Das rappende Klassenzimmer

Zwischen Rap und Ramadan battelt sich Frau Freitag durch den Schulalltag ihrer Brennpunktschule. Sie ist die Lehrerin von Blutdruck-Yusuf, dem hyperaktiven Dschingis, der neurotischen Christine und vielen anderen, die nicht genau wissen, was ihnen lieber ist: ihre deutsche Heimat oder ihr türkisches Herz. Babylonische Elterngespräche, verwirrende Lernergebnisse ("Hat Hitler die Mauer gebaut?") und Entschuldigungszettel im Freestyle - Frau Freitag nimmt's mit Humor und findet: Ich habe den schönsten Beruf der Welt!

Autor: Frau Freitag Sprecher: Carolin Kebekus Verlag: HörbucHHamburg Erschienen: Januar 2012 ISBN: 978-3-86909-105-1 Spieldauer: 216 Minuten, 3 CDs; gekürzte Lesung

Die Grundidee der Handlung
Im Laufe des Hörbuches begleitet der Hörer Frau Freitag durch ein Schuljahr mit individuellen Schülern, die Frau Freitags Tage und Wochen durcheinanderwürfeln. Die ständigen Gespräche mit Eltern, die nur mit Übersetzer bei ihr erscheinen, die Diskussionen mit den Schülern und die geheimen Bereiche im Lehrerzimmer, zu denen kein Schüler Zutritt erhält, führen durch das Hörbuch. Vom Start des neuen Schuljahres über diverse Ferien und Wandertage bis hin zur Notenvergabe und Zeugnisverteilung werden sämtliche Höhe- und Tiefpunkte des Jahres behandelt.

Darstellung des Hörbuchs
Kebekus liest die Handlung in angenehmem Tempo, so dass es leicht fällt, der Geschichte zu folgen. Die Kinder sprechen meist Kiezdeutsch (z.B. "Wir gehen Heidepark!"), was Kebekus sehr gut umsetzt. Für Frau Freitag nutzt sie ihre normale Sprechstimme, die ein wenig kindlich ist, aber gut zu der verschmitzten Lehrerin passt, die ihre Erlebnisse schildert. Die beiden Freundinnen von Freitag, Frau Dienstag und Fräulein Krise, erhalten individuelle Stimmen, genauso wie der Freund von Frau Freitag. Besonders bei letzterem gibt es ein besonders liebenswertes Kapitel, das zeigt, wie sehr er sich als Unterstützung für seine Freundin sieht (s. "Voodoo").

Die Kürzungen fallen nicht auf, selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, denn die Handlung wirkt in sich geschlossen. Jedes Kapitel ist in einige Unterüberschriften gegliedert, was wie Kolumnen erscheint. Die Erzählungen besitzen manchmal einen Höhepunkt, machmal eine Moral, manchmal eine witzige Wendung und manchmal verlaufen sie etwas im Sand. Dadurch dürfte für jeden Hörer etwas dabei sein.

Die CDs sind in fünf Kapitel und ein letztes Kapitel unterteilt, deren Überschriften ebenfalls von Kebekus vorgelesen werden. Dadurch weiß der Leser jederzeit, wo er sich genau befindet.

Aufmachung des Hörbuchs
Die Plastikhülle der CD ist stabil und zeigt auf dem Cover einen kleinen Rapper-Spatz, was auf einen Titel namens "Opfer, Missgeburt, Spast" hinweist. Dieses Motiv findet sich auch auf dem beigelegten vierseitigen Booklet, das die Titelnamen enthält und eine Vita der Autorin und der Sprecherin. Die CDs sind durchnummeriert und mit dem Titel versehen. Auf der Rückseite der Hülle ist die Inhaltsangabe angebracht, sowie ein Foto der Sprecherin.

Fazit
Die amüsanten Episoden aus dem Leben einer Lehrerin sorgen für kurzweilige Unterhaltung, die zwar nicht in die Tiefe geht, aber ein paar Anstöße zum Nachdenken gibt. Die kurzen Kolumnen erhalten durch die Sprecherin eine kongeniale Umsetzung.

Hinweise
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