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Kant und kein Ende: Die Auseinandersetzung mit Kant dauert an; mit Bezug auf dessen Rechtsphilosophie und deren Stellung innerhalb der Moralphilosophie scheint sie jetzt sogar erst richtig anzufangen.

Rechtsphilosophie als Lehre von einer möglichen Gemeinschaft freier Wesen ist Friedenslehre und in ihrer systematisch geschlossenen Summe allgemeine Welt-Friedenslehre. Eben dieser, also der Rechtsphilosophie in ihrer Gesamtheit, ist der dritte und letzte Band von Kant und kein Ende gewidmet, wobei er sich freilich auf die Herausarbeitung der Prinzipien beschränkt, um so das System in seiner Fundierung und Konsistenz einsichtig zu machen.
Unter Voraussetzung dessen, was im zweiten Band zur Grundlegung des Rechts bereits ausgeführt wurde, nimmt der Band seinen Ausgang vom Recht der Menschheit und der Menschen, um dann über eine Erörterung des äußeren Privatrechts zum Hauptgegenstand des Buches zu kommen - zum Öffentlichen Recht mit seinen Bereichen des Staats-, Völker- und Weltbürgerrechts.
Zwei, das Buch abschließende Kapitel betreffen zum einen die Rolle der Geschichtsphilosophie im politischen Denken Kants, zum andern den spezifischen politischen Realismus, der in Kants rechtlichem Rationalismus zum Ausdruck kommt, und das Verhältnis von Moral und Klugheit in der Politik.

Der Autor hatte bis 1995 einen Lehrstuhl für Politische Philosophie und Wissenschaftstheorie in München und lebt jetzt in Berlin.

 

Kant und_kein_Ende_03 

Autor: Georg Geismann
Verlag: Königshausen & Neumann
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-8260-4427-4
Seitenzahl: 258 Seiten


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Kants Rechtsphilosophie ist ein Thema, in das es sich einzusteigen lohnt. Es ist nicht einfach, aber man wird mit interessanten Erkenntnissen belohnt. Die Rechtsphilosophie innerhalb der Moralphilosophie bietet spannende Ansätze, die Kant zufolge den Weg zum Welt-Frieden ebnen. Es ist nicht einfach, sich das Werk des Königsberger Philosophen in allen Punkten zu erschließen. Das vorliegende Buch hilft einem aber dabei, ein vertieftes Verständnis für die Rechtsphilosophie Kants zu entwickeln.

Natürlich ist auch dieser Band keine einfache Kost – aber Kant lässt sich nunmal schwer auf eine allzu simple Ebene bringen. Man sollte sich also schon mit der Philosophie Kants auseinandergesetzt haben, um von diesem Buch zu profitieren. Geismann schafft es allerdings, Kants Rechtsphilosophie sehr gut strukturiert darzustellen und das ist eine Menge wert. Der Text liest sich (für ein philosophisches Fachbuch) auch verständlich. Ein ausführlicher Fußnotenapparat ermöglicht eine zusätzliche Vertiefung. Glücklicherweise handelt es sich hier um Fußnoten und nicht um Endnoten, nach denen man ewig blättern muss.

Ich habe das Buch als vertiefende Lektüre beim Einstieg in Kants Rechtsphilosophie genutzt und dabei hat es mir außerordentlich geholfen. Und genau dafür ist es auch gedacht! Es eignet sich vor allem für Studenten (in etwas fortgeschritteneren Semestern) der Philosophie, aber auch der Rechtswissenschaften und alle, die sich ernsthaft mit der Rechtsphilosophie Kants auseinandersetzen möchten.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist kartoniert. Auf dem Cover sind der Autorenname, Titel und Untertitel und das Bild „Schneebedeckte Felder vor Arles“ (1888) von Vincent van Gogh zu sehen. Die Gestaltung finde ich für ein Fachbuch gelungen, da das Bild die Wegmetapher aufgreift – denn um nichts anderes als den Weg (nämlich zum Weltfrieden) geht es hier.


Fazit
Als fundierter Einstieg in Kants Rechtsphilosophie eines der besten Bücher, die mir untergekommen sind – hier wird ein komplexes Thema gut strukturiert und tiefgehend behandelt! Mir hat das Buch bei meiner Arbeit sehr geholfen.


alt


Hinweise
Rezension von Sigrid Grün

Internetseite des Autors: www.georggeismann.de


Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

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