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Vampir zu werden ist nicht schwer, Vampir zu sein dagegen sehr.

Emily versucht, sich mit ihrem neuen Leben als Vampir so gut es geht zu arrangieren. Doch kaum hat sie in der stets übermüdeten Mona eine Vampir-Freundin gefunden, tauchen neue Probleme auf: David hätte sie gar nicht erschaffen dürfen! Jetzt droht ihm und Emily der endgültige Tod. Fieberhaft sucht David einen Ausweg. Auch Emily will nichts unversucht lassen, ahnt jedoch nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Der zweite Teil aus Daniela Winklers fesselnder Vampir-Reihe

 

Grablicht_02 

Autor: Daniela Winkler
Illustration: Daniela Winkler
Verlag: Knaur Comicstars
Erschienen: 02/2011
ISBN: 978-3-426-53006-1
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Emily und David erhalten in einer ausweglosen Situation – gefangen bei Dämmerung in einer Kirche – Hilfe von Mona, einer stets verschlafenen Vampirin, die gegen Sonnenlicht immun ist. Sie kommen zunächst bei ihr unter. Während David auf einem seiner Streifzüge seiner Meistein in die Hände läuft, belauscht Emily ein Gespräch zwischen Mona und Johnny: werden sie entdeckt, droht beiden der endgültige Tod, denn kein Vampir darf ohne die Genehmigung des Clanoberhaupts neue Vampire erschaffen. Hilfe könnte nur Rubinia, Davids Meisterin, bringen – doch sie spielt ein undurchsichtiges Spiel …

Unter dem Label Comicstars betreibt Droemer-Knaur Nachwuchsförderung und unterstützt junge Manga-Talente. Eines davon ist Daniela Winkler, von der nun der zweite Band ihrer Vampir-Saga erscheint. Mit schrägem Humor, ernstem Hintergrund und eigenen Ideen setzt die junge Mangaka Grablicht 2 in Szene.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die ersten acht Seiten wurden komplett farbig auf seidenmattes Papier gedruckt, davon drei ganzseitige Portraitszenen, auf den übrigen fünf Bildern nimmt die Geschichte ihre Handlungen auf. Die Kolorierung in aquarellartigen, gedeckten Farben ist angenehm, die Kontraste kräftig, und unterstreichen dabei die düster angehauchte Atmosphäre.

Daniela Winkler hat einen sympathischen Zeichenstil. Auch wenn er technisch noch nicht perfekt ist und sich sowohl in der Zeichnung der Figuren als auch der Umgebung nicht mit den japanischen Kollegen messen kann – oder will –, so arbeitet sie die Charaktere doch gekonnt heraus. Hier fehlt es so manchmal an innerer Zeichnung der leeren Gesichter, manchmal an den letzten Feinheiten der Konturen, und dennoch sind die Bilder schön anzuschauen. Ähnlich schaut es bei der Umgebung aus, die sie sehr häufig mit einbezieht. So sind z.B. die Hintergründe auf den ersten farbigen Seiten nicht übertrieben fein, aber dennoch mit recht üppiger Detailzeichnung. Im Großen und Ganzen also ein gefälliger Stil.

Emily ist einfach zum Knuddeln in ihrer lieben, mädchenhaften und leicht unbeholfenen Art. Allein schon durch ihre großen, saphirblauen Kulleraugen sind ihre Gefühle sehr gut abzulesen und sorgen gleichzeitig dafür, dass man sie sofort ins Herz schließt. Besonders, wenn Ellito – ihr Albinohäschen – auf ihrem Kopf sitzt, muss man über ihre Naivität lächeln. Zudem sorgen ihre Äußerungen schnell für breite Schmunzler. Aber auch andere Vampire, besonders Mona, sind nicht auf den Mund gefallen.
Sowohl Emily, als auch Mona tragen einen gut zu ihrem Wesen passenden Gothic-Look, der auch bei den anderen Vampiren mal mehr, mal weniger stark Anklang findet. David ist ein Romantiker, doch er kümmert sich fürsorglich um Emily, besonders wenn sie wieder unbedacht handelt und sich dem Sonnenlicht aussetzt. Wirklich skurril ist Monas Oma. Mit ihrem runzligen Gesicht, den tiefen Augenringen hinter den Brillengläsern, der diabolischen Frisur und den triefenden Sprechblasen ist sie ein Vampir (oder doch nicht?), wie mir bisher noch keiner begegnet ist.
Schön und gefährlich ist Rubinia, Davids Meisterin. Passend zu ihrem Aussehen kleidet sie sich auch, um ihre Attraktivität noch zu unterstreichen. Doch hinter den schmalen Augen lauert ein verschlagener Geist.

Immer wieder gerne nutzt Daniela Winkler die verniedlichende Chibi-Form, besonders für Emily, um bestimmten Szenen mit den für Manga so typischen Verzerrungen zu würzen.
Emilys Träume und Erinnerungen setzen sich von den übrigen Szenen nicht nur durch die schwarzen statt hellen Stege zwischen den Panels, sondern durch einen deutlich raueren Grafikstil ab. Sowohl die Hintergründe als auch die Figuren sind dann grob skizziert, Schatten rau und dicht schraffiert und die Ausführung körnig. Hier erfährt man langsam, aber sicher die Geschichte Emilys und die Gründe für ihre Traurigkeit und ihre Zurückgezogenheit.

Die Panels werden je nach Bedarf eingesetzt – mal klassisch durch Stege getrennt, mal überlagern sie sich oder fließen ineinander, an anderen Stellen sind sie aufgefächert. Dennoch werden sich auch Einsteiger im Manga-Bereich zurechtfinden. Sprechblasen sind mit Groß- und Kleinschrift gefüllt, Soundwords werden eher verhalten eingesetzt.


Aufmachung des Mangas
Der im Format A5 gehaltene und in Softbroschur aufgelegte Band orientiert sich an der Aufmachung des ersten Teils. Auf dem Frontcover ist David mit mehreren Schusswunden in Brust und Hals zu sehen, hinter ihm sind in der Dunkelheit Grabsteine zu erkennen. Auch auf der Rückseite findet sich eine Zeichnung von David, der zwischen mehreren Grabsteinen in der Dunkelheit hockt.

Zum Abschluss des zweiten Teils gibt es nicht nur ein Nachwort von Daniela Winkler, sondern auch zwei kurze Statements ihrer beiden Assistentinnen Maria und Désiree sowie mehrere sehr schön gezeichnete Fanart-Bilder, darunter drei in Farbe.


Fazit
David und Emily geraten zunehmen in Bedrängnis, denn das Gesetz der Vampire droht beiden mit dem Tod … Unterhaltsam, humorvoll und doch spannend, erzählt Daniela Winkler die Geschichte der beiden Vampire weiter und bringt sie grafisch überzeugend zu Papier.


4 Sterne 


Hinweise
Diesen Manga kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Liebeslied an den Tod

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