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Ein finsterer Minister, ein zaubermächtiges Amulett und ein machtversessener Junior-Magier – endlich mal eine echte Herausforderung für Bartimäus, den cleversten Dschinn aller Zeiten.

Knallig, fesselnd, farbenprächtig – der Weltbestseller als geniale Graphic Novel.

 

Bartimaeus_Graphic_Novel_01 

Originaltitel: A Bartimaeus Graphic Novel – The Amulet of Samarkand
Autor: Jonathan Stroud, Andrew Donkin
Übersetzer: Katharina Orgaß und Gerald Jung
Illustration: Lee Sullivan
Verlag: cbj Verlag
Erschienen: 01/2011
ISBN: 978-3-570-15315-4
Seitenzahl: 144 Seiten
Altersgruppe: ab 10 Jahre (Verlagsempfehlung)

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Die Grundidee der Handlung
Die englische Zaubererschaft – scheinbar arrogant, überheblich und machtversessen – liegt nicht nur mit anderen Ländern im Krieg, sondern auch mit der Widerstandsbewegung der Gewöhnlichen, über welche die Zauberer als Imperium herrschen. In dieser Zeit wächst der Lehrling Nathanael bei dem Magier Underwood auf. Vieles bringt er sich selbst bei, da Underwood – unfreundlich und streng – hierzu nicht in der Lage ist. Als er von Simon Lovelace zutiefst gedemütigt wird, beschwört er den über 5000 Jahre alten Dschinn Bartimäus herauf, um Rache zu begehen. Doch was er damit auslöst und aufdeckt, hätte er nicht gedacht …

Mit diesem Band liegt der erste Teil der Graphic Novel als Adaption der bekannten Fantasy-Romanreihe „Bartimäus“ vor. Der Plot richtet sich inhaltlich - der Altersempfehlung entsprechend - eher an jüngere und junggebliebene Leser - und sie verspricht nicht nur den schrägen Humor des vorwitzigen Dschinns, sondern vor allem ein spannendes Abenteuer.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Das erste, was mir auffiel, als ich die Graphic Novel zu lesen begann, ist die lebhafte, kraftvolle Farbpalette, die einem mit so satten Farben nur selten im Graphic Novel- und Comicbereich unterkommt. Schnell zeigt sich aber, dass die Kolorierung hervorragend zu der mitreißenden und dynamischen Story passt.
Die Zeichnungen sind in einem für Comics typischen, leicht eigenwilligen Stil umgesetzt worden. Überwiegend sind sie ziemlich exakt, auch wenn ihnen der letzte Feinschliff fehlt. Bei seinen Stadtansichten von London bringt Sullivan unglaublich viele Einzelheiten in seinen Bildern unter, so dass sich der Blick an manchen, über eine Doppelseite erstreckenden Panels, wie direkt auf der zweiten und dritten Seite, förmlich festsaugt, um möglichst viel zu entdecken. Diese Grafiken sind einfach spektakulär, auch manche in großen Bildern hervorgehobenen Zeichnungen, wie der Falke zum Ende des 16. Kapitels, sind astrein und reich an Einzelheiten. Lee Sullivan nutzt die Panels – klassisch getrennt durch weiße Stege – flexibel entsprechend der Begebenheiten. Bei bis zu 16 Kästchen pro Seite lässt dann aber die Feinzeichnung der Bilder naturgemäß entsprechend nach, bzw. wird teilweise sogar grob und eckig in der Darstellung.

Seinen ersten Auftritt untermalt Bartimäus schaurig-schön als ein wolkenförmiges, krallenbewährtes und mit glühenden Augen funkelndes Monster, das sich große Mühe gibt, Nathanael Angst einzujagen. Und zwischen den Zeilen liest man direkt seinen zwar bedrohlichen, aber auch schelmischen Charakter heraus. Die plaudernde Art Bartimäus', aus dessen Sicht große Teile der Geschichte erzählt werden, ist nicht nur durch seinen Zynismus, sondern auch durch die Lebendigkeit und die tollen, bildhaften Vergleiche sehr unterhaltsam.
Schön stechen die magischen Kreaturen der verschiedensten Ebenen hervor, die für Menschen unsichtbar sind. Ihr Aussehen hat etwas Dämonisches an sich, sie sind fiese Geschöpfe, mal groß, mal klein.
In Rückblenden erfährt man etwas über Nathanaels Hintergrund, seine Kindheit und seine magische Ausbildung. Schnell kommt man dem Charakter näher, auch wenn sich nicht so recht herauskristallisiert, ob man ihn und seine Ansichten nun mag oder nicht.

Auch wenn auf den Einsatz von Speedlines verzichtet wird und die Bilder einzeln betrachtet stillzustehen scheinen, so ergeben sie doch als Gesamtes in manchen Szenen, z.B. der Jagd in Lovelaces Haus, einen sehr dynamischen Ablauf. Kurze Kapitel beschleunigen den Lesefluss noch zusätzlich, in deren Eröffnung – immer mit einem anderen Symbol versehen – sofort klargestellt wird, aus wessen Sicht das nun Folgende geschildert wird.

Immer wieder gibt es kurze Erläuterungen, die von passenden Bildern begleitet auf einem Stück Pergament dargestellt werden. Amüsant wird es in einer Szene, in der Bartimäus einen Botenkobold schnappt. Als die Ausdrücke, die nun fallen, ins nicht Kindgerechte abzudriften drohen, wird der Leser mit einer ähnlich aufgemachten Mitteilung auf eine Unterbrechung hingewiesen, nach der es wieder in gepflegteren Dialogen weitergeht.
Geht die Erzählung auf die Sichtweise von Nathanael über, sind die Erzählkästchen altrosa gefärbt. Aus Sicht von Bartimäus erzählt, sind sie mittelgrau und leicht transparent mit weißer Schrift. Auch die Äußerungen des Dschinns werden in weißer Schrift auf dunkelgrauem Grund dargestellt, während die Aussagen von Zauberern und Menschen als übliche, in schwarzer Großschrift auf weißem Grund verpackte Sprechblasen aufgemacht werden.


Aufmachung des Comics
Der Buchumschlag, als Klappbroschur ausgeführt, hat einen sehr edlen Look. Dieser rührt einerseits von der matten, tiefschwarzen Farbgebung her, von der nur die 7 Bilder – die einen ersten Einblick in die Graphic Novel geben – durch Spotversiegelung kontrastieren. Andererseits ist der nach außen geprägte, goldglänzende Schriftzug des Titels sehr auffällig.Die vordere Klappe gibt den Inhalt wider, unten wie oben geschmückt vom in den Karton geprägten Pentagramm und Ring der Runen. Auf der hinteren Klappe gibt es Infos zu Jonathan Stroud (nebst per Spotlack versiegeltem Foto), Andrew Donkin, Lee Sullivan und Richard Chapius.
Das eingeprägte Symbol aus Pentagramm und Runenring findet sich – nebst kurzem, einstimmendem Text – größer noch einmal auf der Rückseite wieder.


Fazit
In dieser sehr edel aufgemachten Graphic Novel geht es in Bartimäus mit einer spannenden Story und kräftig bunten Bildern munter zu. Ein Lesespaß für jüngere wie ältere Leser, den Lee Sullivan mit überwiegend gut erstellten Zeichnungen ausgearbeitet hat.


4 5 Sterne


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