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Eine Müllhalde, ein verrostetes Fass, eine Leiche. Ihre Arbeit als Forensikerin bringt Tempe Brennan auf die Spur eines seit Jahren vermissten Mädchens. Doch kaum hat sie ihre Untersuchung begonnen, machen ihr übernervöse FBI-Beamte, zwielichtige Excops und Mitglieder einer rechtsradikalen Untergrundmiliz das Leben zur Hölle. Tempe ermittelt auf Hochtouren, doch das Böse kommt näher und näher.

Bist du stärker als der Hass? Bist du schneller als das Böse? Bist du bereit für die Wahrheit?

 

fahr zur_hoelle 

Originaltitel: Flash and Bones
Autor: Kathy Reichs
Übersetzer: Klaus Berr
Verlag: Blessing
Erschienen: 09/2011
ISBN: 978-3896673251
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
… ist mal wieder schwierig zusammenzufassen. Um es mit Kathy Reichs‘ Worten zu sagen: „In ‚Fahr zur Hölle‘ wird Tempe gebeten, einen Leichnam in einem Fass zu identifizieren. Das ist die A-Story. Gleichzeitig wird sie in die Suche nach einem vermissten Teenager-Pärchen hineingezogen – die B-Story. Und dann ist da noch ihr kompliziertes Liebesleben – die C-Story.“ (S. 348) Alles klar? Nein? Na gut, aber genau das ist es eigentlich - ein heilloses Durcheinander aus zu identifizierenden Leichen, verschwundenen Menschen, undurchsichtigen Verdächtigen und einem sehr klischeehaft dargestellten FBI.

Ein etwas stringenterer Fall wäre schon schön gewesen, hier verliert man als Leser schnell den Überblick und die Autorin sich selbst in unzähligen Details, sowohl medizinischer Art als auch, was den Hintergrund der NASCAR-Rennen (in deren Umfeld sich der Fall überwiegend abspielt) angeht, die schon sehr amerikanisch sind und in Europa einfach nicht so wahnsinnig interessant.


Stil und Sprache
Die Reihe um Tempe Brennan hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel und erwartet von ihren Lesern, dass diese schon sehr genau wissen, wer wie mit wem zusammenhängt, auf welcher Beziehungsebene Tempe gerade mit ihren diversen Männern steht und wie es überhaupt in ihrem Leben aussieht. Das ist aber schon allein deshalb nicht ganz leicht, weil Tempe an zwei Orten beruflich tätig ist, nämlich in Montreal und – wie hier – in Charlotte. Es gibt keine Erklärungen und Neueinsteiger sind definitiv aufgeschmissen, soweit es nicht den aktuellen Fall betrifft. Der ist aber nur die eine Hälfte der Geschichte und dieses Mal auch nicht so besonders spannend. Von der Leiche im Fass ausgehend, entspinnt sich ein ziemlicher Wirrwarr aus weiteren Leichen, Vermissten und Verdächtigen, dem man oft nur mit Mühe folgen kann und dessen anfängliche Spannung nach und nach in überbordenden Details versickert.

Dafür sind die Dialoge und auch Tempes knappe, teilweise schon lakonisch anmutende Ausdrucksweise wieder einmal ein Lesegenuss, sie erzählt die komplette Handlung in der Ich-Form, so dass man ihr als Leser sehr nahe kommt. Zusätzlich gibt es noch etliche sehr bildhafte Beschreibungen, viel (Selbst-)Ironie und damit rettet sich dieser 14. Fall für die Forensikerin vor dem Untergang.


Figuren
Tempe Brennan ist schon sehr speziell, trockene Alkoholikerin, fast geschieden und meistens Single. Die über längere Zeit anhaltende Beziehung zu Andrew Ryan in Montreal liegt seit mehreren Büchern auf Eis, was ich persönlich sehr schade finde, denn die beiden haben sich regelmäßig spritzige Wortduelle geliefert. Stattdessen treten immer wieder neue begehrenswerte Männer in Tempes Leben und auch ihr Exmann Pete taucht aus der Versenkung wieder auf, wenn auch nur mit seiner neuen Verlobten Summer im Schlepptau. Insgesamt vermisse ich dabei eine Entwicklung der Hauptfiguren, alles dümpelt so vor sich hin, als wenn die Autorin nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll.

Auch für die Figuren gilt das oben schon Erwähnte: Neueinsteiger treffen auf eine Fülle an Charakteren, die der Stammleser zwar halbwegs zuordnen kann, die für den Neuling aber nicht weiter ausgeführt werden. Zusätzlich taucht in diesem Fall eine Unmenge an weiteren, irgendwie für die Handlung bedeutsamen Personen auf, die aber aufgrund ihrer nur punktuellen Darstellung schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwinden. Am Ende wird dann überraschend ein völlig neuer Verdächtiger zum Täter und man ist schon ein bisschen enttäuscht über den doch etwas banalen, konstruiert wirkenden Ausgang der Geschichte.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch wird vom Titel selbst dominiert, der als riesige Aufschrift auf einem bildfüllenden, rostigen Fass zu sehen ist. Auch wenn der Titel nichts mit dem englischsprachigen Original zu tun hat, ist er dennoch passend gewählt. Innen gibt es 35 nummerierte Kapitel und am Ende ein längeres Interview mit Kathy Reichs.


Fazit
Sicher nicht der schwächste Band der Reihe, ein Highlight ist er aber auch nicht. Nur aufgrund der nach wie vor amüsanten Dialoge und des gelungenen Schreibstils lesenswert, inhaltlich fehlt eindeutig der Schwung der frühen Fälle der Tempe Brennan.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 9: Hals über Kopf
Band 10: Knochen zu Asche
Band 11: Der Tod kommt wie gerufen
Band 12: Das Grab ist erst der Anfang
Band 13: Blut vergisst nicht

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