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Griffith und seine Neuen Falken haben den zu einem riesigen Monster mutierten Ganishka besieht und die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Nichts ist mehr, wie es war. Monster, die bisher dem Reich der Fantasie angehörten, manifestieren sich plötzlich in der Wirklichkeit. Auch Guts und seine Gefährten, die sich auf hoher See befinden und Kurs auf die Heimat der Elfe Puck halten, bekommen diese Veränderungen am eigenen Leib zu spüren. Geisterschiffe und Monster werfen sich ihnen in den Weg.

 

 

Originaltitel: Berserk, Vol. 35
Autor: Kentaro Miura
Übersetzer: John Schmitt-Weigand
Illustration: Kentaro Miura
Verlag: Panini Comics
Erschienen: Februar 2011
ISBN: 978-3-86201-119-3
Seitenzahl: 228 Seiten
Altersgruppe: ab 16-17 Jahren (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Auf dem Festland feiert Griffith mit seinen Mannen und dem von ihm zutiefst beeindruckten Volk seinen Sieg und zieht mit allen in die neu geschaffene Stadt des Falken, Falconia genannt, ein. Auf dem Meer wird inzwischen ein Schiff von Seeräubern durch den magischen Wind, der durch die Welt wehte, überrascht. Genau dieses Schiff ist es, das sich schließlich der Gruppe von Guts in den Weg stellt. Es gilt, die gruseligen Monster zu bekämpfen, zu denen die Piraten geworden sind.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Während in den letzten Bänden die Ernsthaftigkeit und Düsternis Überhand genommen hatte, schlägt Miura hier wieder einen leichteren Ton an. Dazu tragen vor allem die hellen Bilder der Stadt Falconia bei, die den Menschen einen Hoffnungsschimmer gibt. Die Mauern, Statuen und riesigen Bollwerke verschlagen dem Leser den Atem und zeigen in großen Panels, wie das Volk sich bereitwillig in die Stadt begibt. Griffith kann die Rolle des Beschützers perfekt spielen, wozu vor allem sein attraktives Gesicht und seine wirbelnden blonden Haare beitragen. Auch die helle Rüstung und seine Befehlsgewalt über erschreckende Monster, die aber keinen der Menschen töten oder angreifen, ziehen in den Bann.

Dagegen wird auf dem Meer, auf dem Guts und seine Freunde mit dem Schiff reisen, der Hintergrund wieder dunkel und düster. Die Schiffe werden eindrucksvoll in ihrer Takelage und den sich aufbauschenden Segeln dargestellt. Vor allem bei Seeschlachten schlägt Miuras kunstvoller Stil durch, dessen Schraffuren für einen Detailreichtum sorgen, der einzigartig ist. Man sieht, dass er seine Inspirationen aus der "Guin-Saga" gezogen hat, bei der ein ähnlicher Stil eingesetzt wurde.

Die Figuren wurden wie immer mit eindeutigen Merkmalen und Gesichtszügen ausgestattet. Guts in seiner schwarzen Rüstung ist ein eindrucksvolles Gegenstück zum strahlenden Griffith, der eigentlich Leben und Hoffnung verkörpert, aber den Tod bringt. Guts dagegen ist gebeutelt von seinen bisherigen Erlebnissen, was sich in seinem rechten geschlossenen (da im Kampf verlorenen) Auge und seinem vernarbten Gesicht widerspiegelt. Sein gigantisches Schwert ist nach wie vor beeindruckend und hat im Kampf nichts von seiner Durchschlagskraft verloren. Mit Raffinesse schwingt Guts dieses Schlachtmesser und rettet dadurch immer wieder seine Mitreisenden. Die Zauberin Schielke fällt durch ihre geringe Körpergröße genauso auf wie durch ihren Hut und ihren Umhang, die sie beide als Magierin ausweisen. Zudem trägt sie einen Stab, mit dem sie zaubert. Für unterhaltsame Zwischenspiele sorgt Isidro, ein rotzfrecher Junge, der sich Guts angeschlossen hat. Er ist derzeit derjenige, der die meiste Zeit mit Puck herumhängt, einer etwas langsamen, aber äußerst witzigen Elfe, die zwischendurch wie eine kleine Kastanie dargestellt ist, was sich bei der nach oben stehenden Frisur anbietet. Besonders die Szenen, in denen die zwei Streiche aushecken oder die später im Band auftauchende Insel erforschen, sorgen für Erheiterung und Abwechslung von den dramatischen Geschehnissen.

Die Umgebung des gesamten Bandes lebt vom Detailreichtum und den ausgefeilten Einzelheiten, die Miura in seinen Zeichnungen verarbeitet. Die geradezu magische Ausstrahlung der Insel, an der das Schiff von Guts' Freunden anlegt, zeigt sich in den sie umkreisenden Möwen, den sich brechenden Wellen an den Steilküsten und die verwunschenen Gassen des Dorfes, in dem sie hoffen, übernachten zu können. Auch das Innere des Gasthauses wurde mit vielen Utensilien wie Stühlen, Tischen, Besteck und Gerichten, sowie Fischen an den Wänden ausgestattet.

Obwohl die Panels nicht immer eindeutig durch weiße Stege voneinander getrennt sind, ist das Lesen leicht. Neueinsteiger sollten aber bei Band eins beginnen, um den Krieg zwischen Guts und Griffith besser verstehen zu können. Die Geräusche wurden übersetzt und sehr kunstvoll in die Bilder integriert, so dass die deutsche Version der japanischen wohl Konkurrenz machen könnte - ein großes Lob an Panini dahingehend.


Aufmachung des Manga
Wie üblich wurde das Manga mit einem Schutzumschlag versehen, auf dem diesmal Guts zu sehen ist, der sich gegen Monster zur Wehr setzt (die genaue Art zu erklären, wäre ein Spoiler, daher hier nur soviel). In der vorderen Umschlagklappe befindet sich eine ausführliche Inhaltsangabe, während auf dem Rücken keine vorhanden ist, sondern der Titel wiederholt und unter das Bild einer kleinen Fee von hinten gesetzt wird. Die hintere Umschlagklappe zeigt die Cover der Berserk Max-Edition bis Band 16, bei der jeweils zwei Bände der Originalausgabe zusammengefasst und neu aufgelegt wurden. Unter dem Umschlag ist das Titelbild in schwarzweiß zu sehen und hinten der Berserk-Schriftzug.


Fazit
Nach den düsteren Geschehnissen der letzten Bände bieten hier vor allem Isidro und Puck viele Gelegenheiten zum Lachen. Obwohl wieder viel gekämpft wird, herrscht ein deutlich lockerer Ton, der aber voraussichtlich nicht bis zum nächsten Band halten wird, welcher bereits durch das packende Ende eingeläutet wird.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 30
- Band 31
- Band 32
- Band 33
- Band 34

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