Smaller Default Larger

Nachdem Rabenpfote den DonnerClan verlassen hat, genießt er mit seinem Freund Mikusch das Landleben. Doch schon bald wird ihr friedliches Dasein von fremden Katzen bedroht und sie müssen fliehen. Rabenpfote und Mikusch suchen Hilfe beim DonnerClan, der im Krieg mit dem BlutClan liegt. Der Kampf ums Überleben beginnt …

Der DonnerClan ist zurück!

 

Warrior_Cats_3in1_03 

Originaltitel: Warrior Cats
Autor: Dan Jolley nach einer Idee von Erin Hunter
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: James L. Barry
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3-8420-0003-2
Seitenzahl: 268 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahren (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Rabenpfote und Mikusch leben friedlich auf der Farm, als eine Gruppe Katzen bei ihnen Hilfe sucht. Bereitwillig teilen sie ihre Unterkunft mit den Neuankömmlingen und versorgen sie mit Frischbeute. Doch die Gruppe erweist sich als ehemalige BlutClan-Katzen, die das Revier von Rabenpfote und Mikusch übernehmen möchten. Beide müssen fliehen und suchen Hilfe beim DonnerClan. Doch der hat große Probleme mit dem erst vor kurzem in der Schlacht zerschlagenen BlutClan, der sich neu zu formieren scheint und immer wieder angreift …

Rabenpfote, in den Romanen von Erin Hunter eher eine Randfigur, erhält hier nun eine eigene Bühne, um seine Abenteuer und die seines Freundes Mikusch zu erzählen. Chronologisch lässt sich der Manga ungefähr zwischen dem Ende der ersten und dem Start der zweiten Romanstaffel einsortieren.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Diesen Manga hat – wie bereits bei Graustreif und Millie – wieder James L. Barry gezeichnet, dessen Arbeiten mir insgesamt besser gefallen als die Umsetzung von Don Hudson in Tigerstern und Sasha. An seinem Stil erkennt man aber ab den ersten Seiten, dass es sich um einen Manga amerikanischer Art handelt, die Unterschiede zum asiatisch bevorzugten Stil sind deutlich. Daher liest sich dieser Manga auch in Richtung westlich orientierter Länder und damit von vorne nach hinten.

Die Katzen, allen voran Mikusch und Rabenpfote, sind in der Regel schön inszeniert, von Nahem wissen aber auch andere Tiere wie Kühe oder Hühner zu überzeugen. Die Bilder, welche die einzelnen Kapitel voneinander trennen, sind besonders gut gezeichnet. Jede Katze erhält ein anderes Äußeres, und so sind sie gut zu unterscheiden. Während Rabenpfote ein eher elegant-fließendes Äußeres hat, wird Mikusch kantiger dargestellt. Besonders süß sind die Jungkatzen, ob nun Mintys Babys, Krähenjunges oder die Babykatzen von Feuerherz und Sandsturm, also Eichhornpfote und Blattpfote. Schnapper, über dessen Brust sich Narben ziehen, war mir mit seinem fiesen und verschlagenen Ausdruck sofort unsympathisch. Und dieser erste Eindruck täuscht nicht, wie sein Charakter fast sofort zeigt. Doch er ist nicht der Einzige, der etwas im Schilde führt. Die Katzen des BlutClans tragen fast immer Stachelhalsbänder, die ihnen einen gewissen brutalen Look verleihen.

Alles in allem ist dieser Manga eine Balance zwischen recht feinen Zeichnungen und groben Ausarbeitungen. Schon das Stroh, auf dem Mikusch und Rabenpfote so gerne schlafen, ist nur grob umrissen und in seiner Form eher angedeutet. Die Zweibeiner sind – oft passend aus der niedrigen Perspektive der Katzen – zweckdienlich, aber nicht besonders aufwendig zu Papier gebracht. Hintergründe werden zwar regelmäßig ausgearbeitet, die Darstellungen sind aber sehr unterschiedlich. Blattlose Laubbäume sind nicht mehr als leere Skulpturen ohne jede innere Zeichnung, Tannen sind dagegen feiner gestaltet. Die Gebäude sind grundsätzlich gut und detailreich aufgebaut, Tiere in den Stellen aber zumeist ebenfalls nur konturierte Hüllen ohne Inhalt.

Die Bilder sind mal klassisch in Panels eingefügt und durch Stege getrennt, an anderen Stellen ist die Bildanordnung modern, sie überlagern sich oder fließen ineinander über. Kämpfe und Jagden erscheinen durch den Einsatz von Spedlines sehr dynamisch. Dennoch ist auch für Einsteiger jederzeit klar, in welcher Reihenfolge zu lesen ist. Die Schrift ist in Groß- und Kleinschreibung ausgeführt und damit eher untypisch für den Comic- und Mangabereich. Neben den Sprechblasen werden die Bilder immer wieder durch Texte kommentiert, die teils von einem unabhängigen Erzähler, teils von Rabenpfote zu stammen scheinen.

Schade ist, dass die Übersetzung zum Teil von den Romanvorlagen abweicht. So heißt Lichtherz hier Helles Herz und Schüler werden als Lehrlinge bezeichnet. Der Mondstein heißt hier Mondfels, und die Kinder von Feuerherz tragen schon die Schülernamen mit Pfote am Ende, während Krähenjunges noch nicht in den Rang eines Schülers befördert zu sein scheint. Denkt man hier an den ersten Teil der zweiten Romanstaffel (Mitternacht), wo er schon fast den Rang des Krieger erreicht hat, während Eichhornpfote und Blattpfote noch Schülerinnen sind, erkennt man, dass das chronologisch nicht passen kann. Kleine, aber feine Unterschiede zu den Romanfassungen, die mit wenig Aufwand aber hätten vermieden werden können.


Aufmachung des Mangas
Im verlagstypischen Format als klassische Softbroschur aufgelegt, orientiert sich die Gestaltung des Umschlages an denen der Manga-Serie, so dass man sie sofort entsprechend wiedererkennt. Auf dem Cover dominiert ein Portrait von Rabenpfote, welches über eine Szene der Geschichte gelegt wurde. Die ersten beiden Seiten des Mangas sind farbig, allerdings auf dem gleichen, matten Papier wie der restliche Teil, gedruckt.
Der Manga selbst ist in drei Teile gegliedert. Zu Beginn des zweiten und dritten Teils wendet sich Erin Hunter an den Leser. Zum Abschluss gibt es auf 8 Seiten noch Hinweise zu anderen Publikationen des Verlags.

Auf der Rückseite empfiehlt der Verlag den Manga Lesern ab 13 Jahren, diese Empfehlung weicht aber von der auf Tokyopops Homepage ab, die eine Altersempfehlung ab 10 Jahren ausspricht.


Fazit
Rabenpfote, bisher eine Randfigur der Romanserie, rückt hier nun mit seinem Freund Mikusch ins Rampenlicht und bekommt Gelegenheit, seine Abenteuer zu erzählen. Und die sind sehr spannend, eine gelungene Ergänzung zur Belletristik. Die Zeichnungen stammen von James L. Barry, der mir mehr zusagt als Don Hudson.


3,5_Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Tokyopop-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
- Band 1: Graustreif und Millie
- Band 2: Tigerstern und Sasha


Diesen Manga kaufen bei: amazon.dealt

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo