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Der Kinderbuchklassiker von Lewis Carroll erlebt ein erneutes Comeback. Spätestens seit dem grandiosen Filmerfolg von Tim Burtons 3D-Spektakel Alice im Wunderland im Frühjahr 2010 ist die Mangawelt im absoluten Alice-Fieber.

TOKYOPOP präsentiert nun mit der Interpretation der japanischen Künstlerin Sakura Kinoshita eine Pflichtlektüre für jeden Fan von Hutmacher, Grinsekatze und Co. Die Detektiv Loki- und Tactics-Zeichnerin Sakura Kinoshita liefert mit Alice im Wunderland - Der Manga ein Kunstwerk der besonderen Art: Sowohl Liebhaber japanischer Zeichenkunst als auch Anhänger des Carrol'schen Kultwerks Alice im Wunderland werden von dem komplett farbigen Manga begeistert sein, der die Kultstory um das Mädchen Alice in bezaubernden Bildern originalgetreu umsetzt. TOKYOPOP fasst das liebevoll aufgemachte Buch in ein hochwertiges Hardcover mit goldenem Logo ein.

 

Alice_im_Wunderland_Manga 

Originaltitel: Alice in Wonderland
Autor: Sakura Kinoshita
Übersetzer: Yuko Keller
Illustration: Sakura Kinoshita
Verlag: Tokyopop
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-86719-984-1
Seitenzahl: 80 Seiten
Altersgruppe: ab 13-15 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Kinoshita hält sich nahezu eins zu eins an die Originalversion von Alice im Wunderland von Lewis Carrol. Die einzelnen Kapitel beginnen mit Alices Sturz ins Kaninchenloch, erzählen vom Dodo-Rennen, es gibt Auftritte der Raupe, der Grinsekatze, des weißen Kaninchens und des Hutmachers, wie auch von eher weniger bekannten Figuren wie der Herzogin und ihrem seltsamen Schweine-Baby, Wabble und Pat, die mit dem weißen Kaninchen bekannt sind, oder die falsche Schildkröte, die Alice besucht.

So unverbunden die Geschichten auch sind, durch Alice erhalten sie einen zusammenhängenden Rahmen. Die Abenteuer, die sie erlebt, sind vielleicht bereits bekannt, aber nicht in dieser künstlerischen Form, die einen Blick wert ist.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Wer die bisherigen Werke von Kinoshita kennt, wird ein wenig erstaunt sein, denn das Manga ist komplett in Farbe gehalten. Im Anhang, in dem die Zeichnerin Skizzen vorlegt und einige Überlegungen zu Figuren darlegt, zeigt sie auch, wie sie die Figur der Alice entwickelt hat. Interessanterweise verändert sich Alice pro Kapitel: Sie trägt andere Kleidung, hat eine andere Frisur und auch eine andere Haarfarbe. Ihre eigentliche Gestalt eines blonden Mädchens in blauem Kleid mit weißer Schürze dürfte jedem Fan der Disney-Verfilmung ein Begriff sein. Ihr Gesicht wird normalerweise mit ausdrucksstarken Augen versehen, nur wenn sie erstaunt ist oder verwirrt - was sehr oft vorkommt - wird sie in einer verniedlichten Art dargestellt, bei der sie wie eine kleine Puppe aussieht.

Die bekannten Charaktere hat Kinoshita nicht sehr verändert. Das weiße Kaninchen ist ein wenig knuddliger als in der Disney-Version, trägt aber auch Frack, Schirm und Uhr. Der Hutmacher wirkt jünger als in anderen Darstellungen, aber genauso verwirrt. Die Grinsekatze sieht ebenfalls einfach niedlich aus, hat aber leider nur kleine Auftritte. Die Raupe sieht eher aus wie ein grüner Wurm, auch wenn ihre Wasserpfeife unverkennbar ist. Die Soldaten der Herzkönigin sind wie immer Spielkarten, deren Gesichter immer witzige Grimassen schneiden. Die Königin brüllt die meiste Zeit oder starrt mit irrem, aber irgendwie niedlichem Blick in die Gegend.

Die Farben wurden mit Copic Markern, einer Art Filzstift, angebracht, womit sie sehr flächenhaft aufgetragen wurden. Die Hintergründe wurden meist ausgespart und mit farbigen Symbolen oder ganzfarbigen Flächen gefüllt. Sofern Kinoshita die Umgebung zeichnet, wird sie zumeist nicht mit sehr vielen Details versehen. Am schönsten sind ihr noch die Bäume und die Wiese gelungen, auf der Alice und ihre Schwester beginnen und auch das Ende der Geschichte spielt. Sonst ist zwar immer klar, wo sich Alice befindet, aber andererseits hätte das Wunderland wirklich viele Möglichkeiten geboten, vor allem die Umgebung mit mehr Details zu versehen.

Die Geräusche wurden manchmal übersetzt, manchmal im Original belassen. Leider ist dabei kein richtiges Muster erkennbar, nach dem diese Entscheidungen getroffen wurden. Die meiste Zeit ist das, was nicht übersetzt wurde, wohl nicht für das weitere Verständnis notwendig, es wäre aber dennoch interessant zu wissen, was dort geschrieben steht.

Die Panels sind klar voneinander getrennt, bis auf interessante Kompositionen, bei denen Kinoshita zum Beispiel eine Geschichte von der falschen Schildkröte erzählen lässt, die in einem Panel stattfindet, aber durch Pfeile in verschiedene kleine Zeichnungen unterteilt wurde. Beim Krocketspiel gibt es eine schöne Darstellung auf Seite 43, auf der Alice ihren Flamingoschläger im Arm hält, während hinter ihr durch mehrere Panels angezeigt wird, aus was die Torbögen (Spielkartensoldaten), die Schläger (Flamingos) und die Bälle (Igel) bestehen.


Aufmachung des Manga
Das Manga ist in einem wunderschönen Hardcover-Band enthalten, der sich durch ein rotes Cover, das mit goldenen Mustern verziert wurde, von anderen Büchern abhebt, sich aber sehr gut an der Seite von anderen Kinder- und Märchenbücher aufbewahren lässt. Das Bild, das von den Verzierungen eingerahmt wird, zeigt Alice, die von Spielkarten umgeben ist. In der unteren linken Ecke befindet sich eine Uhr wie die des weißen Kaninchens.

Auf dem Buchrücken befindet sich das Gedicht "O schöner, goldner Nachmittag", das sich am Anfang des Romans von Alice im Wunderland befindet, eingerahmt von goldenen Mustern. Dazu gibt es drei kleine Bilder des weißen Kaninchens, das besorgt auf seine Uhr blickt.


Fazit
Die bekannte Geschichte von Alice im Wunderland wird hier sehr gut in verschiedene Kapitel unterteilt, die mit amüsanten und niedlichen Zeichnungen gefüllt wurden. Vor allem Fans der Zeichnerin und jene, die sich die Handlung rasch wieder ins Gedächtnis rufen wollen, sind hier gut aufgehoben.


4 Sterne


Hinweise
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