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Ein Samurai lehnt es ab, mit Waffen aus Bambus zu trainieren. Nur richtige Waffen können die Wahrheit offenbaren, da sie tödlich sind! Und der Unterricht eines Kriegers konzentriert sich auf einen einzigen Schlüsselmoment, jenen flüchtigen Augenblick, der im Kampf zwischen Leben und Tod entscheidet. Ein einziger blitzartiger Schwerthieb, und das Blut fließt zu Boden und reisst das Leben mit sich. Es ist nahezu unwichtig zu wissen, wer der Sieger und wer der Besiegte ist. Allein der entsprechende Augenblick zählt.

 

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Originaltitel: LA LEGENDE DES NUÉES ÉCARLATES: LE TRAIT PARFAIT
Autor: Saverio Tenuta
Übersetzer: Tanja Krämling
Illustration: Saverio Tenuta
Verlag: Splitter
Erschienen: 09/2010
ISBN: 978-3-86869-141-2
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 15 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Nachdem Fudo tot ist, übernimmt Kawakami das Amt des Generals der Shogunai Fujiwara, und er führt es mit brutaler und eiserner Hand fort, um die Rebellion der Yama-Ikki zu stoppen.

Währenddessen findet der Ronin Raido Caym in den Eiswäldern der Izuna-Wölfe zurück zu sich selbst, findet die verloren gegangenen Erinnerungen seiner Vergangenheit – und eine Wahrheit, die ihn mit Meiki verbindet.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Vor dem Start des Comics werden auf einer kurzen Einführungsseite die Namen und Rollen der Figuren vorgestellt, auf eine sonstige Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse wird jedoch verzichtet. Erzählt wird die Geschichte erneut – wie das Theaterstück, das Meiki zu Beginn von Band 1 aufführte – in mehreren Akten, die deutlich durch horizontal angeordnete Bilder und Schrift eröffnet werden.

Die Erzählung des dritten Bandes startet in luftigen Bildern, deren Tiefe sich im Dunst verliert. Dies gilt sowohl für den in Kirschblüten gehüllten Palast, als auch für die von Eis und Schnee bedeckte Landschaft außerhalb der Stadt, des Eiswaldes. Die Helligkeit in den Bildern passt hierzu perfekt, die bläulichen Schatten zwischen dem Weiß verstärken das Gefühl der Kälte. In der Ausführung und Kolorierung der Arbeitet achtet der Illustrator auf Kontraststärke, was seinen Bildern Lebendigkeit, aber auch Tiefe verleiht. Hinzu kommt auch das Nachlassen von Schärfe und Detailgrad in den Bildhintergründen, was die Tiefenwirkung noch unterstützt.

Als Raido zu sich selbst findet und sich im Tempel bei den Wölfen aufhält, spielt der Zeichner auf verschiedene Weise mit dem einfallenden Licht, um mystische Stimmungen und eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Dabei sind die Gebäude, Paläste und Tempelanlagen in japanischem Stil ebenso wie die Innenräume in Aufbau und Ausstattung wundervoll zu Papier gebracht; die vielen Elemente tragen dazu bei, dem deutschen Leser ein Stück weit von der traditionellen Wohnart und der Kultur zu erzählen.

Die Figuren, ihre Gesichter und Hände, aber auch die Kleidung und Waffen sind von enormer Feinheit, die Gesichtszüge nicht nur sehr genau, sondern durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten auch entsprechend plastisch herausgearbeitet. Besonders stechen die Nebenfiguren wie die Dame Isegawa mit dem vom Alter zerfurchten und geschundenen Körper, aber dem weisen Geist hervor.
Einen wesentlichen Teil des Plots macht die Kultur und das Wesen der Samurai aus, entsprechenden Anteil haben sie auch in den Zeichnungen. Besonders die Bilder auf den Seiten 22 bis 25 heben die teils martialischen Rüstungen und Waffen hervor. Die Kampf- und Tötungsszenen sind ungeschönt und blutig, so dass sich dieser Comic klar an reife Leser richtet.

Der Comic kommt fast ohne Soundwords aus, und kommen sie doch vor, fügen sie sich panelübergreifend in die Zeichnungen ein. Als Dame Isegawa eine Beschwörung durchführt, werden die japanischen Schriftzeichen der Sprechblasen – gedruckt in rot – nicht übersetzt. Allerdings ist dies auch gar nicht zwingend erforderlich, denn für die Atmosphäre und das Verstehen reichen die Bilder dieser Szene völlig aus.


Aufmachung des Comics
Das in dem typischen Verlagsformat ausgegebene Hardcover zeigt eine grundsätzlich matt gestaltete Szene, von der sich mit Spotlack der deutsche und der japanische Titel, der Samurai Raido und seine Waffen abheben. Durch diesen Mix erhält das Cover einen edlen Look, entspricht im Übrigen auch der bisherigen Serienaufmachung. Die Rückseite, auf welcher der japanische Titel dominiert, unterlegt von der Beschreibung, gibt sich – bis auf das Verlagslogo – monochrom und matt.

Die Vorsatzpapiere sind in Himmelblau gehalten und beschränken sich ebenfalls auf den Schriftzug des Originaltitels.


Fazit
Im vorletzten Band steuert Die Legende der Scharlachroten Wolken ihrem Finale entgegen – Raido gewinnt seine Erinnerungen zurück, während Fudos Nachfolger die Stadt mit neuen Schrecken überzieht. Der letzte Teil der Serie verspricht spannend zu werden …


4 5 Sterne


Hinweise

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Backlist:
Band 1: Die Stadt, die zum Himmel spricht
Band 2: Wie Blätter im Wind

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