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Sag ein falsches Wort, und Hunderte werden sterben.

Will Connelly ist erfolgreicher Anwalt in einer großen Kanzlei in San Francisco. Als er eines Morgens aus dem Fenster seines Hochhausbüros blickt, stürzt vor seinen Augen ein Kollege in den Tod. Will gerät daraufhin ins Visier der Ermittler. Gleichzeitig muss er Bens letzten Auftrag übernehmen, eine wichtige und hochgeheime Fusion zweier Softwarefirmen. Kurz darauf lernt er in einer Bar eine Frau kennen. Doch die Liebesnacht endet jäh: Will ist auf einen Lockvogel hereingefallen. Wie vor ihm sein Kollege Ben. Und wenn es um brisante Informationen geht - Informationen, für die dunkle Mächte viel Geld zahlen würden -, arbeitet die russische Mafia sehr effizient: mit Erpressung und mit extremer Gewalt …

 

Der_Informant 

Originaltitel: The Insider
Autor: Reece Hirsch
Übersetzer: Michael Windgassen
Verlag: rowohlt Polaris
Erschienen: 06/2011
ISBN: 978-3862520145
Seitenzahl: 346 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Rückentext beschreibt die Ausgangssituation bereits umfassend, so dass wenig hinzuzufügen bleibt. Durch eine unbedachte Äußerung gegenüber der Russin Katya gerät Will in eine alptraumhafte Situation, denn nun soll er die Mafiya mit Insiderinformationen versorgen. Will, der seine Zulassung als Anwalt und damit seine Karriere verlieren könnte, fügt sich zunächst, gerät aber immer tiefer in die Fänge der Russen und muss am Ende alles riskieren, um mit dem Leben davon zu kommen.

Die Idee, die hinter diesem Buch steckt, erinnerte mich während des Lesens immer wieder an Grishams „Die Firma“ und dieser Eindruck ließ sich auch bis zum Schluss nicht ganz vertreiben. Da wirkte schon ein bisschen was abgekupfert, auch wenn die letztendliche Auflösung bei weitem nicht so gut ausgedacht ist wie beim „Ideenvorbild“.


Stil und Sprache
Es geht direkt los mit dem Morgen, an dem Wills Kollege Ben an seinem Fenster vorbei aus dem 36. Stock fällt. Mit einem Schlag ist man drin, große Erklärungen gibt es nicht, und Will erzählt seine atemlose Geschichte von Insiderinformationen, der Mafiya und den staatlichen Behörden, die seine Spur aufnehmen. Von einem Moment auf den anderen ist er auf der Flucht, wird von Gangstern bedrängt, muss Verhöre überstehen und Verhandlungen führen, um sein Leben rennen und am Ende einen Weg finden, aus der ganzen Nummer wieder heraus zu kommen.
Bei so vielen Aktivitäten bleibt für Nebensächlichkeiten keine Zeit, daher schenkt der Autor sich jeden Versuch, Atmosphäre aufzubauen oder einen diffizilen Spannungsbogen zu gestalten. Hier hat man als Leser keine Zeit, Luft zu holen oder zur Ruhe zu kommen, ein Knaller folgt auf den nächsten und gipfelt in einem Finale, das es in sich hat. Trotzdem fehlt mir etwas: das Drumherum, das das Besondere an einer Geschichte ausmacht. Für ein bisschen mehr Zeit mit Will und seinen Nöten hätte ich gern auf ein paar Action-Szenen verzichtet, so aber bleibt am Ende alles etwas blutleer und irgendwie oberflächlich.


Figuren
Will ist Anwalt. Punkt. Der Beruf ist sein Leben und viel mehr erfährt man auch nicht über ihn. Ob das reicht, um eine Beziehung zu ihm aufzubauen? Eher nicht und deshalb ist einem als Leser sein Schicksal am Ende auch fast egal. Dass er neben seinen ständigen Fluchten Zeit hat, mal eben ein Verhältnis mit einer früheren Kollegin anzufangen, wirkt dann eher unglaubwürdig als hilfreich und auch sonst ist Wills Verhalten nicht immer logisch und nachvollziehbar.

Auch alle anderen Beteiligten an diesem Thriller wirken eher wie Pappfiguren als wie authentische Charaktere, sind sie doch nur oberflächlich dargestellt. Ein bisschen mehr Tiefe wäre auch hier schön gewesen. Einzig Yuri und Nikolai, die beiden Möchtegern-Mafiosi, zeigen wenigstens ansatzweise so etwas wie Charakter, alle anderen Figuren haben höchstens Statistenrollen.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Flex-Cover gebunden und zeigt auf der Vorderseite die bläulich verfremdete Skyline einer amerikanischen Großstadt mit Wolkenkratzern und einem breiten Freeway, auf dem ein nur als Silhouette erkennbarer Mann mit einem Aktenkoffer unterwegs ist. Der Titel ist in schwarzen Lettern fast senkrecht zwischen zwei Wolkenkratzern eingeklemmt, ebenso der Autorenname. Innen gibt es 35 nummerierte Kapitel.


Fazit

„Der Informant“ ist ein etwas atemloser Thriller mit nur wenigen Hängern, der gut zu unterhalten weiß, aber leider nicht ohne Stereotype auskommt. Sehr schnell, sehr amerikanisch und auf das Wesentliche beschränkt, erzählt er eine spannende Geschichte ohne zu langweilen, aber auch ohne länger im Gedächtnis zu bleiben.


3 5 Sterne


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