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Spielerisch die Welt entdecken und gleichzeitig den Einfluss moderner Medien verstehen – Kinder üben sich früh im Umgang mit Fernseher und Internet. Dennoch ist die Unsicherheit bei den Eltern groß. Wie sieht verantwortungsvoller Umgang mit den neuen Medien im Kinderzimmer aus? Fragen rund um diesen Themenkomplex werden auf dem diesjährigen Bildungskongress „Begeistern, Beherrschen und Bereichern. Medien in Kindertagesstätten und Grundschulen“ auf der Leipziger Buchmesse am 17. März 2011 beantwortet.

Das Kultusministerium des Freistaates Sachsen veranstaltet seit 2009 den Bildungskongress im Rahmen der Leipziger Buchmesse, der sich vor allem an Grundschullehrer und Erzieher richtet. In diesem Jahr beteiligen sich erstmals alle fünf neuen Bundesländer.

"Die modernen Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und haben längst Einzug in die Kinderzimmer gehalten“, erklärt der Sächsische Kultusminister Roland Wöller. „Wir müssen daher frühzeitig die Kinder auf einen kompetenten und kritischen Umgang vorbereiten. Deshalb spielt die Medienerziehung in sächsischen KiTas und Grundschulen eine wichtige Rolle." 

Das Thema Bildung ist traditionell ein Schwerpunkt auf der Leipziger Buchmesse. Neben Vorträgen von Experten und Wissenschaftlern illustrieren verschiedene Projekte, wie der Umgang von jungen Leuten mit Medien aussehen kann. Die fünf neuen Bundesländer präsentieren sich mit insgesamt elf Ständen auf der Leipziger Buchmesse.

Tipps für Pädagogen und Erzieher

Zum Auftakt gibt es vormittags zwei Vorträge. Zunächst spricht der Journalist und Fernsehmoderator Robert Burdy (MDR aktuell) über die „Gemeinsame Verantwortung für unsere Medienwirklichkeit“. Er will zeigen, dass Kinder und Eltern zusammen lernen können, Medien aktiv zu nutzen. Im Anschluss erläutert Prof. Dr. Helga Theunert von der Universität Leipzig ihren Ansatz, wie „Medienaneignung im ersten Lebensjahrzehnt“ vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Forschung geschehen sollte.

Den Mediendschungel verstehen, gestalten und hinterfragen

Die Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK) appellieren mit ihren Projekten an die Verantwortung der Medienkonsumenten. Dass Verstehen vor Beherrschen kommt, ist die Grundmaxime der SAEK. Nur wer weiß, wie zum Beispiel ein Radiosender aufgebaut ist, kann Inhalte und Strukturen hinterfragen und eine reflektierende Haltung einnehmen. Kindern und Jugendlichen bietet die SAEK vielfältige Möglichkeiten, sich in der Produktion von Hörspielen, Werbespots oder kleinen Fernsehsendungen auszuprobieren.
 
Computergestütztes Lernen schon in der KiTa?

Eine Vorreiter-Position nimmt die Kita gGmbH aus Schwerin ein. Sie präsentiert die erste Lernsoftware für Kindertagesstätten. „Limpopo“ wurde speziell unter dem Aspekt des spielerischen Lernens entwickelt. „Limpopo“ ist kompatibel mit den Bildungsplänen der Bundesländer, die die Leitlinien für Kindertageseinrichtungen und Grundschulen vorgeben. In den Themengebieten „Sprachen & Sprechen“, „Naturwissenschaften“, „elementares mathematisches Denken“ und „Natur“ bekommen die Kinder verschiedene Aufgaben gestellt. Auch für Kinder, die bis jetzt noch keinen Kontakt mit Computern hatten, ist der Umgang mit dem Programm leicht zu erlernen. Damit schon früh der maßvolle Umgang mit Computern geübt wird, gibt es eine Zeitautomatik: Nach 15 Minuten schaltet sich das Programm automatisch ab. 

Vorlesefreude neu entdecken mit dem Fledermausfunk

Seit Juni 2009 ist der Fledermausfunk auf der Frequenz von Radio Funkwerk, dem Bürgerradio für Erfurt und Weimar, auf Sendung. Jeden Abend bekommen Kinder hier eine Gute-Nacht-Geschichte von Lesepaten vorgelesen. Im Zeitalter der neuen Medien gerät das abendliche Vorlesen leicht in Vergessenheit, obwohl es für viele Kinder der erste Kontakt mit Büchern überhaupt ist. Nach fast zwei Jahren Kinderradio blickt Sylvia Gawehn zufrieden zurück. „Anfangs dachten wir, dass es schwer sein würde, genügend Lesepaten zu finden. Aber das war nicht das größte Problem. Heute wissen wir, dass die Suche nach neuen Texten ein größeres Hindernis ist. Immerhin brauchen wir rund 700 Geschichten im Jahr und sind ständig auf der Suche nach neuen“, sagt die Leiterin von Radio Funkwerk. Als ehrenamtliche Lesepaten engagieren sich neben Prominenten wie Christine Lieberknecht, der Ministerpräsidentin von Thüringen, oder der mehrfachen Erfurter Olympiasiegerin im Eisschnelllauf Gunda Niemann-Stirnemann auch zahlreiche Schauspieler, Moderatoren, Lehrer, Studenten, Eltern und Großeltern.

Radio Funkwerk ist ein Projekt der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM). Die Radiogeschichten für kleine Leute sind montags bis freitags  von 19.30 bis 20.00 Uhr in Erfurt, Weimar und Umgebung zu empfangen.

Bildungskongress: Begeistern, Beherrschen und Bereichern. Medien in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen: 17. März, 9.30 bis 16.00 Uhr, Congress Center Leipzig (CCL), Saal 1.

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