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Victoria Stockbridge, eine junge Adelige im London der 1920er Jahre, verliebt sich Hals über Kopf in den verschlossenen Nicolas Whitby.

Kurzentschlossen folgt sie ihm bis nach Arabien, wo sie ihn in einer vollkommen fremden Welt findet. Er ist ein gefürchteter Stammesfürst - und außer sich vor Wut, als er Victoria entdeckt! Er will Victoria für ihre Tollkühnheit eine Lektion erteilen, doch was als sinnliche Bestrafung beginnt, verwandelt sich rasch in wilde Leidenschaft.

Aber dann wird Victoria von Nicolas' Todfeind, dem Schwarzen Prinzen, entführt, mit dem Nicolas noch eine Rechnung offen hat ...

 

Gefangene_des_Scheichs 

Autor: Cassandra Norton
Verlag: Plaisir d'Amour
Erschienen: Juli 2011
ISBN: 978-3-93828171-0
Seitenzahl: 192 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Adlige Victoria Stockbridge trifft in London Nicolas Whitby, einen charismatischen, aber kühl wirkenden Mann, der Vorträge über die Wüste hält. Sie verliebt sich auf den ersten Blick in ihn und lässt sich auf ihn ein. Dadurch verscherzt sie sich die Sympathie ihrer Eltern, die sie für einige Monate auf einen Landsitz der Familie schicken will. Victoria hingegen beschließt, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, und folgt Nicolas in seine Heimat Arabien. Dort jedoch warten etliche Abenteuer auf sie und auch Nicolas ist nicht erfreut, als er sie wiedertrifft. Victoria muss um ihre Liebe kämpfen.


Stil und Sprache
Cassandra Norton besitzt eine sehr lyrische Art, in die Handlung einzuführen. Das erste Kapitel beginnt aus Sicht eines Zimmermädchens, bis es übergeht zu Victoria. Dadurch wird der Leser in die Welt der 1920er Jahre eingeführt, in der es noch Hausangestellte gab, aber auch schon technische Apparate, die das Leben erleichterten. Amüsant ist, dass Victoria beispielsweise "Der Scheich" mit Rudolph Valentino aus dem Jahr 1921 gesehen hat, was sich natürlich wunderbar mit der Handlung des Buches deckt. Die restliche Handlung wird aus der dritten Person und aus Victorias Sicht beschrieben.

Die Wüste und die Umgebung der Figuren erhält eine realistische Beschreibung, was zum Träumen einlädt, aber auch ein wenig knapp gehalten ist, was wohl der Kürze des Romans zuzuschreiben ist. Die Dialoge lassen eher Informationen über die politischen Zustände in Arabien und den Umgang mit Menschen erkennen, die halb arabisches und halb englisches Blut besitzen. Die erotischen Szenen werden gut eingebaut. Sie sind überaus sexy, aber nichts für Zartbesaitete, da die Leidenschaft zwischen Victoria und Nicolas sehr wild ist. Für einen erotischen Roman gibt es eher wenige dieser Szenen, denn Victorias Reise ist erstaunlich lang beschrieben und sorgt dadurch für einen kleinen Durchhänger in der Spannung. Dafür gibt sie aber einen schönen Einblick in die Verhältnisse der damaligen Zeit und die Art zu reisen. Durch eine raffinierte Vorspiegelung falscher Tatsachen kommt ungefähr in der Mitte wieder Neugier beim Leser auf, da die Autorin die Heldin einiges durchmachen lässt.

Leider ist das Ende ein wenig knapp ausgefallen. Da wäre es schön gewesen, etwas mehr über die weiteren Ereignisse zu erfahren und wie sich das Leben der beiden weiterentwickelt hat.


Figuren
Victoria Stockbridge ist eigentlich eine standesgemäße und gehorsame adlige Tochter der 20er Jahre in London. Als sie auf Nicolas trifft, entwickelt sie einen eigenen Kopf, der von Leidenschaft und Liebe angetrieben wird. Ihr Zerwürfnis mit ihrer Familie trifft sie bei weitem nicht so hart wie die Trennung von Nicolas. Mutig und durchsetzungsstark tritt sie auf und ihr Einfallsreichtum verschafft ihr überall Freunde und Verbündete.

Nicolas Whitby ist zur Hälfte Araber, was ihn englischen Landsmännern suspekt macht. Sein aufbrausendes Temperament passt zu seiner gesellschaftlichen Stellung in Arabien. In Victorias Gegenwart benimmt er sich später ein wenig arrogant und voller Vorurteile, die bei genauerem Hinsehen keinerlei Grundlage besitzen. Das macht ihn weniger sympatisch, so dass das mal einer der wenigen Scheich-Romane ist, bei dem der Held und seine Motive weniger nachvollziehbar sind als die der Heldin.

Die restlichen Figuren erhalten ebenfalls einiges an Ausarbeitung. Dabei sind ein paar liebenswerte Charaktere, die Victoria unterstützen und ihr auf ihrem Weg nach Arabien beistehen, während die Gegner von Nicolas aus zwei Männern bestehen. Der eine ist sehr charmant und hilfsbereit, der andere ein sadistischer Mistkerl, der Victoria das Leben schwer macht. Aufgrund der doch eher knapp ausgefallenen Länge des Romans bleiben sie etwas blass, was mit ein paar Seiten mehr hätte behoben werden können.


Aufmachung des Buches
Das wunderschöne Cover des Taschenbuchs zeigt einen vermummten Mann. Auf der linken Seite ist im Hintergrund Wüste zu sehen, während darunter die Figur einer nackten Frau mit Sanddünen und reisenden Beduinen verschmilzt. Auf der Rückseite befindet sich das Bild eines glitzernden Schmuckstückes. Darunter ist die ausführliche Inhaltsangabe zu finden, die sehr viel des Inhalts verrät. Dadurch verliert der Roman ein klein wenig an Spannung.


Fazit
Trotz einiger weniger Schwächen machen die ungewöhnliche Zeitepoche, die durchsetzungsstarke Heldin und die romantische Umgebung der Wüste aus dem Roman ein Leseerlebnis der besonderen Art.


4 Sterne


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