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Ich heisse Arawn. Ich bin der Herrscher der verbrannten Erde. Der König der Hölle. Der Herrscher der Toten. Die Menschen fürchten mich. Zu Recht. Ich kenne kein Erbarmen. Ich verachte die Schwäche. Ich bin der Gott des Zorns. Der Gott der Rache. Doch dies war nicht immer so. Hört also meine Geschichte …

Ich stellte Math in der Ebene von Cad Goddun. Der Ausgang der Schlacht liess keinen Zweifel zu. Der Sieg würde mein sein. Und er versprach, vernichtend zu werden. Wir befanden uns auf meinem Land. Wir waren stärker, zahlreicher. Und ich besass den Blutkessel …

Die Götter sind launisch ...

 

ARAWN_03 

Originaltitel: ARAWN: LA BATAILLE DE CAD GODDUN
Autor: Ronan Le Breton
Übersetzer: Tanja Krämling
Illustration: Sebastien Grenier
Verlag: Splitter
Erschienen: 11/2010
ISBN: 978-3-86869-118-4
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Arawn führt sein Heer in die Schlacht gegen seinen Bruder Math, der seine Frau und Königin Deirdre geschändet und entführt hat. An seiner Seite kämpft sein Zwillingsbrunder Engus, während sich der vierte der Geschwister – Kern – zunächst neutral hält. Schon scheint Maths Schicksal besiegelt, doch dann beginnt das Schlachtenglück hin und her zu wiegen. Höhere Mächte als reine Muskeln und scharfe Waffen sind hier im Spiel, doch auch Hinterlist und Tücke sind nicht zu unterschätzen ...


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Schon die erste Seite steht stellvertretend für den Stil von Grenier. Eine recht hohe Detailkraft steht schemenhaften bzw. verwischten Bereichen gegenüber. Die von der Decke hängenden Stalaktiten sind mehr angedeutet denn scharf umrissen, die Wischspuren auf den im Vorder- und Hintergrund angeordneten Felswänden deutlich zu sehen. Einen Stil, den man mögen muss, der andererseits aber auch charakteristisch ist und zu der eher barbarischen Story passen mag.
Ähnlich geht es bei der Landschaft weiter – sie zeigt so viele Einzelheiten wie nötig, um eine abweisende, rundweg feindselige Atmosphäre aufzubauen, ist im Übrigen aber grob und eher unscharf. So auch das erste Bild von Seite 11, welches durchaus eine ganz eigene Stimmung vermittelt, aber an Aquarellmalerei erinnert.

Kein festes Maß gibt es in der Darstellung der Figuren. Mal sind sie – zumindest die wichtigsten oder diejenigen, auf denen der Fokus liegt – recht fein ausgearbeitet, an anderer Stelle sind dann selbst Portraits, so das von Kern auf Seite 9, nur durch verwischte, passend platzierte Farben angedeutet.
Die Schlacht von Cad Goddun wird in brutale und vor allem blutige Bilder verpackt, die sich in ihrer Gewaltdarstellung tatsächlich noch im Laufe von Band 3 zu steigern wissen, daher sollte dieser Band nur von reifen Jugendlichen und Erwachsenen gelesen werden. Die Bilder zeigen den Hass, die Verachtung, aber auch die Mordgier der ungleichen Brüder. Ungeschönt sind die Zeichnungen des zurückbleibenden Schlachtfeldes, übersät von Leichen, Körperteilen und Blut. Jedes mal, wenn man glaubt, eine Seite erlange einen Vorteil, passiert etwas Unvorhergesehenes, und die Überlegenheit ändert sich erneut.

Ob Riesen oder Menschen, die Rüstungen sind auch hier mehr martialisch als funktionell, während die Kriegerinnen – Amazonen gleich – nur sehr knapp bekleidet sind, viel Fleisch und Muskeln zeigen und ihre weiblichen Rundungen gezielt hervorheben. Heldinnen einer barbarischen Zeit, ähnlich Red Sonja, treten kühn, waffensicher und vor allem dominant mit einem eindeutigen Frauenbild ins Licht. Die Story wechselt diesmal zwischen Gegenwart und Rückblicken, in denen Bram im Haus von Siamh und Dag wütet – und dementsprechend oft wird die schöne Kriegerin auch unverblümt nackt gezeigt.
Engus sucht nach der Schlacht die Flucht in Alkohol und Vergnügungen, und so überrascht es wenig, dass in seinem Thronsaal eine gewaltige Orgie stattfindet, die in dementsprechenden Bildern gezeigt wird. Selbst seine weibliche Wächterin ist mehr nackt als gerüstet.

Die Farbpalette ist überwiegend düster, bedrohlich, feuerhell oder dunkel wie die Schlacht. Helle, natürliche Farben finden sich erst ab Seite 40. Dabei sind die Farbtöne immer gedeckt und unterstreichen den besonderen Zeichenstil Greniers, knallige Farben sucht man hier vergebens.


Aufmachung des Comics
Martialisch drückt bereits das Frontcover eine gewisse Form der Brutalität aus. Mächtige Waffen, eine furchteinflößende Bekleidung und ein schier vor Muskeln strotzender Körper von Math unterstreichen dies gezielt. Außerdem gewinnt man schon hier einen guten Einblick in den Zeichenstil, der einen erwartet – einerseits detailreich, doch andererseits schemenhaft und verwischt.
Die Vorsatzpapiere des fest gebundenen und im üblichen Verlagsformat aufgemachten Comicbandes sind mit der bereits bekannten Szene aus Band 1, monochrom mit roter Tönung, bedruckt. Die Verarbeitung und Druckqualität sind, wie von Splitter bekannt, einwandfrei.


Fazit
Die Story dreht sich in Band 3 fast ausschließlich um die Schlacht, in die Arawn seine Truppen gegen Math ins Felde führt, und so sollte es nicht verwundern, dass die Bilder sehr brutal und blutig sind. Auch Greniers Zeichenstil trifft keinen Massengeschmack, ist aber atmosphärisch dicht und passt zu Handlungen barbarischer Zeitalter.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Bran der Verdammte
Band 2: Blutsbande

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