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Ein Rosenstrauß ohne Absender. Geschenke vor der Haustür. Briefe unter dem Scheibenwischer ... Der Psychiater Jan Forstner wird von einer Unbekannten mit Liebesbezeugungen überhäuft. Anfangs glaubt Jan noch an die harmlose Schwärmerei einer ehemaligen Patientin. Doch dann bittet ihn ein Journalist um Mithilfe im Fall einer geistig gestörten Person und wird kurz darauf ermordet. Jan erkennt, dass er ins Visier einer Wahnsinnigen geraten ist. Und seine Verfolgerin schreckt vor nichts zurück.


Dunkler_Wahn 

Autor: Wulf Dorn 
Verlag: Heyne 
Erschienen: 5. September 2011
ISBN: 9783453267053
Seitenzahl: 431 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Dr. Jan Forstner, Psychiater an der Waldklinik in dem kleinen Ort Fahlenberg, erhält einen großen Strauß roter Rosen, Briefe und Anrufe einer Unbekannten, einer Stalkerin. Schnell wird dem Psychiater klar, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche „Verehrerin“ handelt. Sie verfolgt ihn, bedroht ihn und seine Umgebung. In ihrem Liebeswahn geht sie buchstäblich über Leichen. Er gerät in einen unglaublichen Sog aus Angst und Paranoia. Die Unbekannte verfolgt einen perfiden Plan, den Jan verzweifelt zu durchschauen versucht. Er muss sie stoppen, versucht hinter ihr Geheimnis zu kommen, versucht sie zu manipulieren. Sein Freund und Kollege Franco warnt ihn: „Wer mit dem Teufel essen will, braucht einen langen Löffel.“ Aber er hat keine Wahl!


Stil und Sprache

Wulf Dorn legt einen Psychothriller der Extraklasse vor. Seine Sprache ist fesselnd, die Geschichte angsteinflößend, nervenaufreibend. Von der ersten bis zur letzten Seite zieht er den Leser in seinen Bann. Man kann einfach nicht aufhören, muss wissen, wie es weitergeht. Er unterteilt das Buch in vier Teile: Limerenz, Begehren, Leidenschaft, wahre Liebe. Vor jedem Teil stellt er einige Zitate, ein Sprichwort oder ein Liedauszug, sehr passend gewählt. So steht ganz zu Anfang „Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“ oder dann beim letzten Teil „Strange what love does“.
Auch der in Handschrift vorangestellte persönliche Brief an Jan klingt wie eine Prophezeiung, eine schreckliche Vorwegnahme des Geschehens.

Der Autor schreibt größtenteils aus Sicht Jans in der dritten Person. Aber auch die Stalkerin kommt nicht zu kurz. Auch ihre Perspektive wird dargestellt, die Gedanken in kursiver Schrift hervorgehoben. Im Gespräch mit seinem Kollegen werden die psychischen Hintergründe, das dahinter steckende Krankheitsbild auch dem Leser nahegebracht. Doch immer wieder kommt es zu völlig überraschenden Wendungen, neuen Aufschlüsselungen und unerwarteten Ereignissen. Die Auflösung am Ende ist dann mehr als überraschend und kaum zu übertreffen.


Figuren

Die Figuren bleiben zunächst für den Leser eher unklar. Es fällt schwer, sie wirklich einzuordnen, wenn auch der Autor unglaublich viele Details über sie von Anfang an verrät. Erst mit dem Lauf der Geschichte, nach und nach, werden sie plastischer, erkennt man mehr ihre Hintergründe und kann sie in ihrer Komplexität begreifen.

Der Psychiater Jan Forstner hat keine einfache Vergangenheit. Hier nimmt das Buch starken Bezug auf das Vorgängerbuch „Kalte Stille“. Sein Bruder Sven war spurlos verschwunden und erst 23 Jahre später erfährt Jan, was damals wirklich geschah. Um Jans Charakter ganz zu verstehen, ist es zu empfehlen, das Vorgängerbuch zu lesen. Ansonsten wirkt er sehr sympathisch und nicht abgehoben, glaubwürdig in seiner Rolle.

Die Stalkerin und ihre sich immer weiter entfaltende, dem Leser sich langsam öffnende Persönlichkeit ist unglaublich fesselnd und faszinierend beschrieben. Ihr Geheimnis lüftet sich erst zum Schluß und wird jeden noch so erfahrenen Thrillerleser hundertprozentig überraschen. Eine Figur, die wirklich mitreißt, schockiert, sprachlos zurücklässt, so wie man es sich von einem guten Psychothriller erhofft.

Aber auch alle Rand-und Nebenfiguren weisen Besonderheiten auf, sind genau und interessant gezeichnet, jede für sich spannend, auch wenn sie nicht so in den Vordergrund treten. 


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat ein interessant gewähltes Cover. Der mit Großbuchstaben in Handschrift gezeichnete Titel und der Vogel darunter, dazu der graue Hintergrund, vermitteln das Gefühl von etwas Ungewöhnlichem, Bizarrem. Die Kapitel sind kurz gehalten, in vier Teile nochmals untergliedert. Die Zitate und der handgeschriebene Brief am Anfang sind sehr beeindruckend und ziehen den Leser sofort in das Geschehen.


Fazit

Ein Psychothriller, den man wirklich nicht verpassen sollte, sehr beeindruckend und fesselnd geschrieben. Eine Geschichte, die einen nicht mehr loslässt und immer wieder bis zum letzten Ende mit Überraschungen auffährt. Da es mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Wulf Dorn ist, kann ich sagen, dass die Geschichte in sich geschlossen ist und daher auch gut alleine zu lesen. Allerdings ist es aufgrund doch einiger Bezüge zum vorherigen Buch "Kalte Stille" auch ganz sinnvoll, dieses vorab zu lesen.


5_Sterne


Hinweise

Dieses Buch kaufen bei: amazon.dealt

Backlist:
Band 1: Trigger
Band 2: Kalte Stille

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