Drachenkrieg in Athranor - Prinz Candric ist gemeinsam mit dem Elbenkrieger Lirandil und dem Magier Asanil unterwegs zur Drachenküste, um herauszufinden, warum es kaum noch versteinerte Dracheneier gibt. Und dann kommt es wieder zum magischen Seelentausch zwischen Candric und dem Ork Rhomroor... Im Körper seines Ork Freundes begegnet der junge Prinz einer Horde uralter, riesenhafter Drachen, die ganz Athranor bedroht.
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Autor: Alfred Bekker |
Die Grundidee der Handlung
Das Abenteuer von Rhomroor und Candric geht in die nächste Runde. Der Orkführer Moraxx hat einen neuen Eroberungsplan ausgeheckt. Beeinflusst von einem sehr gefährlichen elbischen Totengeist versucht er mit Hilfe der Zauberschriften aus der Halle von Maladran, die er im vorherigen Abenteuer gestohlen hat, einen uralten Zauber zu wirken. Mit dessen Hilfe will er sein Ziel, endlich Herr über alle Völker von Athranor zu werden, erreichen. Während nun Rhomroor einer seltsamen Karawane folgt, die immer tiefer in das Orkland reist, machen sich Prinz Candric und seine Gefährten auf die Reise, um herauszufinden, warum im Land keine versteinerten Dracheneier mehr zu bekommen sind. Plötzlich erfolgt ein neuer Seelentausch zwischen Candric und Rhomroor und nun stehen beide im jeweils anderen Körper vor der gewaltigen Aufgabe herauszufinden, welche Untat Moraxx diesmal vorhat und wie sie ihn daran hindern können. Keine einfache Sache für die beiden und natürlich geht dabei so einiges schief ...
Stil und Sprache
Wie auch in den vorhergehenden Teilen ist die Geschichte durchwegs flott und spannend geschrieben. Die Ausdrücke und Schreibweise sind sehr gut an die Altersgruppe "+10 Jahre" angepasst und so wird das Abenteuer, da auch die Hauptpersonen männlichen Geschlechts sind, besonders den Jungs großen Spaß machen. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und wie die Formatierung sehr übersichtlich gestaltet, sodass auch Wenigleser bald Erfolgserlebnisse haben, da dadurch das flotte Lesen erleichtert wird. Die Szenen sind ebenso gut beschrieben wie die Gefühle und Handlungen der Protagonisten und sorgen für ein schnelles "Hineinrutschen" in die Handlung. Einige kleinere Unklarheiten werden fast zur Gänze im weiteren Verlauf der Handlung erklärt und fallen daher nicht großartig auf.
Wie auch schon in den vorhergehenden Bänden hat es der Autor auf sehr unterhaltsame Weise geschafft, die unerwarteten Schwierigkeiten, die vor Candric und Rhomroor immer wieder auftauchen, wenn sie sich abermals im Körper des jeweils anderen wiederfinden, sehr kurzweilig und gut verständlich zu beschreiben. Inzwischen ist das besondere Bemühen von Rhomroor und Cedric während der Zeit des Seelentausches nur ja nicht aufzufallen zumindest im Alltag nicht mehr ganz so notwendig, denn die Protagonisten haben sich inzwischen schon etwas an die Bräuche und Fähigkeiten der anderen Kultur gewöhnt. Trotzdem und auch manchmal gerade deswegen passieren immer wieder kleinere, nur allzu verständliche Missgeschicke. Besonders in solchen Situationen sind die kreativen Versuche der Protagonisten, diese kleinen Peinlichkeiten möglichst unauffällig zu überspielen, sehr amüsant dargestellt und werden bei den jüngeren wie auch bei den etwas älteren Lesern garantiert für Erheiterung sorgen. Wie auch in den ersten beiden Teilen wurde der Entwicklung der Geschichte bis zum Höhepunkt viel Raum gelassen. Von Beginn an steigert sich die Spannung kontinuierlich bis zum Ende der Erzählung. Besonders die Reise von Candric sowie der gleichzeitige Versuch Rhomroors herauszufinden, was da im Orkland direkt "vor seiner Nase" passiert und welche Untat Moraxx nun wieder ausheckt, wurden sehr lebhaft und ausführlich erzählt, während der Höhepunkt selbst und das Ende verhältnismäßig knapp ausgefallen sind. Hier wäre es für die Leser bestimmt noch spannender gewesen, wenn der Endkampf ein bisschen ausführlicher beschrieben worden wäre und auch die Geschichte nicht ganz so abrupt zu Ende gewesen wäre. Doch da diese Einteilung - schneller Beginn, spannender und ausführlicher Mittelteil, kurzer Höhepunkt mit darauffolgendem, extrem schnellen Ende - auch bei den anderen Orkbänden zu finden sind, dürfte das der ganz besondere Schreibstil des Autors in dieser Reihe sein.
