Seit der Antike ist das Kostüm zusammen mit der Maske ein wichtiges Element der darstellenden Künste. Durch Anlegen des Kostüms "schlüpft" der Darsteller in seine Rolle. Das Kostüm lüftet sein Geheimnis: Es verrät etwas über Charakter, Geschlecht, Alter und Milieu einer Bühnenrolle. So erzählen Kostüme Geschichten. Zusammen mit Darstellern, Regie, Licht und Bühnenbild bestimmt das Kostüm die optische Präsenz einer Inszenierung. Aus diesem Grund zählen Bühnenkostüme zu den begehrtesten Sammelobjekten in jedem Theatermuseum. Die Kostümsammlung des Österreichischen Theatermuseums umfasst etwa 2000 Theaterkleider, Schuhe, Hüte, Requisiten, Waffen und Accessoires aus Inszenierungen des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit. Der prachtvolle Bildband stellt diesen einmaligen Bestand erstmals einem breiten Publikum vor und offenbart Reichtum und Einzigartigkeit der Sammlung. Er dokumentiert eindrucksvoll einen faszinierenden Überblick über nahezu 200 Jahre österreichische Theater- und Operngeschichte.
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Autor: Ulrike Dembski Hrg. |
Stil, Bilder- und Textdarstellung
Ein wunderschönes, elegantes und ansprechendes Buch.
Das große und katalogähnliche Buch ist sehr übersichtlich und geschmackvoll gestaltet. So ist das Buch unterteilt in
1. Kapitel verschiedener Gastautoren wie
„Die Aura des Originals“
„Der rote Satinstiefel der Elßler“
„Bühnenkostüm und Mode“
„Zwischen handwerklicher Meisterschaft und künstlerischer Kreativität“
„Einige Assoziationen zum Thema Kostüm“
und 2. in einen Katalog in fünf Teilen
Katalogteil I – „Musiktheater“
Katalogteil II – „Sprechtheater“
Katalogteil III – „Tanztheater“
Katalogteil IV – „Chor/Komparserie“
Katalogteil V – „Requisiten“
Jedes Kostüm ist in bestechender Qualität abgelichtet, so dass nicht selten von den Stoffen jede einzelne Faser zu erkennen ist. Der Focus liegt stets rein auf den Kostümen und so wurden sämtliche Fotos perfekt bearbeitet - jedes Kleid, jede Jacke, jede Hose und sämtliche Accessoires - und auf reinweißen Hintergrund gebettet und somit im besten Licht präsentiert. Keines der Fotos ist in einem „Rahmen“, sondern allen Kleidungsstücken wurde großzügig Platz mitten im Text (oder auch eine ganze freie Seite) gegönnt. Sämtliche Bilder sind mit kleinen Nummern versehen, mit denen man die dazu passende Beschreibung sehr einfach finden kann. Diese sind sehr akribisch und so findet man neben dem Datum des Entwurfes auch den Namen des Kostümbildners, die Aufführung für die es kreiert wurde und eine exakte Erläuterung des Gewandes.
Die Artikel aller Autoren sind äußerst intelligent und sprachlich gewandt, aber dennoch in leicht zu lesender Sprache gehalten, so dass man den Ausführungen und Erzählungen gerne folgt und auch folgen kann.
Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Dieses Buch wird speziell Interessierte an Oper und klassischer Musik ansprechen und für diese Kunstliebhaber ist dieses außergewöhnliche und schöne Werk ein Kleinod.
Obwohl sich das Werk an eine gewisse Gesellschaftsschicht richtet, ist es natürlich auch ein wunderbares Werk für Leute, die sich zwar für die Opern- und Theaterwelt begeistern, aber noch nie näher damit beschäftigt haben. Sämtliche Texte sind entweder interessant, spannend oder charmant begeisternd gehalten, so dass wohl jeder auf seine Kosten kommt. Aber nicht nur Opernliebhaber oder Theaterbegeisterte sollten dieses Buch zur Hand nehmen, denn dieses außergewöhnliche Buch wird auch all jene überzeugen, die sich für Mode und deren Historie interessieren
Ein wie vom Brandstätter-Verlag gewohnt harmonisches und kompakt perfektes Buch, das sowohl als Geschenk Begeisterung finden wird, wie auch eine Bereicherung für das eigene Bücherregal darstellt.
Aufmachung des Buches
Das 22,8 x 27 cm große Buch ist als hochwertige Broschur gebunden. Etwas ungewöhnlich, dass ein Buch dieser Größe nicht als Hardcover gebunden ist, aber die qualitativ exzellente Aufmachung lässt absolut nichts missen. Als Umschlagbild findet man ein wunderschönes grün-lila Abendkleid, das Elisabeth Schwarzkopf, einer bekannten Opernsängerin, gehörte.
Das blütenweiße Papier bringt die wunderschönen Farben der verschiedenen Kostüme hervorragend zur Geltung und lässt diese richtiggehend strahlen. Am Ende des Buches finden sich noch Biografin bekannter Kostümbildner, ein Glossar, ein Stücke-Index und ein Bildnachweis.
Fazit
Ein wunderbarer „Katalog“ für Opern- und Theaterfreunde, der durch ein breites Spektrum der Kostüme und deren Entstehung führt. Das österreichische Theatermuseum stellte die einzigartigen Kostüme zur Ablichtung zur Verfügung und wohl noch nie bekamen Kulturbegeisterte in diesem Umfang die herrlichen Kreationen zu Gesicht wie mit diesem Buch.
Hinweise
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