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MACHT DES SCHICKSALS

„Heute Abend hält das Schicksal etwas für Sie bereit!" Eigentlich glaubt die angehende Schneiderin Rosa Redlich kein bisschen an das Schicksal und schon gar nicht an die Prophezeiungen aus Discounter-Glückskeksen. Aber dieser Spruch hat es ihr ausnahmsweise angetan, denn im Moment scheint sie eine echte Glückssträhne zu haben. Ausgerechnet die berühmte Filmdiva Eva Andrees hat Rosas Gesellenstück entdeckt und möchte „dieses Traumkleid und kein anderes" für ihren Auftritt bei der Berliner Filmnacht. Doch kann das Schicksal wirklich in einem Keks geschrieben stehen?

 

Glueckskekssommer 

Autor: Kerstin Hohlfeld
Verlag: Gmeiner Verlag
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-8392-1147-2
Seitenzahl: 420 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Idee, dass Glückskekse über das Schicksal bestimmen sollen, ist sicher nicht neu. Rosa steht kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung zur Schneiderin, als mal wieder Asia-Wochen im Discounter sind. Ihre Oma hat ein Faible für alles, was mit China und Asien zu tun hat, also her mit einem riesigen Vorrat an Glückskeksen. Doch ist etwas Wahres daran, dass dieses knusprige Süßgebäck dem, der es öffnet, einen Blick in die Zukunft gewährt? Erst glaubt Rosa nicht daran, bis Eva Andrees bei ihr auftaucht und ihr Gesellenstück als ihr Traumkleid für eine anstehende Gala entdeckt. Vielleicht bringen die Kekse ja doch Glück? Ein turbulentes Sommermärchen mit Höhen und Tiefen wartet auf den Leser.


Stil und Sprache
In erster Person wird direkt aus Rosas Sicht erzählt. Zum einen scheint dies zwar eine eingeschränkte Sicht zu bieten, doch erhält man dadurch auch sehr tiefe Einblicke in Rosas Gedankenwelt. Teilweise hält sie direkt mit ihrem Ich Zwiesprache, was durch Kursivschrift hervorgehoben wird; z.B. „Äh? Warum sage ich das jetzt? Will ich ihn etwa beeindrucken? So ein Quatsch." (Seite 49). Der Handlungsverlauf ist linear, ohne Nebenhandlungen. Auch wenn man oft zu ahnen scheint, wie die weiteren Entwicklungen sind, wird man immer wieder von teils unerwarteten Wendungen, Irrungen und Wirrungen überrascht. Dass es ein für das Frauenroman-Genre typisches Happy-End gibt, ist klar, wie man da allerdings hinkommt nicht - und das ist gerade das Spannende an dem Buch.

Die Geschichte ist in einfacher, verständlicher Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. Ein locker-leichter Sommerroman, der durchaus einen eigenwilligen, stellenweise sarkastischen Humor entwickelt.


Figuren
Im Mittelpunkt steht die 27-jährige Rosa Redlich, die nach 10 Semestern ziellosem Studieren eine Schneiderlehre begonnen hat. Sie wohnt mit ihrer Cousine und besten Freundin Lila zusammen, die ebenfalls eine Schneiderlehre macht. Auch wenn sie keine Schwestern sind, sind sie dennoch ein Herz und eine Seele. Dann gibt es noch Rob, Rosas Freund. In der Beziehung scheint es nicht mehr ganz so gut zu laufen; dazu kommt, dass Lila Rob schöne Augen macht, was Konfliktpotential bietet. Rosa wirkt anfangs ein bisschen zu sehr von sich überzeugt, vor allem, als die berühmte Schauspielerin ihr Kleid haben/tragen will. Doch im weiteren Verlauf reift Rosa und macht eine charakterliche Weiterentwicklung zu einer sehr freundlichen und fleißigen Arbeitsbiene durch - im Gegensatz zu Lila, die ihr wahres Gesicht zeigt, und das ist nicht schön. Können sich die beiden wieder vertragen?

Daneben gibt es natürlich noch Rosas Chefin, die Oma sowie die Filmdiva Eva Andrees samt Sohnemann, der noch eine besondere Rolle für Rosa spielen wird (mehr möchte ich hier nicht verraten). Nicht zu vergessen sind weitere zahlreiche Nebenfiguren, die das Bild erst komplett machen.

Sämtliche Figuren, die Protagonistin Rosa allen voran, sind sehr gut ausgearbeitet, wirken dreidimensional und absolut glaubwürdig. Gerade in Rosa kann man sich hervorragend hineinversetzen und das Buch durch ihre Augen erleben.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist eine stabiles Taschenbuch mit Spotlack auf dem Cover; zu sehen ist eine große Pusteblume vor hellblauem Himmel. Auch einige umherfliegende „Schirmchen" sind zu erkennen. Die Covergestaltung ist gut gelungen und passt zum Inhalt des Buches. Schließlich sind beides – Glückskeks und Pusteblume – Glückssymbole.


Fazit
Ich mach es kurz und knapp: Es gibt nichts zu meckern. Dieses Buch ist ein hervorragender Unterhaltungsroman und verdient meine uneingeschränkte Empfehlung.


5_Sterne


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