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Als der Reiher Neptunus im Morgengrauen mit weit aufgerissenem Schnabel und einem großen Loch in der Brust gefunden wird, ist es mit der Idylle auf dem Campingplatz vorbei. Nur wenig später erwischt es Camper Alex. Angst geht um. Natürlich tappen die Kommissare Reiners und Hump im Dunkeln, und es gibt nur einen, der die Sache in die Hand nehmen kann: Gänserich Tom. Tom ist CSI-Fan und sein großes Vorbild heißt Thomas Magnum. Gemeinsam mit seinem Assistenten Rio, dem Kormoran, muss Tom einen verzwickten Fall aufklären und beide riskieren ihr Leben, um den flügellosen Kommissaren zu helfen.


Tod_im_Anflug 

Autor: Karin Bergrath
Verlag: Scherz
Erschienen: 11.02.2011
ISBN: 9783502110774
Seitenzahl: 299 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Dem Klappentext ist nicht viel hinzuzufügen. Nilgänserich Tom stürzt sich in die Ermittlungen was den Tod des Reihers Neptunus betrifft. Doch es bleibt nicht bei einem Toten, die Katze Tiger und gleich zwei „Flügellose“ aus den Reihen der Camper, Alex Breetz und Bernd Stegner, folgen. Schnell erkennt Tom gewisse Zusammenhänge, stößt auf interessante Informationen und versucht, diese den ermittelnden Kommissaren dann auch näher zu bringen, was sich aber gegenüber den recht unverständigen Flügellosen, die so gar kein Gefühl für die Vogelwelt um sich herum zu haben scheinen, eher schwierig gestaltet. Doch mit Unterstützung weiteren „Geflügels“ ist er bald auf Erfolgskurs. 


Stil und Sprache
Die Autorin benutzt eine sehr angenehme, ruhige und zur Hauptfigur, dem Gänserich Tom, sehr passende Sprache. Sie schreibt aus seiner Sicht in der dritten Person, benutzt dabei sehr gerne viele Wortspiele, die auf das Tierreich, hier speziell die Vogelwelt abzielen. Gleich der erste Satz des Prologes beginnt bezeichnend dann auch mit „Der Tod kommt auf leisen Flügeln.“ Das ist an vielen Stellen recht lustig und auch ansprechend. Karin Bergrath schreibt sehr gefühlsbetont. Man muss den Gänserich und seine Kumpanen einfach mögen und verfolgt mit einem Lächeln deren Vorgehen.

Die Geschichte an sich ist dabei sehr einfach gehalten, an manchen Stellen fast schon zu kindlich. Vieles wird immer wieder wiederholt, so der Ermittlungsstand, was der Gänserich bisher herausgefunden hat und welche Schritte er als nächstes gehen möchte. Das nimmt der Geschichte doch eine Menge Spannung und die Wortspiele alleine sind nicht motivierend und interessant genug, um den Leser durch das ganze Buch zu tragen. Etwas mehr Spannung, mehr Handlung vor allem auch der Gefiederten, wäre schon schön gewesen. Dabei hätte ich mir auch gewünscht, dass der Gänserich weniger beobachtend agiert hätte, weniger aus seiner Sicht das Handeln der „Flügellosen“ im Mittelpunkt gestanden hätte, sondern viel mehr die Gedanken und Gefühle der Tierwelt.


Figuren

Gänserich Tom steht im Mittelpunkt und wird von der Autorin sehr genau und auch dem Leser nahebringend herausgearbeitet. Es gelingt ihr sehr gut, die kleinen und großen Wünsche und Sorgen Toms aufzuzeigen. Man hat ihn in den Szenen bildlich vor Augen und sein Vorgehen erscheint auch plausibel und nachvollziehbar.

Die ihm zur Seite stehenden weiteren Tierfiguren, der Kormoran Rio, der vor allem Fische fangen und danach sein Gefieder trocknen im Sinn hat und der Rabe Riffler, geschickt im Kombinieren und dadurch für Tom recht hilfreich, sind zwar weniger klar gezeichnet, aber durchaus gut vorstellbar. Sie sind eher einfache Charaktere und daher leicht einzuordnen.

Die Menschen auf dem Campingplatz bleiben dagegen etwas blass. Am deutlichsten tritt noch Ede hervor, der mit Tom zusammen oft Fernsehen schaut, vor allem auch sehr gerne Magnum, ihm Toastbrot füttert und ihm sein Herz ausschüttet. Alex und Luzie Breetz, Hafenmeister Jupp, Charlie, Bernd Stegner und Karl-Heinz sind aber weniger greifbar. Man kann sich schlecht in diese Figuren hineinfinden, sie bleiben insgesamt zu eindimensional. Auch die ermittelnden Kriminalkommissare Konrad Reimers und Peter Hump scheinen eher Mittel zum Zweck zu sein, werden nicht wirklich zu richtigen Charakteren und bleiben doch recht oberflächlich.


Aufmachung des Buches
Das kleine, sehr handliche, gebundene Buch hat ein sehr passendes Cover. Man sieht als Zeichnung den Reiher Neptunus am Wasser stehen, kurz bevor er den Tod findet, an der Brust verletzt. Die einzelnen, kurzen Kapitel zeigen dann auch den Reiher als kleines Bild vorab eingefügt und in immer wechselnder Körper- und Flügelhaltungen.


Fazit

"Tod im Anflug" ist ein ganz nettes Buch für zwischendurch, wenn man einfach mal entspannen und beim Lesen wenig nachdenken, sich einfach mal treiben lassen möchte. Die Geschichte rund um den Gänserich Tom ist liebevoll erzählt, zu viel sollte man aber nicht vom Inhalt erwarten. Auch wirkliche Krimi-Spannung kommt nicht auf.


3_Sterne


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