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IN EINER NAHEN ZUKUNFT, INMITTEN EINES TOTALITÄREN STAATES, DER JEGLICHE INDIVIDUALITÄT ZUGUNSTEN DER ALLMACHT UND DER STAATLICHEN LÜGE ZERSTÖRT, KÄMPFT EINE FRAU DARUM, DIE GRÜNDE FÜR DAS MYSTERIÖSE VERSCHWINDEN IHRES MANNES WÄHREND EINES EINSATZES IM ALL AUFZUDECKEN ...

»Es war einmal ein König, der mithilfe eines Metronoms die Zeit beliebig kontrollieren und so seine Herrschaft ewig weiterführen konnte.« 
Dieses subversive Märchen mit seiner metaphorischen Botschaft wird eines Tages in der Post des Präsidenten entdeckt und sorgt für gehörigen Aufruhr innerhalb der totalitären Regierung. Niemand kennt seinen Autor, doch scheint dieser zweifellos aus den Reihen jener wenigen zu stammen, die es noch wagen, das aktuelle Regime zu kritisieren und eine Gefängnisstrafe zu riskieren. Zu jenen Leuten zählen auch Floreal Linman, ein anarchistischer Journalist bei der Vox Populi, und Lynn, eine junge Frau, die versucht, das mysteriöse Verschwinden ihres Mannes zu ergründen, der einige Wochen zuvor zu einer Weltraummission aufbrach. 
Eine Wahrheitssuche, die sich schnell als verzweifelter und ungleicher Kampf gegen ein diktatorisches Regime offenbart.

 

Metronom_02 

Originaltitel: Metronom: Station Orbitale
Autor: Eric Corbeyran
Übersetzer: Tanja Krämling
Illustration: Grun
Verlag: Splitter Verlag
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-86869-239-6
Seitenzahl: 56 Seiten
Altersgruppe: empfohlen ab 12 Jahren

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Die Grundidee der Handlung
„Die Station im Orbit“ ist der zweite Teil, der auf drei Teile ausgelegten Dystopie „Metronom“. Lynn ist weiterhin bemüht, Informationen über ihren verschwundenen Eheman Doug Forester zu bekommen. Doch der einzige, der ihr behilflich sein wollte, ist leider ebenfalls von der Bildfläche verschwunden. Der Reporter Floreal Linman, der im Verdacht stand, der Autor des aufrührerischen Werkes „Metronom“ zu sein, befindet sich im Gefängnis. Dort wird er einer ganz speziellen Gehirnwäsche unterzogen, deren einziges Ziel darin besteht, ihn zu einem psychischen Wrack zu machen. Doch Linman erhält unerwartete Hilfe. Er erhält seine Freiheit zurück, allerdings will sein Gönner auch eine Gegenleistung für sein Eingreifen. Linman willigt ein, denn es ist genau das, was er vermutlich eh getan hätte. Kurz darauf ist er zusammen mit Lynn auf dem Weg ins All, um eine geheimnisvolle Station mit Namen „Fish Eye“ aufzusuchen…

Wie schon im ersten Band kann die Mischung aus philosophisch motivierten Texten und politischen Intrigen vollauf überzeugen. Leider erinnert es phasenweise etwas zu sehr an „V wie Vendetta", welches mit Sicherheit zu den Paten von „Metronom“ zählt. 


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der stimmige Look des Vorgängerbands wurde beibehalten. Hauptverantwortlich für die in sich sehr stimmige Szenerie ist die aufwändige Kolorierung. Sie verleiht den Bildern erst ihren plastischen Charakter, denn das reine Inking ist eher schlicht und nur mit wenigen Details versehen. Diese werden erst mittels der Kolorierung zu Papier gebracht. Schatten, Lichtstimmungen, Faltenwürfe auf der Kleidung der Figuren -all diese Dinge werden mit Hilfe präzise gesetzer Farbverläufe ins Bild gebracht. Die Panels sind nahezu immer in monochromen Farbabstufungen gestaltet. Brauntöne sind hierbei die Farben der Stadt. Dadurch wirken die Szenen in der riesigen Metropole stets trist und morbide. Die Menschen, die hier leben, haben keine Freunde, besitzen keine Individualität. Selbst in der Kleidung, die alle tragen, schlägt sich dies nieder, denn auch hier dominieren braune und graue Farbnuancen. Im All und auch im Innereren der Raumstation hingegen ist alles in Blautönen gestaltet, die hin und wieder auch mit Türkis abwechseln. Die Raumstation wirkt dadurch sehr steril und anonym, was sehr gut zu dieser Einrichtung passt. 

Die einzelnen Panels sind angenehm groß, denn die meisten Seiten sind lediglich in drei Spalten unterteilt. Die agierenden Figuren sind überwiegend sehr groß und mit wenig Umfeld dargestellt. Der Fokus liegt eindeutig auf den Gesichtern und der Mimik der dargestellten Personen. Allerdings wirken die Charaktere meist ernst, grimmig und verbissen, was zwar zur jeweiligen Situation passt, aber sie wirken dadurch auch ein wenig hölzern.
 

Aufmachung des Comics
Auch dieser Band ist, wie immer, hochwertig gebunden und tadellos verarbeitet. Das verwendete Papier ist nahezu völlig matt, was eine ungestörte Betrachtung der Panels auch bei schräg einfallendem Licht ermöglicht. Da die verwendeten Farben allesamt eher Richtung Pastell tendieren, müssen auch keine Einbußen bei der Leuchtkraft der Farben gemacht werden. Der Gesamteindruck ist einwandfrei.

Das Cover zeigt eine ringförmige Raumstation im All. Es handelt sich um die Station, welche in diesem Band eine wichtige Rolle spielt. Das Motiv weckt Assoziationen zu Science Fiction, was vollkommen passend ist.


Fazit
Eine Story mit viel Sozialkritik und ganz nebenbei auch noch unheimlich spannend - hier kann man eigentlich nichts falsch machen. Absoluter Kauftipp.


5_Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
Band 1: Nulltoleranz


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