia Schwenk (Cursed Side Verlag), Janine Sander (Illustratorin), A.C. Lelis (Autorin) und Katja Kober (Autorin von u.a. ‚Harlekin‘) treffen zu können. Letztere sprach mit mir über Folgendes:

Hallo Katja. Vielen Dank erst einmal, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Vor einem Jahr ist dein Debütwerk ‚Harlekin‘ erschienen. Davor hattest du dir mit deinen Geschichten bereits im Internet als ‚Libby Reads‘ einen Namen gemacht. Hat sich dein Leben nach ‚Harlekin‘ verändert?

Ja. Ich habe mitbekommen, was alles hinter einer Buchveröffentlichung steht. Der Anspruch war höher und der Druck, den ich mir selbst gemacht habe, war stärker. Es ist auch etwas völlig anderes, über ein Jahr hinweg an einem Buch zu arbeiten als eine Geschichte mit wöchentlichen Updates im Internet zu veröffentlichen. Man stellt auch ganz andere Ansprüche an sich selbst. Die Arbeit mit dem Verlag gibt mir da wirklich sehr viel.


Zur diesjährigen Leipziger Buchmesse erscheint mit ‚Männerheld‘ dein zweites Buch. Wie empfandest du den Entstehungsprozess? War es ein Unterschied, zum zweiten Mal für eine Printveröffentlichung zu schreiben?

Ja, es war leichter als beim ersten Mal, denn was die Arbeit mit dem Verlag anging, waren die Abläufe schon einstudiert. Beispielsweise habe ich von vornherein ein paar Abschweifungen vermieden, die beim Lektorat sonst sicher bemängelt worden wären.


In ‚Männerheld‘ schilderst du Abels Geschichte, der schon in ‚Harlekin‘ eine bedeutende Rolle innehatte. War es schwer, nun aus seiner Perspektive zu schreiben?

Nein, eigentlich nicht. Ich habe generell keine Probleme, mich in meine Charaktere hineinzuversetzen und Abels Sicht der Dinge kannte ich ja durch ‚Harlekin‘ schon. Ein Problem war nur, seine Stimme zu finden: Die Art und Weise, wie er denkt; die Worte, mit denen er sich verständlich macht. Das Bild, das die ‚Harlekin‘-Leser von ihm haben, ist ja schon da und soll auch nicht zerstört werden.


Du lässt Abel außerdem in Rückblenden zu Wort kommen, in denen er bedeutend jünger ist. War es eine große Herausforderung, sich in die Gedankenwelt eines Kindes oder eines Jungendlichen zu versetzen und diese sprachlich umzusetzen?

Ja es war schwer, sich in einen 8-jährigen hineinzuversetzen, was die Wortwahl und Sichtweise auf Erwachsenen-Dinge anbelangt. Das war nicht einfach und da war ein Umdenken im Kopf nötig. Die ersten Versuche musste ich oft noch umformulieren, da z.B. ein paar Mal die Kritik kam, dass ein Kind nicht die Worte benutzt, die ich verwendet hatte. Die Teenager-Sache war da leichter!

Janine Sander: Die Zeit ist ja auch noch nicht ganz so lange her, da kann man sich besser dran erinnern. [lacht]


Fügst du der Namensgebung bestimmte Symbolik bei? Gibt es einen besonderen Hintergrund für die Vorliebe biblischer Namen (Abel, Noah, Levi, David) oder hat sich das bei dem Geschichtenkomplex um ‚Harlekin‘ und ‚Männerheld‘ einfach so entwickelt?

Ach, die Namen … [seufzt]


Darauf wurdest du wohl schon öfter angesprochen?

Ja, und das mit den Bibel-Namen ist wirklich nur Zufall. Dahinter steckt kein tieferer Sinn. Noah fand ich einfach nur schön. Abel hatte ich dann aber doch wegen der Bedeutung gewählt, so schön finde ich den Namen dann nämlich doch nicht. Für Levi habe ich mich entschieden, weil sein Name wiederum zu Finn passen musste. Aber wenn die Bedeutung hier so gut passt, war’s natürlich Absicht! [lacht] Und David habe ich genommen, weil das eigentlich ein typischer, hübscher Jungenname ist.


Was inspiriert dich zu deinen Werken?

Katja Kober SkizzeEigentlich die Lust zum Schreiben! Eine Geschichte erzählen zu wollen, treibt mich an. Auch was Freunde sich erzählen, fließt manchmal mit ein. Der Schlüsselpunkt sind aber die Charaktere. Ansonsten gibt es nichts Besonderes, wo ich mir Inspiration herhole. Solange die Lust zu schreiben da ist, ist auch die Inspiration da.


Planst du aktuell bestimmte neue Romanprojekte?

Es steht zwar noch nichts fest, aber es ist sicher, dass etwas kommt.


Und zum Schluss: Gibt es noch etwas, das du sagen möchtest?

Danke an alle, die ‚Harlekin‘ und meine Online-Geschichten gelesen haben. Das macht mir Mut und Laune, weiterzuschreiben.

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