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Werner Fuld erzählt die erste Universalgeschichte der verbotenen Bücher von der Antike bis heute. Von Zensur und Selbstzensur, von zerstörten Bibliotheken, dem Kampf um Manuskripte, verbotswütigen Fundamentalisten, gewitzten Verlegern und trickreichen Autoren. Von Ovid bis Solschenyzin, von Baudelaire bis Joyce, von Heine bis zu heute verbotenen Büchern in China und der arabischen Welt. Ein Standardwerk.

 

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Autor: Werner Fuld
Verlag: Galiani Berlin
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-86971-043-3
Seitenzahl: 352 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das vorliegende Buch beschäftigt sich auf breiter Ebene mit dem Thema Zensur und der Angst der Mächtigen vor bestimmten Büchern, die nicht selten in der Verfolgung von Autoren gipfelt und oft zum Verbot von Büchern geführt hat und weiterhin führt. Schlimmstenfalls (und gar nicht so selten) landen die Bücher auf dem Scheiterhaufen, gerne auch zusammen mit dem Autor (zumindest in früheren Zeiten), wenn man seiner denn habhaft werden konnte. Das Buch erzählt überwiegend chronologisch die Geschichte von Kleingeistigkeit und Unterdrückung seit der Römerzeit, wenn man die Tilgung von unliebsam gewordenen Pharaonennamen aus Steininschriften mit einberechnet, eigentlich schon seit den Tagen des alten Ägyptens, bis in unsere heutige Zeit. Die Motive wandeln sich mit den Zeiten, war es früher zum Beispiel die Kirche, eine Institution, die ihren Alleinvertretungsanspruch auf Wissen beharrlich verteidigte und sich durch neue Erkenntnisse bedroht sah, waren es in der 1950er Jahren (aber auch früher und später) vor allem puritanische Sittenwächter, die es oft schafften, dass Werke, die heute zur Weltliteratur zählen, aus Handel und Bibliotheken verbannt wurden. Heute scheinen Persönlichkeitsrechte zum Beispiel von Politikern einer Zensur neue Wege zu eröffnen, wie anhand einiger interessanter Fälle gezeigt wird.

Das Buch ist locker geschrieben, gleichzeitig aber auch sehr gut und nachvollziehbar gegliedert, der Autor versteht es, die ohnehin spannenden Tatsachen noch mit überraschenden Anekdoten zu würzen. Wer sich mit der Thematik schon auseinandergesetzt hat, wird vielleicht nicht unbedingt auf herausragende neue Erkenntnisse treffen, das Buch verschafft aber einen gelungenen universellen Überblick. Zielgruppe sind sicher alle, die sich für Buch- aber auch Kulturgeschichte interessieren. Es ist kein ausgesprochenes Fachbuch, sondern ein angenehm lesbarer, gut unterhaltender Rundumschlag über das Thema Zensur und Buchverbot.


Aufmachung des Buches
Die fest gebundene Ausgabe ist schlicht gehalten. Je ein grünes Band oben und unten, auf dem Cover ist der Titel in der Mitte schwarz und auf weißem Grund. Wobei natürlich auffallend wirkt, dass der Titel mit Zensurbalken versehen ist und dadurch zur einfachen Überschrift „Buchverbot“ wird.


Fazit
"Das Buch der verbotenen Bücher" ist ein sehr spannend zu lesendes und unterhaltsam geschriebenes historisches Sachbuch zu einem Thema, das leider auch weiterhin seine Aktualität behalten wird. Insgesamt ein gelungene Universalgeschichte von Zensur und Verbot bei Büchern.

 
5 Sterne


Hinweise
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