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Zwei Schlüssel.
Verborgen hinter den Mauern des Vatikans.
Man sagt, sie seien die Schlüssel zum Paradies.
Und nun wird sie jemand stehlen.

Michael St. Pierre war einmal der beste Dieb aller Zeiten. Er wollte für immer aufhören. Doch als seine Frau erkrankt, kann nur eine kostspielige Operation ihr Leben retten: Michael muss innerhalb einer Woche 250.000 Dollar beschaffen.

Ein mysteriöser Auftraggeber verspricht ihm genau diese Summe, wenn Michael zwei antike Schlüssel stiehlt. Das Problem: Die Reliquien befinden sich im bestbewachten Museum der Welt, dem Vatikan. Michael macht sich bereit für den größten Raub der Geschichte. Und er ahnt nicht, dass er damit die Welt an den Rand des Abgrunds bringt. Denn er will etwas stehlen, das nicht für menschliche Augen bestimmt ist ...

 

 

Originaltitel: The Thieves of Heaven
Autor: Richard Doetsch
Übersetzer: Karin Meddekis
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: November 2010
ISBN: 978-3-404-16532-2
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Michael St. Pierre und seine Frau Mary lieben sich sehr. Umso tragischer ist es, als bei ihr Krebs festgestellt wird. Die Kosten für die Behandlung übersteigen bei weitem das knappe Budget der beiden. Da erhält Michael ein Angebot: August Angelus Finster, ein deutscher Millionär, bietet ihm viel Geld, wenn er für ihn zwei Schlüssel stiehlt. Aus Liebe zu seiner Frau stimmt Michael nach langen Überlegungen zu und begibt sich auf die Reise nach Rom, denn die beiden Schlüssel sind nicht irgendwelche. Sie wurden von Jesus an Petrus übergeben und werden nun im Vatikan gelagert - für Michael die größte Herausforderung seines Lebens.


Stil und Sprache
Zu Beginn des Buches wird eine Episode eingeflochten, in der Michael einige Brillanten stiehlt. Dass diese Tat vor der eigentlichen Handlung spielt, erschließt sich erst nach und nach. Gleichzeitig zeigt sie, dass er ein Dieb mit ausgeprägtem Gewissen ist, der sein Stehlen hintanstellt, wenn er sieht, dass jemand in Gefahr ist.

Danach nimmt die Handlung vollständig Schwung auf und reißt förmlich mit - eine duchgelesene Nacht dürfte für sich selbst sprechen. Richard Doetsch, hierzulande für sein "Die 13. Stunde" bekannt, vermischt immer wieder gekonnt Phantastik und Mystik mit Thrillerelementen. Die Geschichte wird meist aus Michaels Sicht erzählt, setzt sich mitunter aber ab und berichtet über Geschehnisse außerhalb seiner Handlungen. Dadurch wird es nie langweilig, sondern fesselt von der ersten Seite an.

Durch die ausgesprochen sympathischen Figuren sieht man Doetsch als Leser selbst kleine Ungereimtheiten nach wie die leichte Lösung der Rätsel, denen sich Michael stellen muss, an denen sich wohl schon Hunderte anderer Menschen die Zähne ausgebissen haben. Auch durch das rasche Tempo, die actionreichen Kampfszenen, Michaels einfallsreiche Vorgehensweise beim "Einbruch" in den Vatikan und nicht zuletzt die raffinierte, perfekt ausgearbeitete (was die Länge angeht) Endsequenz bleibt "Der dunkle Pfad Gottes" noch lange in guter Erinnerung.


Figuren
Michael St. Pierre ist ein ehemaliger Dieb, der durch äußerst unglückliche Umstände erwischt wurde. Dass diese Episode nicht nur für seine Verhaftung gesorgt hat, zeigt sich gegen Ende des Buches. Sein Antrieb ist seine tiefe Liebe zu seiner Frau Mary. Sein Können als Dieb zeigt sich in seinem Einbruch. Zwar wird nicht erklärt, woher er die Fähigkeiten hat und wie er sie sich erworben hat, doch dadurch hat der Leser noch mehr das Gefühl, in eine laufende Geschichte vorzustoßen, bei der die Figuren bereits vorher ein eigenes Leben hatten.

Mary St. Pierre zeichnet sich durch ihren Glauben an Gott und an Michael aus. Sie ist eine ruhige Frau, die in einem Kindergarten arbeitet, bevor ihre Krankheit es ihr nicht mehr erlaubt. Ihre liebevolle und sanfte Art machen es glaubhaft, dass sie Michael neuen Halt gegeben hat und dafür sorgen konnte, dass er wegen ihr aufhört zu stehlen.

Paul Busch - Spitzname Peaches - ist Michaels bester Freund und zugleich der für seine Bewährung zuständige Polizist. Pauls große Schwäche ist, dass er die menschliche Seite hinter den ihm zugeteilten Verbrechern sieht, so dass er sich gerne mit ihnen anfreundet. Das bringt ihn in Bedrängnis, als ihm der interne Ermittler Dennis Thal als Partner zugeteilt wird, der ihn im Auge behalten soll. Unweigerlich steht den beiden durch Dennis' kalte und skrupellose Vorgehensweise gegenüber den Ex-Häftlingen eine Konfrontation bevor.

August Angelus Finster wirkt auf den ersten Blick wie ein normaler, wenn auch exzentrischer Millionär. Dass sich hinter ihm etwas viel größeres und gefährlicheres verbirgt, zeigt sich erst im Lauf der Geschichte. Seine aalglatte und arrogante Art machen ihn zu einem würdigen Gegner Michaels.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch wurde mit einer edlen Klappbroschur ausgestattet und sticht durch das durch Glanzlack hervorgehobene Kreuz heraus. Der düstere Himmel über der Kuppel im unteren Bereich des Buches zieht ebenfalls sofort in den Bann. Die vordere Klappen enthält einige Zitate zum Buch, die hintere, wenn man sie aufklappt, ein Foto des Autors und eine Biografie. Die Rückseite des Buches zeigt die Inhaltsangabe vor dem dunklen Hintergrund, der wieder unten durch die Kuppel durchbrochen wird.


Fazit
Die Mischung aus Diebesgeschichte und Dan Browns mystischen Theorien fesselt von der ersten Seite an. Wer allerdings seine Thriller ohne Phantastik bevorzugt, sei dazu angehalten, hier einen Bogen zu machen. Der Rest darf getrost mit Michael auf die Jagd nach den zwei Schlüsseln gehen.


5 Sterne


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