Kastilien 1464. Das Land droht im Chaos zu versinken. Räuberbanden tyrannisieren Reisende und Kaufleute, Adel und Klerus bereichern sich ungestört auf Kosten des hungernden Volkes. Doch König Enrique ist zu schwach, um die Ordnung wieder herzustellen. Als seinen Feinden ein Mordanschlag gelingt, entbrennt ein Krieg um die Erbfolge. Enriques Schwester Isabella setzt sich durch und wird zur Legende der spanischen Geschichte. Mit eisernem Willen und bestechendem Intellekt macht sie Spanien an der Seite ihres Mannes zur Großmacht. Das bewegte Leben der Frau, die Columbus auf die Reise schickte und die Mauren in die Flucht schlug.
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Autor: Susan Hastings |
Die Grundidee der Handlung
Autorin Susan Hastings wollte mit ihrem Roman "Ich die Köning" lebendigen Geschichtsunterricht anbieten. Sie hat mit grosser Faktentreue - ein paar Ungereimtheiten seien entschuldigt - das Leben der kastilischen Königin Isabella geschildert. Dabei hat sie mehr auf die geschichtlichen Details denn auf die einem Roman entsprechenden Feinheiten gesetzt. Deshalb ist ein sehr aufschlussreicher, aber an einigen Stellen etwas langatmiger Roman entstanden, der zudem durch einen nicht ganz nachvollziehbaren Nebenstrang noch zusätzlich belastet wird. Dennoch hat die Autorin es geschafft, ein buntes und recht genaues Bild der in vielen Bereichen unbarmherzigen und ehrgeizigen Königin zu zeichen. Hoch anzurechnen ist ihr dabei, dass sie sich nicht mit einem geschichtlichen "Weichzeichner" darum bemüht hat, Isabella sympathischer erscheinen zu lassen. Sie hat die starke Persönlichkeit mit ihren menschlichen Seiten hervorragend geschildert.
Darstellung des Hörbuches
Gelesen wird das umfangreiche Hörbuch - immerhin über 20 Stunden - von Annabella Krieg. Dies in einem unterhaltsamen Stil, der allerdings noch etwas mehr Nuancen vertragen hätte, wenn es um die verschiedenen Personen geht. Die Sprecherin macht hier nur wenig Unterschiede, liest aber flüssig und angenehm, so dass dies locker wett gemacht wird. Obwohl es bei 20 Stunden Laufzeit immer mal wieder Längen gibt, wird das Hörbuch nicht langweilig, was wohl unter anderem dem gekonnten Lesen der Sprecherin zuzuschreiben ist. Angenehm ist auch, dass der Verlag auf jede Kürzung verzichtet hat. Eine solche hätte sich sehr negativ auf das Verständnis ausgewirkt. Verzichtet wurde auch auf sämtliche Hintergrundgeräusche oder auf Begleitmusik. Dies ist aber ohne weiteres vertretbar, würde sich Musik wohl eher störend ausnehmen und den Lesefluss hemmen. Annabella Krieg schafft es mühelos, die Leute bei der Stange zu halten und dem Roman einen speziellen Stempel aufzudrücken.
Aufmachung des Hörbuches
Angenehm und vor allem reisefreundlich ist die Aufmachung des Hörbuchs: Der Verlag wählte die getrennte Form für "normale" Audio-CDs und die MP3-Variante. Letztere wird in einer konventionellen CD-Hülle geliefert, Ein kleines Begleitheft gibt Auskunft darüber, wer Autorin und Sprecherin sind, wird aber ansonsten eher für Hinweise auf andere Hörbücher aus dem Verlag genutzt. Ein Personenverzeichnis oder ein Stammbaum wären ein echtes Plus gewesen.
Fazit
Wer sich für geschichtliche Belange interessiert, wird mit "Ich die Königin" einen guten Griff tun. Wer eher einen action-reichen Liebesroman sucht, sollte besser die Finger von diesem Hörbuch lassen. So genau die Zusammenhänge - auch die politischen Verstrickungen - beschrieben sind, so fehlt es doch da und dort an etwas Menschlichkeit, die ja am spanischen Hof offenbar eher spärlich war.
Hinweise
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