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Stephen Kings Saga Der Dunkle Turm fasziniert Leser seit über 30 Jahren. Nun werden zum ersten Mal die Geschichten aus Roland Deschains Frühzeit erzählt, die einer der facettenreichsten Figuren der Literatur auf faszinierenden Comic-Seiten neues Leben einhauchen!

Roland entkommt nur knapp lebend der Schlacht am Jericho Hill. Als letzter Revolvermann macht er sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Dunklen Turm – dem einzigen Ort, an dem er seine aus den Fugen geratene Welt retten kann. Er folgt dem Mann in Schwarz, dem Zauberer, von dem es abhängt, ob Roland den Dunklen Turm findet.

 

Der Dunkle Turm 06 Graphic Novel  Originaltitel: The Dark Tower: The Gunslinger – The Journey Begins
Autor: Stephen King, Robin Furth
Übersetzer: Oliver Hoffmann
Illustration: Richard Isanove, Sean Phillips
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 03/2012
ISBN: 978-3-86201-296-1
Seitenzahl: 144 Seiten
Altersgruppe: Jugendliche und Erwachsene


Grundidee der Handlung
Gilead ist verwüstet, die letzten Revolvermänner in der Schlacht gegen John Farson gefallen – außer Roland, der nur durch Glück noch am Leben ist. In einer Welt, die sich weitergedreht hat und im Zerfall begriffen ist, greift er seine Mission wieder auf, die er sich im Thronsaal von Gilead auf die Fahnen geschrieben hat: den Dunklen Turm zu finden, hinaufzusteigen und denjenigen, der dort über die Welten herrscht, zur Wiederherstellung der Ordnung zu zwingen. Dies ist der Beginn einer langen und gefährlichen Reise, denn das Land ist überschwemmt von Farsons Männern, und noch andere Wesen der Dunkelheit trachten den Verbleibenden nach dem Leben …

Der sechste Comicband der Serie setzt an der gleichen Stelle wie Stephen Kings erster Roman der Saga – Schwarz – ein: Roland begegnet bei der Jagd auf den Mann in Schwarz dem Einsiedler in der Wüste und berichtet über einige seiner Erlebnisse. Doch an dieser Stelle schlägt Robin Furth einen anderen Weg ein als einst King und führt den Leser in weiter zurückliegende Abschnitte von Rolands Vergangenheit, die geprägt sind von Kampf und Verlust. Und fügt so dem großen Epos um den Dunklen Turm ein weiteres Bestandteil hinzu.

Das Comicalbum lässt sich eigenständig lesen, dennoch rate ich dazu, beim ersten Teil der Graphic Novel Reihe und / oder dem ersten Band der Romanreihe zu beginnen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Nach einem zweiseitigen und für die Fans der Saga spannenden Vorwort von Robin Furth und einer kurzen Zusammenfassung der letzten Ereignisse startet Die Reise beginnt mit einigen schaurigen Bildern und einem Erzähler, der den Leser direkt anspricht und damit sofort eine sehr enge Bindung an die Geschichte herstellt. Walter, der Mann in Schwarz, wird auf der ersten Seite nur anonym dargestellt, bevor man ihn daraufhin richtig zu sehen bekommt. Danach wechselt die Szene zu Roland Deschain – einem älteren und von den Strapazen der jahrelangen Jagd auf den Mann in Schwarz gezeichneten Revolvermann. Aus seinen ernsten und harten Gesichtszügen sind die Erfahrungen seines Lebens herauszulesen, während seine verschmutze Kleidung und sein wehender Umhang den Eindruck eines Mannes auf Reisen vermitteln. Die Graphic Novel setzt nun an der Stelle ein, mit der auch Stephen King in Schwarz seine Saga aufnimmt. So kommen dem Fan auch die Dialoge des zunächst in der Gegenwart spielenden Plots nicht selten bekannt vor, stammen sie doch direkt aus dem Roman, ergänzt durch zusätzliche Aussagen. Der Übergang in die Vergangenheit ist grafisch nicht gesondert hervorgehoben, aber dennoch sofort klar.

