Baba Jaga
Tief in den Wäldern der russischen Taiga wartet Hellboy auf ein Phänomen, dass immer zu Vollmond seine grausigen Blüten treibt. Hellboy ahnt nicht, dass diese Begegnung nicht nur für ihn schicksalhaft werden wird.
Köpfe
Japan während der Kirschblütezeit. Was könnte es Schöneres geben, als zwischen all den Bäumen umher zu spazieren und... ein paar Dämonen so richtig die Hölle heiß zu machen?
Sarg in Ketten
Hellboy reist an den Ort des Geschehens, wo seine irdische Geschichte einen Anfang nahm, nach East Bromwich, England, um dort über seine Herkunft und den Sinn seiner Existenz zu meditieren. Die Visionen, die sich ihm dort aufdrängen, entpuppen sich allerdings als sehr "handfest".
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Autor: Mike Mignola |
Die Grundidee der Handlung
Die nunmehr achte Veröffentlichung der "Hellboy"-Hörspielserie wartet mit einer Sammlung von drei Kurzgeschichten auf. Diese sind wieder einmal sehr eng an die Original Comics von Mike Mignola angelehnt. "Köpfe", stammt aus Band 5, "Sarg in Ketten" und "Baba Jaga" stammen aus Band 4 der Comics.
Die jeweiligen Episoden sind leider sehr kurz geraten, aber die Vorlage gibt leider nicht mehr her. Die Inszenierung ist wieder einmal sehr gelungen, aber diese 3 Minierzählungen kann man bestenfalls als kurzweilige Unterhaltung bezeichnen. Besonders nervig fand ich dabei, das immer wieder Anspielungen und Andeutungen auf einen umfassenderen Hintergrund auftauchen, auf die jedoch nicht eingegangen wird. Der Hörer möchte mehr erfahren, möchte tiefer in die jeweiligen Mysterien eintauchen, doch an diesem Punkt ist die Geschichte dann auch schon wieder vorbei. Insgesamt etwas unbefriedigend.
Darstellung des Hörspiels
Die Folge beginnt ganz Hellboy-typisch mit der leise-getragenen Titelmelodie... dann der Klang eines Benzinfeuerzeugs und das Saugen an einer Zigarre. Hellboy stellt sich vor und erklärt mit kurzen Worten, was er ist und was er macht. Bereits diese Anfangssequenz ist sehr stimmungsvoll und wunderbar dynamisch aufgenommen. Auch die weiteren Aufnahmen überzeugen durch eine ausgewogene Dynamik. In einer lauten Hörumgebung gehen viele der Geräusche unter, hört man jedoch mit Kopfhörer oder in aller Ruhe, so erschließt sich dem Zuhörer eine sehr vielfältige akustische Kulisse. Sogar das Ein- und Ausatmen der Sprecher ist an manchen Stellen hörbar. Diese sehr subtilen Dinge unterstützen dabei die jeweilige Stimmung in absoluter Perfektion. Erst wenn man auf alle Details achtet, zeigt sich, mit welcher Sorgfalt bei der Aufnahme gearbeitet wurde. Einige der Geräusche nimmt man beim ersten Hördurchgang sogar nur unbewusst wahr, würden sie aber fehlen, wäre die Stimmung nur halb so gut.
Positiv fällt auf, das auf Tonbandaufzeichnungen der B.U.A.P. diesmal völlig verzichtet wurde. Diese haben die Handlung bisher immer unangenehm unterbrochen, obwohl deren Informationsgehalt stets sehr nützlich ist. Mit Tilo Schmitz wurde der perfekte Sprecher für Hellboy gewonnen, ist er doch auch der Synchronsprecher von Ron Perlman, der Hellboy in den gleichnamigen Kinofilmen verkörpert. Für alle Hellboy- Fans ist er die absolut ideale Stimme für diese Rolle. Seine raue Stimme mit der richtigen Portion an unterschwelligem Sarkasmus ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Serie geworden. Die diversen Nebenrollen in dieser Folge umfassen jede Menge äuserst schrullige Chraraktere, die auch entsprechend kauzig gesprochen werden. Jeder der Sprecher und Sprecherinnen hat hier sehr gute Arbeit geleistet, denn sie repräsentieren ihren jeweiligen Charakter sehr eindrucksvoll und glaubhaft.
Auch das eher unangenehme Pfeifen, das vor allem bei der Einleitung der Serie zu vernehmen ist, ist wieder einmal mit von der Partie. Allerdings empfinde ich es mittlerweile nicht mehr als so störend. Ob dies daran liegt, dass mir diese Folge nun auf CD voliegt anstatt als Download von iTunes, kann ich leider nicht nachvollziehen. Vielleicht wurde auch die Lautstärke entsprechend angepasst.
Sehr schön finde ich, dass jede der drei Kurzgeschichten aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Nach einigen Sätzen übernimmt dann stets Hellboy alias Tilo Schmitz das Erzählen, die Erzählerstimme wird dabei stufenlos überblendet. Jede der drei Storys wirkt dadurch sehr eigenständig und hebt sich deutlich ab. Einen thematischen Zusammehang der Einzelgeschichten gibt es nicht.
Aufmachung des Hörspiels
Die Ausstattung der CD ist relativ spartanisch. Für das Cover wurde eine Originalzeichung von Mike Mignola verwendet. Auf dem kleinen Einleger findet sich eine vollständige Besetzungsliste sowie Werbung für andere Lausch-Hörspiele. Außerdem ist Werbung für diverse Comics aus dem Cross Cult Verlag abgedruckt. Auch der Datenträger ist sehr schön mit dem Covermotiv bedruckt. Die CD selbst macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck.
Die Angabe zur Spielzeit der CD ist leider mit falschen Werten aufgedruckt. Von 60 Minuten ist dort die Rede, tatsächlich sind es aber nur runde 48 Minuten. Diese irreführende Angabe hat in meinen Augen eine klare Erwähnung verdient.
Fazit
Hellboy 08 kommt an die bisher erschienen Episoden nicht einmal ansatzweise heran. Der typische Hellboy-Charme ist zwar wie immer vorhanden, doch das reicht leider nicht, um anspuchsvolle Unterhaltung zu bieten. Fans der Serie können dennoch unbesorgt zugreifen, denn irgendwann werden wohl auch diese Puzzlesteinchen wieder erwähnt werden...
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Lausch Phantastische Hörspiele für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
Die vorliegende CD kann ohne Bedenken auch von Neueinsteigern erworben werden, denn sie ist vollkommen in sich abgeschlossen.
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