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Die Hauskatze Sasha wird tagsüber von ihren Menschen verwöhnt und kann nachts frei durch die Wälder streifen. Aber eines Tages ist Sasha gezwungen, ihr glückliches Zuhause zu verlassen, und ein Leben in de Wildnis zu führen. Doch was zunächst neu und aufregend scheint, wird schell zu einem einsamen Überlebenskampf. Als sie Tigerstern, einen starken Krieger und Anführer des SchattenClans, kennenlernt, nimmt ihr Leben erneut eine schicksalhafte Wendung …

Im Reich des SchattenClans!

 

Warrior_Cats_3in1_02 

Originaltitel: Warrior Cats
Autor: Dan Jolley nach einer Idee von Erin Hunter
Übersetzer: Monja Reichert
Illustration: Don Hudson
Verlag: Tokyopop
Erschienen: 02/2011
ISBN: 978-3-8420-0002-5
Seitenzahl: 258 Seiten
Altersgruppe: ab 13 Jahren (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Der zweite Band aus der Warrior Cats 3in1-Mangareihe erzählt die Geschichte des Hauskätzchens Sasha, die glücklich bei Ihren Zweibeinern lebte – bis ihr Frauchen verstarb und ihr Herrchen in ein Altenheim muss. Sie verlässt den Zweibeinerort und zieht sich in die Wälder zurück – und trifft hier auf Tigerstern, den Anführer des SchattenClans. Zunächst verliebt sie sich in ihn, doch als sie sein wahres Gesicht erkennt, flüchtet sie aus dem Wald – und begibt sich auf eine lange Suche nach ihrer wahren Identität und einer neuen Heimat …

Diese Reihe, die jeweils drei Manga in einem Band zusammenfasst, ergänzt die Romane von Erin Hunter. Obwohl die Geschichte recht flüssig abläuft, mal romantische, mal tragische und auch mal gefährliche Elemente hervorbringt, vermochte sie mich dennoch nicht zu fesseln. Vieles passiert zu einfach, z.B. Sashas Aufnahme in den Schatten- und den DonnerClan oder die Ankunft bzw. der Abschied beim Käptn. Gravierend fiel dies in der tragischen Szene in dem überfluteten Keller auf – statt dass sich Sasha in das Wasser stürzt und alles versucht (ähnliche Szenen gibt es immer wieder in den Romanen der  ersten und zweiten Warrior Cats Staffel), nimmt sie hier einfach die Ereignisse hin. Das konnte nicht überzeugen. Von diesen Kritikpunkten abgesehen, bietet der Band jedoch Unterhaltung auf mittlerem Niveau.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bei den Warrior Cats ist sofort zu sehen, und das nicht nur aufgrund der westlichen Leserichtung, dass es sich hier um eine amerikanische und nicht um eine japanische Mangaproduktion handelt. Der Stil ist einfach erkennbar anders.

Die Arbeiten von Don Hudson können nicht so sehr überzeugen wie die von James L. Barry in Graustreif und Millie. Gelungen sind ihm die Stand- und auch Innenraumansichten, die zwar nicht bis ins Letzte, aber dennoch detailliert und passend aus der Katzenperspektive gezeichnet sind. Nicht vergleichbar sind die Landschaften, die zwar auch schon mal reich an Einzelheiten sein können, meistens aber nur grob eine Ahnung davon geben, wo die Handlungen gerade spielen. Sie differenzieren sich oft stark zwischen dem Vordergrund einerseits, der meist noch recht scharf umrissen ist, und den Mittel- und Hintergründen andererseits, die deutlich einfacher ausfallen.
Doch der Hauptunterschied liegt in der Zeichnung der Katzen, allen voran Sasha, deren Gesicht – wie auch das ihrer Freundin Shunky – kantig spitz ist, ganz im Gegenteil zum Coverbild, auf dem sie einen sehr runden Kopf hat. Die Linien, die ihr Gesicht konturieren, haben mal kleine Lücken, mal laufen sie auch etwas über kreuzende Striche hinaus. Die Tiere selbst sind dabei gut, aber eben nicht vergleichbar zu Barrys Stil aufs Papier gebracht. Überwiegend kann man die Katzen gut auseinander halten, aber in einigen Szenen – z.B. beim ersten Blick auf den Bau der SchattenClan-Jungen oder als Sasha dort im Kriegerbau schläft – kann man einzelne Tiere aus der Gruppe nicht mehr herauserkennen.
Die muskulöse Gestalt von Tigerstern wurde schön in Szene gesetzt, seine Tigerung entsprechend hervorgehoben. Der Leser lernt ihn hier zunächst von einer ganz anderen und Sasha gegenüber von einer sanften und liebevollen Art kennen, der man in Erin Hunters Romanen der ersten Warrior Cats-Staffel nicht begegnet. Doch unter der Oberfläche spürt man schon früh den wahren Charakter hindurch, beispielsweise in seiner radikalen Denkweise gegenüber Hauskätzchen, oder wie er – aus der eigenen Sicht geprägt – die Vorfälle verdreht, die sich im DonnerClan ergeben haben.
Gut scheint dem Zeichner die Darstellung der Menschen zu liegen. Sie sind sowohl individuell und gut von einander zu trennen, als auch in ihrer Rolle und ihrem Aussehen glaubhaft.

Bereits in den ersten Bildern fällt die körnige Rasterung auf, mit der die Graustufen umgesetzt werden. Diese ist – wie in Sashas Fell – mal feiner, in anderen Bereichen auch mal gröber, aber doch jederzeit deutlich zu erkennen.

Die Dialoge sind passend und verständlich, aber nicht immer sehr geschickt konstruiert, an manchen Stellen haben sie einen eher plumpen Charakter, beispielsweise als Sasha auf Shunky trifft und ihrer Freundin gleich nach dem ersten Wortwechsel klar wird, dass sie in Tigerstern verliebt ist – das geht zu einfach. Hinzu kommen seltene Übersetzungsfehler, die gelegentlich beim genauen Lesen auffallen, wie als von Blaustern in der männlichen Form die Rede ist.


Aufmachung des Mangas
Dieser Manga, der im von Tokyopop üblichen Format broschiert wurde, fasst die drei zusammenhängenden Geschichten „In die Wälder“, „Flucht aus dem Wald“ und „Zurück zu den Clans“  in einem Band zusammen. Schlägt man ihn auf, kann man sich zunächst an den zwei in astreinem Stil gezeichneten und kontraststark eingefärbten Seiten erfreuen. Jeder der drei Teile wird von einem ebenfalls schön gezeichneten, aber monochromen, ganzseitigen Kapitelvorblatt sowie einem Vorwort von Erin Hunter eröffnet.
Die dominierende Farbgebung des Umschlags ist dieses mal ein kräftiges Rot, entsprechend wurde auch das Coverbild – wie bei einem Sonnenuntergang – mit warmen Farben koloriert. Zu sehen ist Tigerstern, der die Krieger des SchattenClans anführt, darüber schaut einem Sasha aus einem Rahmen heraus an, deren Hintergrund in der Komplementärfarbe – hellem Grün – einen starken Kontrast zum übrigen Cover bildet.


Fazit
Auf Sashas Suche nach einer neuen Heimat lernt der Leser Tigerstern von einer ganz neuen Seite kennen. Leider ist die Geschichte nicht sehr tiefgründig konstruiert und konnte mich nicht so recht fesseln, sie hätte Potential für mehr geboten. Die Zeichnungen von Don Hudson sind überwiegend gut, können aber mit denen von James L. Barry nicht ganz mithalten.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Graustreif und Millie

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