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Einfach unglaublich, was Alice da erlebt: Alles fängt damit an, dass ein weißes Kaninchen wie gehetzt durch ihren Garten rennt, zwischendurch seine goldene Uhr aus der Westentasche zieht und zuletzt jammernd durch ein Erdloch verschwindet. Alice muss einfach hinterher! Sie kriecht durch den Eingang - und landet im Wunderland, wo sie die sonderbarsten Bekanntschaften macht.

 

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Originaltitel: Alice's Adventures in Wonderland
Autor: Lewis Carroll
Übersetzer: Lieselotte Remané
Verlag: Arena
Erschienen: 2009 (6. Auflage)
ISBN: 978-3-401-04575-7
Seitenzahl: 175 Seiten


Die Grundidee der Handlung

Der Text der Buchrückseite gibt den Inhalt schon ausreichend wieder - zumindest, wenn man der Geschichte nicht zu viel vorweg nehmen möchte. Spätestens aus den Verfilmungen dürfte die Grundidee von "Alice im Wunderland" zudem vielen bekannt sein.
Lewis Carroll hat ein herrlich verrücktes Buch mit wunderbar skurrilen Figuren geschaffen, sodass es sowohl für kleine wie große (Vor-)Leser eine wahre Freude ist, mit Alice ins Wunderland zu entschwinden. Auch fast 150 Jahre nach der ersten Veröffentlichung der Originalfassung hat dieses Werk nichts von seiner Faszination verloren.


Stil und Sprache
Der Einstieg in die Geschichte verspricht mit dem seltsamen weißen Kaninchen, das nicht nur eine Weste trägt und eine Taschenuhr dabei hat, sondern auch sprechen kann, ein fantastisches Abenteuer. Das denkt sich auch Alice und folgt dem Kaninchen spontan in eine wunderbar verrückte Welt. Von diesem Augenblick an gibt es kaum einen Moment, in dem Alice nicht irgendetwas erstaunliches erlebt, sodass die Seiten nur so vorüber fliegen und es stets spannend bleibt.

Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person aus Sicht eines auktorialen Erzählers, der jedoch ausschließlich Alice über die Schulter und in den Kopf schaut, den Leser aber auch durchaus direkt anspricht und so noch ein wenig mehr in die Geschichte hinein zieht. Der Schreibstil ist locker und amüsant, dabei meist für Kinder geeignet, wird aber auch Erwachsenen ob seines Sarkasmus' Freude bereiten. Herrliche Wortschöpfungen wie "merkwürderlicher" (Seite 19) machen dabei sowohl kleinen wie großen Lesern Spaß. Manche Begriffe sind für die angesprochene Zielgruppe jedoch eher unangemessen, denn zumindest in der heutigen Zeit wissen wohl die wenigsten Zehnjährigen, was ein "livrierter Lakai" (Seite 69) ist. Da diese Begriffe jedoch selten vorkommen und teilweise auch im Text kurz erklärt werden, ansonsten die Eltern sicherlich gerne mit Erklärungen parat stehen, dürfte das kaum ein Problem darstellen.
Sehr schön sind zudem die von Martin Remané nachgedichteten Nonsens-Gedichte, die den Text immer wieder auflockern und zum Lachen bringen. Die Sprachspiele Lewis Carrolls sind einfach herrlich!


Figuren
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alice. Sie gibt sich gerne selbst Ratschläge, befolgt diese aber nur selten. Sie ist herrlich naiv und neugierig und eine wunderbare Identifikationsfigur für junge Leser. Daneben trifft man auf zahlreiche weitere Figuren, wie das ängstliche weiße Kaninchen, die besserwisserische, unfreundliche blaue Raupe und natürlich die Grinsekatze - und wie diese ganz richtig feststellt: alle sind sie verrückt! Ja selbst der Hutmacher und der Märzhase sind äußerst bizarr. Dieser kunterbunte Haufen an eigenwilligen Persönlichkeiten macht einfach unheimlich viel Spaß.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch aus der Arena Kinderbuch-Klassiker-Reihe fügt sich nicht nur gut in eben diese Reihe ein, bei der alle Titel ähnlich gestaltet wurden, sondern ist auch einzeln betrachtet ein wunderschön gestaltetes Buch. Auf dem hellen, fröhlichen Cover sind das weiße Kaninchen und Alice zu sehen, der Titel sowie der Autorenname stehen in Schwarz darunter. Eingerahmt wird das Ganze von einer blauen Linie, in deren Ecken jeweils ein Portrait des weißen Kaninchens zu sehen ist. Ein Lesebändchen und ein ausführliches Nachwort runden diese Ausgabe ab.

"Was hat man von einem Buch, wenn keine Bilder drin sind?" (Seite 7). Alices Gedanken entsprechend findet man im Innern des Buches zahlreiche Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Klaus Müller, die stets eine zur Textstelle passende Szene grafisch einfangen.


Fazit
"Alice im Wunderland" ist eine herrlich verrückte Geschichte, die einfach Spaß macht und in keinem Bücherregal fehlen sollte.


5 Sterne


Hinweise
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