Smaller Default Larger

Ein unbezahlbarer Blick hinter die Kulissen der skurrilsten, undankbarsten und nervtötendsten Jobs

Sargträger, Kinderanimateur, Geisterbahnerschrecker, Sexshop-Aushilfe oder Fußballmaskottchen – Tobias Kurfer hat schon fast jeden mies bezahlten Job gemacht. Die Arbeit war stressig, eklig, todlangweilig oder einfach nur peinlich. Jetzt berichtet er vom Scheitern, Schämen und Durchhalten.

Ein irrwitziger Trip durch eine oft fremde und skurrile Berufswelt.

 

Horrorjobs 

Autor: Tobias Kurfer
Verlag: Fischer
Erschienen: 2012
ISBN: 978-3-596-19109-3
Seitenzahl: 206 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Das vorliegende Buch ist eine Sammlung der Kolumnen von Tobias Kurfer. Die im Buch abgedruckten Texte sind länger als die in der Zeitung erschienen und erzählen nicht nur von den Erfahrungen, die der Autor in den „Horrorjobs“ gesammelt hat, sondern auch von Kurfers Kindheit und persönlichen Erfahrungen, die im weitesten Sinne mit den ausgeübten Neben- und Hilfsjobs zu tun haben.

Mich hat der Buchtitel gleich fasziniert, weil ich selbst viele StudentInnen kenne, die mies bezahlte Jobs machen, um über die Runden zu kommen. Vor allem Freunde aus dem Ausland werden dabei schlimm ausgebeutet, und ich hatte von diesem Buch eigentlich erwartet, dass es eine sozialkritische Auseinandersetzung mit dem Thema beinhalten würde. Deshalb war ich ziemlich enttäuscht vom Inhalt – eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Mechanismen, die hinter der Ausbeutung stecken, findet nur am Rande statt. Stattdessen findet man eine Einleitung und elf mehr oder weniger launige Texte über die Erfahrungen, die der Autor beim Hineinschnuppern in folgende Berufe gesammelt hat: Fußballmaskottchen, Kinderanimateur, Erschrecker, Klomann, Tellerwäscher, Dogwalker, Sargträger, Sexshop-Aushilfe, Testperson, Museumswärter und Propagandist.

Skurril sind die Berufe größtenteils schon – wobei ich z.B. die Testperson (hier hat der Autor harmlose psychologische Tests gemacht, bei denen jeder durchschnittliche Student sich schon mal spaßeshalber ein bisschen was dazu verdient hat), den Museumswärter, den Kinderanimateur und das Fußballmaskottchen nicht sonderlich außergewöhnlich finde, da ich in diesen Bereichen während meines Studiums selbst schon  gearbeitet habe (zwar nicht genau als Fußballmaskottchen, aber in einem riesigen Hasenkostüm habe ich auch schon einige Stunden verbracht).

Der Autor schreibt zwar sehr gut und stilistisch habe ich auch nichts an den Texten auszusetzen – der Inhalt ist aber mager und ich persönlich war ziemlich enttäuscht. Man spürt, dass hier ein Journalist einen Tag (oder eine Schicht) in einen Job hineinschnuppert und einfach nicht dazu gezwungen ist, diese Arbeit regelmäßig auszuüben.

Das Buch eignet sich damit eigentlich nur für Menschen, die launige Texte zur Unterhaltung lesen möchten. Wer sich ausführlich recherchierte Hintergründe oder eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema erhofft, sollte lieber kritischere Texte, etwa von Wallraff, lesen.


Aufmachung des Buches
Horrorjobs ist ein Taschenbuch, auf dessen pinkfarbenem Cover zwei Hände zu sehen sind, von denen die eine der anderen einen gelben Gummihandschuh überstreift. Die knallige Hintergrundfarbe verweist wohl schon auf den überwiegend eher seichten Inhalt.


Fazit
Horrorjobs ist eine Sammlung lockerer Kolumnentexte, die sich nicht besonders kritisch mit dem Thema „Ausbeutung“ auseinandersetzen. Aufgrund des recht witzigen Schreibstils vergebe ich 2,5 von 5 Sternen.


alt


Hinweise
Rezension von Sigrid Grün


Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo