Die Reihe Kunst zum Hören verspricht ein ganz neues Kunst- und Hörerlebnis: den virtuellen Ausstellungsbesuch.

Der offizielle Audioguide erscheint anlässlich der großen Ausstellung Courbet - Ein Traum der Moderne in der Schirn Kunsthalle Frankfurt. In rund 57 Minuten hören Sie alles Wissenswerte zu den Highlights der Ausstellung und können parallel die farbigen Abbildungen aller besprochenen Werke betrachten. Perfekt für alle, die auf unterhaltsame Weise Kunst entdecken möchten, aber auch für jene, die es nicht ins Museum geschafft haben oder die Ausstellung zu Hause noch einmal erleben möchten.

25 Hauptwerke, Gemälde, Zeichnungen, stellen die andere Seite des französischen Meisters des Realismus, Gustave Courbet (1819-1877), vor, die der Träume, des Schlafes und des Blicks nach innen.

Die Grundidee der Handlung
Das Konzept "Kunst zum Hören" hat mich absolut begeistert! Passend zur Courbet-Ausstellung in Frankfurt/Main (in der Schirn Kunsthalle) ist dieser Audioguide eine tolle Idee für alle, die Teile der Ausstellung bei sich zu Hause im Wohnzimmer erleben möchten.

Zum Inhalt: Hier gehören CD und Bildband zusammen. Während man der CD lauscht, betrachtet man entsprechenden Bilder im Buch. Neben Bildbeschreibungen und dem Entstehungshintergrund der Kunstwerke erfährt man als Hörer auch eine Menge über das Leben des französischen Malers Gustave Courbet. Man hört von seiner besonderen Beziehung zu Frankfurt und von seinen politischen Aktivitäten. Besonders ausführlich bekommt man die 25 im Bildband abgedruckten Kunstwerke erklärt. Hier ist interessant, dass man den "anderen Courbet" kennen lernt, einen Maler, der nicht in seinen Bildern nicht nur auf die politischen Missstände seiner Zeit hinweist, sondern auch Innenschau hält. Selbstbildnisse, die ja bei Courbet eine herausragende Rolle spielen, werden besonders ausführlich besprochen. Aber auch Porträts und Bilder mit eher verträumten Motiven (Quellen, Schlafende, Verliebte) stehen im Mittelpunkt der Darstellung.

Darstellung des Hörbuches
Hannelore Elsner spricht die Texte zu den Bildern und zum Leben Courbets. Viktor Pavel spricht zwischendurch noch Zitate (vorwiegend von Courbet selbst) ein. Die Verflechtung von "Sachtext" und Zitaten ist sehr gut gelungen. Beide Sprecher haben angenehme Stimmen und verleihen den Texten Leben.

Besonders die von Elsner gesprochenen Bildbeschreibungen sind in einem sehr angenehmen Tempo gesprochen, so dass tatsächlich die Illusion entsteht, dass man durch eine Ausstellung flaniert. Trotzdem wirkt der Text niemals monoton oder langweilig. Die Sprecherin schafft es, eine gewisse Ruhe zu vermitteln, so dass man in die Betrachtung der Bilder im Bildband richtig schön versinken kann.

Zwischen den gesprochenen Passagen wird gelegentlich klassiche Musik (überwiegend Geige) eingespielt, was sehr angenehm ist.

Aufmachung des Hörbuches
Bei diesem "Hörbuch" (Buch mit CD) ist die Aufmachung sehr wichtig, denn immerhin stehen "Bilder" im Mittelpunkt der Darstellung. Die CD mit dem Audiguide befindet sich auf dem Buchdeckel. Sie hält an einem Schaumstoffkreis, auf die man sie stecken kann. Auf dem "Cover", das gleichzeitig die CD ist, ist ein Detail des Bildes "Jo, die schöne Irin" (ein Gemälde, das auch besprochen wird) abgebildet. Der Rest des Covers ist in einem kräftigen Gelb gehalten.

Im Innenteil des quadratischen Bildbandes findet man die besprochenen Gemälde, eine kurze Einführung sowie die "Tracklist". Jedem Bild ist eine ganze Seite gewidmet. Titel, Maße des Gemäldes, Ausstellungsort und Entstehungsjahr stehen jeweils dabei. Man kann, während man dem "Rundgang" auf der CD folgt, die abgedruckten Bilder ausführlich betrachten.

Fazit
Dies war meine erstes Hörbuch (mit Bildband) aus der Reihe "Kunst zum Hören" und ich bin absolut begeistert von diesem Konzept! Es ist unglaublich entspannend, dem Rundgang durch die Ausstellung zu folgen und man lernt eine Menge dabei. Die schöne Aufmachung hat mich auch überzeugen können. Das Buch-CD-Set ist auch ein tolles Geschenk! Ich werde mir auf alle Fälle weitere Hörbücher mit Bildband aus der Reihe zulegen.

Hinweise
Rezension von Sigrid Grün

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