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Annika liebt Tiere und macht als Tierarzthelferin ihr Hobby zum Beruf. Schnell merkt sie, worauf sie sich da eingelassen hat. Denn dieser Job ist anders als erwartet. Verrückter. Außergewöhnlicher. Und lustiger. Bizarre Begegnungen und kuriose Fälle fordern das Praxisteam zu menschlichen und fachlichen Höchstleistungen heraus. Ob bergsteigende Kaninchen, verschlagene Degus, fliegende Hamster oder Killer-Katzen im Mülleimer: HundKatzeGraus ist die Chronik eines Alltags, der so gar nicht alltäglich ist. Und allem voran ist es die Spezies Mensch mit ihren skurrilen Eigenarten, die den Traumjob Tierarzthelferin zu einem echten Abenteuer macht

 

HundKatzeGraus 

Autor: Bettina Peters
Verlag: Book on Demand
Erschienen:  1. Sept. 2011
ISBN: 978-3842380370
Seitenzahl: 152 Seiten

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Die Idee, Stil und Sprache
Seit über 12 Jahren ist die Autorin Tierarzthelferin und dass man bei dieser Tätigkeit nicht nur mit dem lieben Vieh wahrlich Wunderbares erleben kann,  beweisen die speziellen Erlebnisse, die Bettina Peters mit dem Verhalten manch sonderbarer Exemplare – allerdings der Halter dieser Tierchen und nicht dem Tier selbst.
Witzig, spritzig, aber auch mit Ironie und gewisser Bissigkeit erzählt Peters aus ihrer Perspektive die Erlebnisse, gibt Einblick in ihre (oft hämisch bösen) Gedanken, wie sie den einen oder anderen Kunden bedauert, bewundert oder am liebsten gar verwursten würde. Da ist von Tierbesitzern die Rede, die ihrem Hund, wenn er denn in der Tierarztpraxis bleiben muss, jeden Tag das Essen (ja, Essen, nicht Fressen) kochen und vorbeibringen und dazu eigens auch Quellwasser vom Wald, da Hund Leitungswasser (angeblich) nicht verträgt; Vogelzüchter, die ihre Lieblinge mit altbewährten Hausmitteln vom Milbenbefall befreien wollen und das Ergebnis unzähliger am Käfigboden klebengebliebener Zebrafinken sind, die aufgeregt mit den Flügeln flattern; Barbieschönheiten, die ihren Hund mit den extralangen Fingernägeln in die Rippen pieksen und dann aufgeregt zum Tierarzt fahren, um zu fragen, ob es normal sei, dass ihr Hund knurrt, wenn sie „das“ machen – und ihm wieder den Finger in die Rippen bohren; gut „vollschlanke“ Damen, deren Hund ebenso (Verzeihung) fett ist und die ein spezielles Diätfutter beim Tierarzt kaufen und sich nach Wochen beschweren, dass der Hund immer noch nicht abgenommen hat – aber verheimlichen, dass er als Motivation für den Gang auf die Waage eine ganze volle Dose Leckerli erhält und der Tierarzthelferin erbost vorwirft, dass das teure Diätfutter das Geld nicht wert sei. Die Besitzerin habe das ohnehin geahnt, sie wollte ja eine Magenverkleinerung für den Hund, die die böse Tierarzthelferin ihr aber ausgeredet hat.

Ebenso amüsant zu lesen sind die 10 Gebote für Tierärzte und deren Helfer, wie z.B.
§ 4
Lass dich niemals dazu hinreißen, ein Tier dick zu nennen. Bei den Haustieren ist das ähnlich wie bei uns Menschen: Sie sind niemals zu dick! Sie haben schwere Knochen, sind besonders muskulös oder einfach zu klein für ihr Gewicht – aber niemals übergewichtig! Wenn es unbedingt notwendig ist, greife auf Formulierungen wie „gut dabei“ oder „kräftig“ zurück. Alles andere wird schnell als Beleidigung aufgefasst und endet in unschönen Szenen. Dabei steigt die Gefahr solcher Konflikte proportional zur Körpermasse der Besitzer: Je fülliger Herrchen oder Frauchen, desto mehr Diplomatie ist auch in Sachen „dickes Tier“ gefragt!

Flüssig erzählt, kann man sich die Szenen in den Praxen der Tierärzte regelrecht bildlich vorstellen. So manche unserer Haustiere würden sicher oft lachen, aber vielleicht auch weinen wenn sie könnten, denn angesichts der Skurrilität mit der so mancher Tierbesitzer das Leben seines Schützlings gestaltet, können Hund, Katz und Co. nur froh sein, die Menschen nicht (zumindest nicht alles) zu verstehen.


Aufmachung des Buches
Dieses leider viel zu dünne Taschenbüchlein ist optisch schon witzig und augenfällig gestaltet. Neben Titel und Autor prangen – wie passend –, sich ängstlich umarmend, Hund und Katz am Cover. Diese und viele weitere karikative Zeichnungen von Nicolas Kierse sind hervorragend passend zu vielen Geschichten mit eingeflochten und beleben das großzügig gestaltete kleine Buch zusätzlich.

Neben einem Vorwort, einem Hinweis, dass eine Fortsetzung folgen wird, und einer Danksagung sind es 33 Geschichten, die den Leser – mal mehr oder weniger amüsant – unterhalten.


Fazit
Es ist nicht gerade billig, das kleine Werk, aber dennoch sind die heiter beschwingt – und manchmal auch etwas zynisch böse – erzählten Geschichten ihr Geld wert.
Ein kleines Buch, das man vielleicht gar nicht in einem Rutsch lesen, sondern sich immer wieder eine der vielen Erlebnisse zu Gemüte führen sollte, denn dann hat man einen längeren Genuss an den originell heiteren Episoden, die wohl Leute jedes Alters erfreuen..


4 5 Sterne


Hinweise
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