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Schwarze Magie ...
... und Mitgliedschaft bei den Schwarzen Zauberkutten werden in der Hexenwelt streng bestraft. Die 13-jährige Elena Bredov kann sich nicht vorstellen, dass ihr Vater Leon tatsächlich schuldig ist. Doch die Zauberrichter fällen ihr Urteil: Leon Bredov soll fortan verflucht sein zu einem Leben als Grüner Leguan! Entehrt und verarmt bleibt den Bredovs nur ein einziger Ausweg: das HEXIL – ein Aufenthalt in der Menschenwelt. Unerkannt leben Elena und ihre Familie unter den Menschen. Aber bald schöpfen Elenas Mitschülerinnen Nele und Jana Verdacht. Wer ist die geheimnisvolle Neue in ihrer Klasse?

 

Magic Girls 1 

Autor: Marliese Arold
Illustration: Petra Schmidt
Verlag: Ars Edition
Erschienen: 12/2008
ISBN: 978-3-7607-2823-0
Seitenzahl: 173 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Elena Bredov hat keine andere Wahl, als mit ihrer Mutter, Großmutter, ihrer Freundin Miranda und ihren zwei Geschwistern ins HEXIL zu gehen – sprich in der Menschenwelt Forschungsarbeit für die Hexenwelt zu betreiben. Fünf Jahre lang! Und alles nur, weil ihr Vater vom Zaubergericht zu einem Leben als Grüner Leguan verdonnert oder besser gesagt, verflucht wurde. Doch Elena sieht darin auch die Chance, die Unschuld ihres Vaters – von der sie felsenfest überzeugt ist – zu beweisen. Sie hat zwar keine Ahnung wie, aber irgendwie wird ihr das schon gelingen. Leider stellt sich nur allzuschnell heraus, dass das Leben in der Menschenwelt nicht so einfach ist. Miranda kann dem Einsetzen von Magie nur selten widerstehen, was die Mitschülerinnen an der neuen Schule misstrauisch macht, und Elena selbst hat mit den einfachsten Dingen so ihre Schwierigkeiten.

Hexenwelt einmal anders. Statt dem Bösen ist hier eindeutig das Gute am Zuge. Zwar gibt es auch hier für die einzelnen Charaktere Herausforderungen der unterschiedlichsten Art, doch die Autorin hat ihre Idee sehr schön und abwechslungsreich umgesetzt.


Stil und Sprache
In dieser etwas anderen Mädchenreihe trifft der Leser unter anderem auf so tolle Begriffe wie „Kommunikationskugel“ oder „Gedankennotruf“. Marliese Arold entführt den Leser in zwei Welten: die Hexenwelt und deren Paralleluniversum – die Menschenwelt. Dort dürfen die Hexen zwar keine Magie einsetzen, doch sie tun es trotzdem und sorgen damit für so manche knifflige Situation und Komik. Der Sprachstil ist ruhig, liest sich zu Beginn eher matt und fühlte sich zu Anfang der Handlung an wie 'Fischen im Trüben'. Das änderte sich dann aber gottlob. Das Lesetempo ist gemütlich, was sich aber nach einigen Kapiteln ebenfalls änder, und dann wird es richtig unterhaltsam. Der Schreibstil bleibt zwar trotzdem ruhig, doch die Sprache wird definitiv flotter, es geht quirliger zu und in der Geschichte passieren urkomische Dinge.

Im personalen Erzählstil durch Elena wird der Leser in eine Welt voller Intrigen, antiquarischem Wissen über die Menschen und den Überlebenskampf der Familie Bredov geworfen. Auf einigen Seiten sind rosa Kästen - mal mit einem Zauberspruch oder einem Rezept darin - abgedruckt, deren Sinn sich mir nicht ganz erschlossen hat, da dessen Inhalt bereits eine Seite vorher schon im Handlungsgeschehen erklärt wird. Mich hat das gestört, da sie die laufende Geschichte unterbrechen und mit dieser nicht immer zu tun haben oder sp einfach inhaltlich doppelt vorhanden sind. Das ist aber auch so ziemlich das Einzige, was ich an der Illustration des Buches zu bemängeln habe.


Figuren
Die unterschiedlichsten Charaktere bilden einen reizvollen Gegensatz zueinander. Jede Figur überzeugt hier auf andere Weise, jeder Charakter weiß auf ganz eigene Art zu wirken und den Leser zu faszinieren. Da ist die intrigante und unkonventionell auffällig gekleidete Großmutter Mona, Elenas mollige und stets ungestylte Mutter Jolanda, die absolute Schönheit in Form ihrer Schwester Daphne und ihr kleiner Bruder Rufus. Während die Großmutter mit ihrem herrischen Gehabe versucht, alle und alles zu kontrollieren und nichts unversucht lässt, den ihr so verhassten Schwiegersohn aus dem Haus zu bekommen, rebelliert Daphne auf ihre Art gegen die Verurteilung der Zauberrichter und die Mutter versinkt buchstäblich in der Hexendepression. Mitten drin: Elena, die ebenfalls nichts unversucht lässt, der übermächtigen Großmutter Paroli zu bieten, und das Leben ihres Vaters zu retten.

Der Autorin ist es ohne große Figurenbeschreibungen hervorragend gelungen, für den Leser von jeder einzelnen Figur allein durch deren Agieren und Sprechen ein tolles Bild zu vermitteln. Ich konnte oftmals die Seiten vor Wut rauchen sehen, wenn Elena mal wieder mit ihrer Großmutter aneinandergeraten ist oder deren intrigantes Verhalten und die daraus resultierenden Folgen versucht wieder gerade zu biegen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist optisch eher dezent und leicht düster gehalten. Die Farbe: Pink - in verschiedenen Hell- und Dunkelvarianten. Das einzig Auffällige: der rote Strassstein im Auge des Amuletts und der Samtstoff, aus dem der Serientitel und das Amulett gestaltet sind. Jede Buchecke ist mit einer glänzenden Bordüre geschmückt. Der Buchrücken ist komplett Schwarz. Einzige Auflockerung - der pinkfarbene Serientitel und die Bandnummer. Auf der Rückseite steht eine Inhaltsangabe und das Amulett ist erneut zu sehen – diesmal aber in klein und mit Glanz. Im Buchinneren beginnt jedes Kapitel mit zwei pinkfarbenen Seiten, es tauchen ab und zu Hexensilhouetten auf, jede Seite ist mit einer Bordüre verziert und auf einigen Seiten sind rosa Kästchen abgebildet. Insgesamt betrachtet eine Optik, die mich zwar nicht unbedingt vom Hocker reißt, aber zum Buchinhalt passend ist.


Fazit
Ein Kinderbuch der etwas anderen Art und mit Sicherheit nicht jedermanns Sache - aber mich hat es irgendwie fasziniert. Der Roman war angenehm zu lesen und kommt prima ohne große Action aus. Wer lieber etwas beschaulichere Kinderbücher mag, die einen schönen Tiefgang haben und nicht unbedingt mainstreammäßig sind, der ist mit diesem Titel sehr gut bedient.


4 Sterne


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