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Adalbert und Gerda Müller sowie deren Kinder Diane und Hans-Peter sind eine ganz normale Familie – sollte man meinen. Aber ab und zu hat Adalbert Anwandlungen von Selbstüberschätzung, die Chaos und Blessuren nach sich ziehen. Kein Wunder, dass der Alltag der Müllers nicht ganz so friedlich abläuft.

Im Jahre 1973 schuf Pierre Seron, der Vater der Minimenschen, mit Die Müllers einen Klassiker des Familien-Funnys, vergleichbar mit Boule & Bill und Mausi und Paul.

 

Die_Muellers_02 

Originaltitel: LA FAMILIE MARTIN: TOME 2
Autor: Pierre Seron
Übersetzer: Dr. Marcus Schweizer
Illustration: Pierre Seron
Verlag: Finix Comics
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3-941236-43-1
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Ob nun im Alltag oder im Urlaub, Adalbert bringt seine Familie und sich durch kuriose Ideen, Unachtsamkeit oder eben Selbstüberschätzung in die verrücktesten Situationen. So verliert er beispielsweise wichtige Dokumente, als er sich diese wegen einem Poststreik als Flaschenpost zuschicken lässt oder landet bei einem Segelturn an der Côte D‘ Azur plötzlich in Afrika. Mit seinen Aktionen sorgt er zumindest beim Leser für gute Unterhaltung und Humor.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Pierre Seron hat mit Die Müllers unterhaltsame Comicstrips konzipiert, die hier in einem zweiten Band zusammengefasst wurden. Da es sich um kurze Storys von ein bis vier Seiten handelt, die unabhängig voneinander zu lesen sind, fällt der Einstieg in die Erlebnisse der Familie Müller – allen voran Adalbert Müller – sehr leicht, auch wenn man den ersten Comicband nicht kennt. Gezeichnet in typisch franko-belgischem Stil mit einem Protagonisten, der dem Leser mit Knubbelnase, der blauen Brille und den weißen Haaren sofort sympathisch ist. Zwar hat mich nicht der Humor jedes einzelnen Strips erreichen können, dennoch ist es zu schön, in was für Situationen sich Adalbert – selbst verursacht oder unverschuldet – bringt. Einen besonderen Gag gibt es im ersten Panel von Seite 30 zu entdecken, bei dem wohl Finix Comics selbst ihre Hände im Spiel gehabt haben dürften; mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden.

Der Zeichner hat die Handlungen erstaunlich häufig in die entsprechende Umgebung eingebettet, die detailliert, teils regelrecht liebevoll ausgearbeitet wurde. Eher selten hat er sich – zumeist in Räumen – darauf beschränkt, den Hintergrund durch eine einheitliche Farbe aufzufüllen.

Die Kolorierung ist in sich umfassend und treffend, bezieht sich allerdings immer auf ganze Flächen, ohne Farbverläufe – nicht untypisch für Comics der 70er und 80er Jahre. Für gewisse Abstufungen der Farbe innerhalb eines Bereichs und für innere Zeichnung sorgt Seron durch die entsprechenden Schraffuren.

Die Sprechblasen sind jederzeit gut zuzuordnen und in comictypischer Großschrift gefüllt – außer wenn Adalbert wieder flucht wie ein Kesselflicker, dann finden sich entweder die verschiedensten Symbole oder aber ein „zensiert“-Feld überlagert die Schrift. Nur selten ergänzt ein Erzähler die Bilder mit eigenen Texten, die sich oberhalb der Panels befinden. Die Bilder selbst sind klassisch durch weiße Stege voneinander getrennt.


Aufmachung des Comics
In dem Format der Originalserie - in der Größe DinA 4 - gehalten, verlegt Finix den zweiten Band zu den Müllers als Softcoverausgabe. Die Papierwahl und Verarbeitung des Comicbandes, der nicht nur geklebt wurde, sondern auch mit Fadenheftung versehen ist, sind wieder einwandfrei. Das glänzend ausgeführte Cover ist sehr farbenfroh, vor rosafarbenem Hintergrund sieht man den wutschnaubenen Adalbert, dem gerade ein Eimer Farbe auf den Kopf gefallen sein muss, während seine Frau im Hintergrund für Fröhlichkeit sorgt.

Auf den letzten zwei Seiten gibt es umfassende Infos zu Pierre Seron und zur Entstehung der Seite – nicht nur für Fans des Künstlers sehr interessant. Danach gibt es noch einen Hinweis zu der Veröffentlichung des ersten Bandes.


Fazit
Die Müllers sind eine ganz normale Familie – wären da nicht Adalberts teils schräge, teils überhebliche Einfälle, mit denen er sich in die unmöglichsten Situationen bringt. Das sorgt für Humor und gute Unterhaltung. In kurzen Strips konzipiert, lassen sich die Erlebnisse auch einzeln lesen. Für Fans franko-belgischer Funnies eine Empfehlung.


4_Sterne


Hinweise
Rezension von Sven Trautmann
Herzlichen Dank an den Finix-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Backlist:
- Die Müllers Band 1


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