Figuren
Candric hat sich vom verweichlichten Prinzen aus dem ersten Band in einen freundlichen, aber viel mutigeren Jungen entwickelt und lernt auch in diesem Band viel Neues dazu.
Der Ork Rhomroor hat so etwas wie "Benehmen" gelernt und sieht die eigenartigen Handlungen der Menschen inzwischen auch schon etwas lockerer als zu Beginn. Es ist jedoch für ihn nach wie vor sehr schwer, sich mit dem "schwächlichen" Menschenkörper abzufinden, in dem er nach dem Seelentausch steckt. Es frustriert ihn immer wieder, dass er zwar ganz genau weiß wie man kämpft, er aber aufgrund seiner fehlenden (Ork-)Kraft überhaupt nicht so kämpfen kann, wie er es gewohnt ist.
Kara, Candrics beste Freundin, und Brox, Rhomroors Orkkumpel, stehen Rhomroor und Candric auch während des Seelentausches zur Seite, wo sie nur können.
Moraxx der machthungrige Orkherr würde ohne zu zögern die Seele all seiner untergebenen Orks verkaufen, wenn er sich dadurch zum Herrscher über ganz Athranor krönen könnte. Als er den elbischen Totengeist anruft, weiß er nicht, worauf er sich da einlässt, allerdings ahnt auch der Totengeist nicht, welche Probleme er sich durch die Partnerschaft mit Moraxx einhandelt.
Die Figuren sind alle kurz charakterisiert, glaubhaft motiviert und entwickeln sich während des Abenteuers durch ihre Erfahrungen laufend weiter. Die Handlungen und Gefühle der Protagonisten sind den Charakteren angepasst, entsprechen auch gut dem Alter der Figuren und sind deshalb leicht nachvollziehbar.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem überaus ansprechenden Coverbild versehen, das auf das Thema des Buches Bezug nimmt. Der Rückseitentext führt gut in die Geschichte ein und macht - ebenso wie das Coverbild - neugierig auf den Inhalt. Auf der Innenseite der vorderen und hinteren Buchdeckel findet man eine Karte des Landes Athranor. Ein zweifarbiges Ausklappbild auf der ersten Seite des Buches zeigt zwei sehr unterhaltsame Szenen aus der Geschichte und auf der zweiten Seite finden sich eine kurze Vita des Autors und die Titel der weiteren Bücher des Autors. Alle Kapitel sind relativ kurz gehalten und mit einer im Boden steckenden Zweiklingenaxt gut sichtbar von einander abgegrenzt. Die Textformatierung ist gut gewählt und den Vorlieben des angepeilten Lesepublikums perfekt angepasst.
Fazit
"Die Drachen-Attacke" ist eine wunderbare Fortsetzung der beiden vorhergehenden Bände. Durch die kurzen Kapitel und die unterhaltsam-spannende Schreibweise werden sowohl Jungen als auch Mädchen viel Spaß mit dem Buch haben und auch normalerweise nicht so begeisterte Leser ansprechen. Für alle Fans der Reihe "Die wilden Orks" ist das Buch ohnehin ein "Muss". Für die Erwachsenen bietet sich das Buch als ideales Mitbringsel für alle fantasybegeisterten Leser ab ca. 10 Jahren und solche, die es noch werden wollen, an.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Angriff der Orks
Band 2: Der Fluch des Zwergengolds