Hier schlägt Robin Furth geschickt den Bogen zum Ende von Band 5 (Die Schlacht am Jericho Hill). Bei den Aufräumarbeiten nach der Schlacht gibt es einige letzte Blicke auf Rolands treue und nun gefallene Freunde. Die düstere und bedrohliche Stimmung wird durch die Farbgebung noch gezielt unterstützt. Gespenstisch ist das nach Farsons Angriff zu einer Geisterstadt verkommene Gilead, in dessen Gewölben die langsamen Mutanten als widerliche Lebensform hausen. Philips und Isanove fangen die Hoffnungslosigkeit und Vergänglichkeit der einst blühenden Metropole des Lichts gekonnt ein. Weitere Rückblicke in Rolands Kindheit zeigen ihn beim Training mit Cord, und auch die Szene mit dem Koch Hax – die Lesern der Romane bekannt ist – findet in einer grafischen Adaption Verwendung.

Mit den enorm kontraststarken Bildern nehmen die Zeichner den Leser fast sofort gefangen. Wie in den ersten fünf Graphic Novels auch, wird als Stilmittel intensiver Gebrauch von tiefschwarzen Schatten gemacht, die den Grafiken eine besondere und sehr intensive Atmosphäre verleihen, zudem bekommen die Illustrationen hierdurch eine enorme Plastizität. Allerdings erkennt man, auch wenn die Arbeiten denen der bisherigen Bände gleichen, in einigen feinen Unterschieden den Wechsel im Zeichnerteam – wo bei den ersten fünf Teilen Richard Isanove mit Jae Lee zusammengearbeitet hat, hat nun Sean Phillips den Platz von Lee eingenommen. Hier fiel mir auf, dass die Charaktere gelegentlich recht eckige Konturen haben und insgesamt etwas ungelenker erscheinen, auch die Schraffuren sind gröber als zuvor. Dennoch sind die Differenzen nur gering.

Ist es für die Orientierung wichtig, sind die Bilder mit der entsprechenden Umgebung im Hintergrund versehen, oft werden die Bildtiefen aber nur mit einem Farbverlauf gefüllt, um die Konzentration auf die Figuren zu lenken. Als weitere Form der Blickführung werden für die Geschichte Unbedeutende zeichnerisch reduziert, insbesondere in größeren Gruppen, um den Fokus klar auf Roland und seinen direkten Gegnern zu halten. Die Panels, in denen sie eingebettet werden, wechseln zwischen kleineren und sehr großen Grafiken; oft sind sie durch einen schwarzen Rand voneinander abgegrenzt.


Aufmachung des Comic
Bei der Gestaltung des sechsten Bandes folgt Panini Comics den bei Heyne erschienenen fünf vorangegangenen Teilen der Graphic Novel zu Kings Fantasy-Epos. Das im typischen Comicformat gehaltene und als Klappbroschur verlegte Album zeigt den mit Spotlack von dem ansonsten matt gehaltenen Cover hervorgehobenen Revolvermann. Auf der Rückseite ist der jugendliche Roland – ebenfalls mit Spotlack veredelt – zu sehen, der in seinen Erinnerungen Susan Delgado küsst. Die Umschlagklappen wurden für allgemeine Informationen zur Saga und für Kurzinfos zu den Machern der Graphic Novel genutzt.


Fazit
Die Reise beginnt schlägt den Bogen zwischen den Ereignissen aus Rolands Jugend sowie dem Ende des letzten Bandes und dem Beginn von Stephen Kings Saga in Schwarz. Erneut spielen die Zeichner ihr Können aus und schaffen einen atmosphärisch sehr dichten Comic. Allerdings werden Fans in Details den Zeichnerwechsel von Jae Lee zu Sean Phillips erkennen können.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Dunkle Turm
Band 2: Der lange Heimweg
Band 3: Verrat
Band 4: Der Untergang Gileads
Band 5: Die Schlacht am Jericho Hill

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