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Samtig schillernde Orchideen, zart schmeckender Zimt, verführerisch duftende Tulpen sind heute nichts Besonderes mehr – kann man sie doch in jedem beliebigen Supermarkt erstehen. Kaum jemand ist sich jedoch bewusst, dass unsere Vorfahren diese Gewächse überhaupt nicht kannten, bis Entdecker wie Christoph Kolumbus und Vasco da Gama sie im 15. und 16. Jahrhundert von ihren Reisen mit nach Europa brachten.
Dieses liebevoll ausgestattete, reich illustrierte Callwey Buch erzählt die spannende Geschichte von den Anfängen der Pflanzen- und Gewürzimporte sowie von der Begeisterung der Europäer für neu entdeckte Blumen und unbekannte Samen. Auch werden die faszinierendsten Pflanzensammler und -jäger porträtiert, die die entlegendsten Regionen dieser Erde auf der Suche nach Schätzen für unsere Gärten durchstreiften.

Aus dem Inhalt:
Auf der Suche nach Gewürzen
Carl von Linne und die Namensgebung der Pflanzen
Die wilden Gewächse Nordamerikas
Schätze des Orients entdecken
Die Zuckerrohr-Küste
Eine Orchideenleidenschaft
Pflanzensammler in heutiger Zeit

Nostalgische Memorabilien:
Seiten aus Hortus Floridus (1614 erschienen) mit einzigartigen Tulpenzeichnungen
Die älteste bekannte Landkarte von Kew Gardens
Seiten aus Carl von Linnes Lapland Journal
Auszug aus Joseph Hookers Tagebuch seiner Tasmanienreise von 1841
Liste der Pflanzensamen, die Allan Cunningham 1817 in New South Wales sammelte
Auszüge aus John Days Orchideen-Skizzenbuch

CAROLYN FRY ist eine der bekanntesten Gartenjournalistinnen Englands und war Chefredakteurin des Magazins „Geographical. Sie hat bereits mehrere Bücher verfasst. Carolyn Fry ist Mitglied der Royal Geographical Society und lebt in der Nähe von London.

 

Pflanzenschaetze 

Originaltitel: Plant Hunters
Autor: Carolyn Fry
Übersetzer: Reinhard Ferstl
Verlag: Callwey
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-7667-1853-2
Seitenzahl: 63 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Was heute für uns normal ist, war oft noch vor wenigen Jahrhunderten der Inbegriff von Exotik und Luxus. Gewürze, exotische Gewächse und zahlreiche Heilpflanzen wurden teilweise erst recht spät nach Europa importiert. Welche Abenteuer hinter den Entdeckungen steckten, für welche Begeisterung die neuen Pflanzen (man denke nur mal an die Tulpen!) in der alten Welt sorgten, kann man hier nachlesen. Es geht unter anderem um Apothekergärten, um den Beruf des Pflanzensammlers, um einzelne Botaniker, um Pflanzen auf den verschiedenen Kontinenten, um pflanzliche Stoffe im Alltag (z.B. Zucker, Kautschuk...) und natürlich um den Zierwert bestimmter Pflanzen und die Liebhaberei. Das Buch ist auch ein Brückenschlag aus der „alten Zeit“ ins Heute, aus der Zeit der frühen Entdecker zu den Aufgaben botanischer Gärten heute und zum Klimawandel. Rettungsmaßnahmen für die Pflanzenwelt werden ebenso vorgestellt wie moderne Pflanzensammler – es gibt nämlich noch jede Menge zu entdecken!
Das Buch ist sehr gut lesbar. Die Texte sind gut formuliert (und übersetzt) und schweifen thematisch nicht ab. Es ist auf alle Fälle auch für botanisch nicht vorgebildete Leser verständlich. Man bekommt auch einen sehr lebendigen Eindruck von den jeweils thematisierten Epochen. Auf jeder Doppelseite wird in einem Extra-Kasten kurz eine Pflanze, ein Forscher oder andere interessante Themen vorgestellt. So erfährt man z.B. wie Tee entsteht, wie Pflanzen reisetauglich verpackt wurden, welche Rolle die Opiumkriege spielten usw.
Am Schluss des Buches findet man ein ausführliches Register, mit dessen Hilfe man einzelne Pflanzen und Themen rasch finden kann.
Das Buch eignet sich für alle Pflanzenfreunde und Liebhaber schöner Bücher. Es ist auch eine tolle Möglichkeit, einen Pflanzenfreund zu beschenken!

 
Aufmachung des Buches
Dieses Buch lebt nicht nur von den Inhalten, sondern vor allem auch von der wunderschönen und liebevollen Aufmachung. „Pflanzenschätze“ gehört eindeutig der Kategorie „Buchschätze“ an, denn es ist ein Erlebnis, es zu betrachten. Es fängt schon mal mit dem stabilen und schön gestalteten quadratischen Schuber an, Auf dem Cover ist eine Kaiserkronen-Blüte zu sehen, auf dem Backcover findet man neben dem Klappentext Bilder aus dem Innenteil des Buches. Das Buch selbst erinnert von außen ein bisschen an ein fest gebundenes Fotoalbum. Auf dem Buchdeckel sieht man wunderschöne Pflanzenzeichnungen in schwarz-weiß und in Farbe. Die Bilder stammen fast ausschließlich aus „The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew“, also aus dem kostbaren Fundus des königlichen botanischen Gartens. Neben Pflanzenzeichnungen findet man auch zahlreiche Fotos, Bilder von den Pflanzenforschern und einiges mehr. Am beeindruckendsten sind natürlich die zahlreichen „Täschchen“ mit den beigefügten Extras und die eingeklebten Karten und Faksimiles. In den eingeklebten Täschchen findet man dann weitere Überraschungen – faksimilierte Auszüge aus berühmten alten Pflanzenbüchern, reproduzierte Drucke von Pflanzenabbildungen, Karten und mehr. Einige dieser „Extras“ sind so schön, dass man sie am liebsten einrahmen und aufhängen möchte! Das einzige Wermutströpfchen ist, dass das Buch nicht unbedingt etwas für quirlige Kinderhände ist. Dafür sind die eingeklebten Täschchen mit Inhalt einfach nicht stabil genug. Gemeinsam kann man sich das Buch aber durchaus angucken, wenn man behutsam damit umgeht.
Dieses Buch durchzublättern ist wirklich ein Erlebnis. Manchmal findet man liebevoll beigefügte Details erst beim 2. Mal!


Fazit

„Pflanzenschätze“ ist ein wunderschön gestalteter Band, den man nicht mehr aus der Hand geben möchte – gleichzeitig beschließt man, ihn mehrfach zu verschenken :) Es ist einfach toll, das Buch ausgiebig zu betrachten und sich gemeinsam mit den Pflanzenforschern auf spannende Reisen zu begeben. Für Pflanzenfreunde und Liebhaber schön gemachter Bücher eine Entdeckung!



Hinweise
Rezension von Sigrid Grün
Herzlichen Dank an den Callwey-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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