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Kennen Sie das Gefühl in der Nacht, plötzlich nicht mehr allein zu sein? Ahnen Sie manchmal eine Gefahr, noch bevor diese eintrifft? Dann liegen Sie bei dieser Anthologie genau richtig! Sechs atemberaubende Vampirgeschichten, geschrieben von Carola Kickers und umgesetzt vom Erfolgsproduzenten Andreas Schündeln sorgen für unruhige Nächte!

 

  Autor: Carola Kickers
Sprecher: Lenard Kunde, Wiebke Zielke und andere
Verlag: MCK-Music
Erschienen: 29.02.2008
ISBN: 978-3938625460
Spieldauer: 50 Minuten, 1 CD 


Die Grundidee der Handlung
Carola Kickers widmet sich mit „Atem in der Nacht“ den Vampiren und konfrontiert den Zuhörer mit deren Lebensart in Gegenwart und Zukunft. So drehen sich die sieben Kurzgeschichten mit einer Länge von 5 bis 11 Minuten größtenteils um die Verwandlung hin zum „dunklen Engel“ und das Problem der Nahrungssuche.

Den Anfang macht die unaufgeregte Geschichte „Atem in der Nacht“ (8:14 Min.). Hierbei handelt es sich um den Bericht eines Mannes, der als Nahrungssammler für eine Gruppe Vampire arbeitet und der mit einer originellen Grundidee aufwartet.

Im folgenden „Rote Rosen, schwarzes Blut“ (7:38 Min.) erzählt Frau Kickers in romantischen Worten die Geschichte eines Vampirs, der sich seinen Opfern als Gigolo nähert. Leider wartet man in dieser melancholischen Geschichte vergebens auf einen Höhepunkt, so dass sie insgesamt etwas blutleer wirkt.

Mit „Das Ghetto“ (7:03) folgt der Höhepunkt dieser Anthologie. In einer nicht allzu fernen Zukunft haben die Menschen die Vampire in Ghettos interniert und ihrer Identität beraubt - bis es zu einem Aufstand kommt… Hier wünscht man sich, der Ich-Erzähler würde die originelle Idee, die dieser Geschichte zu Grunde liegt, weiter auswalzen und ausführlicher erzählen.

„Hauptgewinn“ (11:10) ist das längste Stück der Anthologie und gleichzeitig ihr schwächstes. Eine junge Frau gewinnt bei einem Preisausschreiben eine Reise und landet im Schloss eines Vampirs in Transsylvanien. Dabei verhält sich die Protagonistin so naiv, dass es dem Hörer fast schmerzt, wie sie in diese Geschichte hinein schlittert. Allerdings vermag die augenzwinkernde Pointe die Enttäuschung etwas abzumildern und der Geschichte eine gewisse Komik zu verleihen. Vampire scheinen einen gewissen Sinn für Humor haben.

Die folgenden Erzählungen „Wiedergänger“ (5:33) und „Eisherz“ (7:02) behandeln den Übergang der Protagonisten von ihrem Leben als Mensch zur Existenz als Vampir. Beide sind ein solides Stück Erzählkunst und bestechen vor allen Dingen durch ihre Atmosphäre.

Den Abschluss bildet „Stille“ (5:10), die Betrachtung eines Vampirs, die die Erzählungen gut abrundet und ihn als eine Art Erlöser, einen dunklen Engel, darstellt.


Darstellung des Hörbuchs
„Atem in der Nacht“ weiß mit einer atmosphärisch sehr dichten Produktion zu unterhalten. Jede Geschichte beginnt mit einem stimmungsvollen Intro, das sich aus kurzen Musikschnipseln und Soundeffekten zusammensetzt. Während der Lesung wird auf eine Hintergrunduntermalung verzichtet. Die Sprecher Lenard Kunde und Wiebke Zielke haben solch akustische Effekthascherei allerdings auch nicht nötig. Ihre Darbietungen werden Frau Kickers stimmungsvollem Erzählstil über weite Strecken mehr als gerecht. Lediglich in „Hauptgewinn“ hätte Wiebke Zielke mit einem leichten Augenzwinkern in der Stimme etwas Boden gut machen können. Ein weiteres Manko sind die plumpen Einspieler von Gastsprechern, die immer, wenn es zur wörtlichen Rede kommt, in Erscheinung treten. Diese akustischen Fremdkörper rauben der Erzählung an einigen Stellen arg die Atmosphäre.


Aufmachung des Hörbuches
Das Hörbuch kommt in einem Slimcase daher. Das Cover ziert ein Wasserschloss, dass gut zur Thematik, weniger aber zum Inhalt des Hörbuches passt.
Das Inlett beinhaltet die Trackliste, sowie Angaben zu Sprechern und Produktion. Da es sich hier scheinbar um eine Eigenproduktion handelt, ist diese schlanke Aufmachung völlig ausreichend.


Fazit
Schlussendlich lässt sich sagen, dass es sich bei „Atem in der Nacht“ um eine Hörbuchproduktion mit Höhen, aber eben auch einigen Tiefen handelt. Die Geschichten sind handwerklich gut gemacht, doch fehlt ihnen oftmals der gewisse Biss. Lediglich „Atem in der Nacht“ und „Das Ghetto“ stechen durch innovative Ideen hervor. Die übrigen Geschichten kommen dem Hörer irgendwie bekannt vor.
Die sehr guten Sprecher vermögen durch ihre Leistung zwar einige der Schwächen zu mindern, täuschen aber nicht über die Tatsache hinweg, dass es sich bei den meisten Geschichten allenfalls um guten Durchschnitt handelt, der sich nicht aus der breiten Masse der Vampirgeschichten hervorhebt.
Für Fans von Vampiren sicher zu empfehlen.


3 Sterne


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