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Falschgeld wird von Orcas Island nach Kanada geschmuggelt! FBI-Agent Ronald DeWinter will herausfinden, ob Charity Ford zu dem Verbrecherring gehört. Da passt es, dass sie für ihre Pension auf der idyllischen Insel gerade einen Mann für alle Fälle sucht. Die ideale Voraussetzung für eine intensive Überwachung! Doch je länger Ronald sie beobachtet, desto weniger kann er glauben, dass diese sympathische, liebenswerte Frau in kriminelle Machenschaften verwickelt ist ...

 

Das_Geheimnis_von_Orcas_Island 

Originaltitel: The Welcoming
Autor: Nora Roberts
Übersetzer: Tatjána Lénárt-Seidnitzer
Verlag: Mira
Erschienen: 05/2011
ISBN: 978-3-89941-851-4
Seitenzahl: 300 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Charity Ford steht im Verdacht, Falschgeld in ihrem kleinen Gasthaus auf Orcas Island zu waschen. Das FBI schickt daher den Agenten Ronald DeWinter auf die Insel, um Charity zu beobachten und die Sache zu beenden. Doch Ronald wird schnell klar, dass der Verdacht gegen Charity absolut unbegründet ist – keine Person ist ehrlicher und unbedarfter als Charity. Und während Ronald seinen Job im Gasthaus erledigt, verliebt er sich in die schöne Chefin. Eine Liebe, die auf Lügen aufgebaut ist und durch dramatische Umstände hart geprüft wird. Aber Charity weiß sich zu wehren und um ihr Leben und ihre Liebe zu kämpfen.


Stil und Sprache
Das Geheimnis von Orcas Island ist in sehr sanften einfühlsamen Tönen im personalen Erzählstil geschrieben, durch die der Leser sowohl die Gedanken und Überlegungen von Charity als auch Ronald erfährt. Im gemütlichen Lesetempo erlebt der Leser eine wunderschöne Handlung mitten in einer malerischen Kulisse. Die Dialoge sind schlagfertig, die Szenen herrlich formuliert und die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren strahlt vom ersten Moment an eine starke sexuelle Anziehungskraft aus, die die Seiten buchstäblich zum Vibrieren bringt. Doch Nora Roberts wird hier keinesfalls obszön oder schreibt unter ihrem Niveau. Ganz im Gegenteil. Die Liebe wird hier so unglaublich wertvoll zelebriert, so warm und herzlich dargestellt, dass mir beim Lesen einer der Liebeszenen fast die Tränen gekommen sind – vor lauter Rührung.

Es geht aber nicht nur gemütlich zu in diesem Buch. Durch einige Thrillerelemente wie ein Mordversuch, den eingeschleusten Agenten und nicht planbare Zufälle, erhält die Geschichte gegen Ende urplötzlich einen überraschenden Zug, das Lesetempo wird rasant gesteigert, und die Geschehnisse überschlagen sich buchstäblich. Da der Leser etwa ab der Hälfte des Romantic-Thrillers weiß, wer der böse Bube ist, ist es sehr spannend zu erleben, wie dieser schließlich vom FBI überführt und gestellt wird.


Figuren
Die Figuren sind diesmal eher sanft beschrieben, auch wenn sie sich heftig streiten können. Doch die harmonische Verbindung zueinander, die ist deutlich spürbar und bezieht auch die Nebenfiguren mit ein. Tiefgründig und sehr vielseitig angelegt, wird es nicht eine Sekunde langweilig, auch wenn ich mir irgendwann mal dachte, dass kein Mensch so verständnisvoll und alles verzeihend sein kann, wie es die Figur der Charity ist. Ihr Glaube an das Gute, die Liebe sowie das Unschuldige im Menschen und die damit verbundene Naivität zeichnen hier einen roten Faden durch die gesamte Handlung – das hat fast schon Seltenheitswert.

Die Figur des Ronald ist hingegen das komplette Gegenteil. Er arbeitet als verdeckter Ermittler, hilft, wo Not am Mann ist, und hat so seine Geheimnisse. Er kommt zwar an einigen Stellen etwas knurrig daher, wird dadurch aber um so sympathischer und weiß die Damen des Hauses als auch die Gäste mit seinem trockenen Charme zu umgarnen.

Eine besonders herrliche Note bringen die beiden Köchinnen Mae und Dolores in die Handlung. Sie sind sich nie einig, Streitereien zwischen den beiden gehören zur Tagesordnung, doch wenn es um Charity und deren Wohlbefinden geht, sind sie sich überraschend einig. Trotzdem bleibt ein leicht gedämpfter Unterton vorhanden, der den ganzen Roman wie in Watte gepackt erscheinen lässt und der erst zum Ende hin verschwindet. Als nachteilig habe ich dies aber nicht empfunden. Die Figuren wurden daher eher noch mehr hervorgehoben und die Geschehnisse noch fließender dargestellt.


Aufmachung des Buches
Mir liegt der Romantic-Thriller als Taschenbuchausgabe vor, welches mit den Maßen 11,4 cm x 18 cm etwas kleiner und schmaler ist als sonst und damit überraschend angenehm in der Hand liegt. Die vorherrschende Farbe ist Blau. Was mir besonders an der Aufmachung gefällt, ist die angedeutete Postkartenoptik des Covers. Ein idyllisches Hochglanzphoto mit Südseemotiv, weißen Zeilen in Schreibschrift sowie Frankierstempeln lassen das Cover richtig lebendig wirken. Ebenso gut gefällt mir die Kurzvita sowie das kleine Bild von Nora Roberts auf der Rückseite. Dort steht auch eine Inhaltsangabe, die wirklich neugierig macht. Eine ungemein gut gelungene Buchgestaltung.


Fazit
Ein Thriller, der mit sanften Tönen, tollen Szenen und einer landschaftlichen Idylle punktet, die für entspannte aber faszinierende Lesestunden geradezu ideal sind. Hier wird Orcas Island von einer etwas anderen Seite her beschrieben und ist dennoch genauso reizvoll wie interessant. Ich kann dieses Buch nur empfehlen.


4 Sterne


Hinweise
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