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Janas beste Freundin Ella ist verschwunden. Auch wenn die Polizei nicht an ein Verbrechen glaubt, steht für Jana fest: Ella würde niemals einfach so abhauen. Sie beschließt, auf eigene Faus zu recherchieren. Dabei kommen Dinge ans Tageslicht, die Jana an ihrer Freundschaft zu Ella zweifeln lassen. Und die sie in große Gefahr bringen, denn ihre Suche hat sie dem Täter nahe gebracht. Zu nah.

 

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Originaltitel: Schweig still, süßer Mund
Autor: Janet Clark
Verlag: Loewe
Erschienen: Januar 2012
ISBN: 978-3-7855-7274-0
Seitenzahl: 349 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Zuerst ist Jana sauer auf ihre beste Freundin Ella, weil diese sie versetzt hat. Je länger sie Ella aber nicht erreichen kann, desto größere Sorgen macht sie sich um sie. Doch weder ihre Familie noch die Polizei wollen sich ernsthaft auf die Suche nach Ella machen. Also beginnt Jana alleine zu recherchieren. Dabei erfährt sie Dinge, die ihre Freundschaft zu Ella in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Und sie bringt sich durch ihre Naivität selber in Gefahr.
Genau das hat Autorin Janet Clark optimal umgesetzt: Den grenzenlosen Leichtsinn, mit dem sich Jana auf die Suche nach den Gründen für Ellas Verschwinden macht. Clark schafft es dabei, die Welt der 17-jährigen Jana realistisch darzustellen und die Handlungen des Mädchens als stimmiges und altersgerechtes Vorgehen erscheinen zu lassen. Zudem spielt Janet Clark auf eine differenzierte Weise mit den Gefühlen der Leserinnen und Leser - sie hat den Roman so aufgebaut, dass es immer wieder Momente gibt, in denen die Leser ganz nahe ans Geschehen heran kommen und sich als Teil desselben fühlen. Leider gibt es auch vereinzelte Passagen, die eine Straffung verdient hätten, da und dort tauchen einige Längen auf. Grundsätzlich stimmt aber die Mischung aus Gedankenwelt der Jugendlichen, Psychothriller und Unterhaltung.


Stil und Sprache
Janet Clark schreibt mit leichter Feder. Die sprachliche Umsetzung des Romans lässt keine Wünsche offen, die Geschichte ist leicht lesbar, kommt weitgehend ohne sprachlichen Ballast aus und zieht durch ihre Direktheit mitten ins Geschehen hinein. Die Autorin stellt die Wahrnehmung Janas in den Mittelpunkt des Romans, blendet aber in kurzen Sequenzen immer wieder auf ein geheimnisvolles Geschehen abseits des ersten Handlungsstrangs um. Die langsame Zusammenführung der beiden Wahrnehmungen und die Spannung, unter der Jana steht, machen den Roman zu einem gelungenen und spannenden Jugend-Thriller. Es sind alle Elemente vorhanden, die man sich von einem solchen Roman wünscht, inklusive die leichte Erzählweise, die es gestattet, sich ganz auf den Inhalt zu konzentrieren.


Figuren
Die Autorin skizziert mit der Hauptfigur Jana eine 17-jährige, die sich zwischen kindlicher Naivität und erwachsenen Überlegungen bewegt. Dieses Verhalten ist ein tragendes Element des Romans und ist sehr feinfühlig ausgearbeitet. Auch der Konflikt mit der Familie, den sich Jana aufgrund ihrer Besorgnis um Ella einhandelt, ist überzeugend begründet und dargestellt. Es fällt nicht schwer, sich in Jana hinein zu versetzen und mit ihr um das Schicksal der Freundin zu bangen. Etwas oberflächlicher bleiben hingegen Janas Schwester Miriam oder der restliche Freundeskreis. Hier grenzt sich Janet Clark stark von ihren Figuren ab und gibt ihnen damit auch etwas wenig Tiefe mit. Man würde sich da und dort eine verstärkte Auseinandersetzung etwa mit Fabian wünschen. Er bleibt insgesamt etwas blass und fast ein wenig langweilig. Allerdings stimmt die Gesamtheit des Romans, so dass die einzelnen Schwächen bei den Charakteren nicht ganz so schwer ins Gewicht fallen.


Aufmachung des Buches
Präsentiert wird das Buch als handliches Paperback. Das Cover kommt betont harmlos - ja, fast lieblich  - daher und ist übersät mit einem süßen und süßlichen Rosenmuster. Angesichts des Psychothriller-Charakters des Buches stimmt das Cover aber sehr gut mit dem Inhalt überein. Zudem dürfte es durch seine kindliche Gestaltung Aufmerksamkeit erregen und dazu verleiten, das Buch in die Hand zu nehmen, um den Klappentext zu studieren. Durch den Charakter als Psycho-Thriller gegeben, fehlen sämtliche Leserführungen wie etwa ein Personenregister oder ein Glossar.


Fazit
"Schweig still, süsser Mund" ist ein geglückter, spannender Roman für junge Leute und Erwachsene. Die Komponenten sind gut gewählt, die Atmosphäre ist hervorragend dargestellt. Janet Clark überzeugt mit ihrem Roman und bereitet vergnügliche Lesestunden. Die wenigen Schwächen im Buch verschwinden angesichts der überzeugenden und attraktiven Aufarbeitung des Themas.


4 Sterne


Hinweise
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