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Tyrannosaurier Gon begibt sich auf die Reise durch die Welt der Tiere. In Alaska fängt er mit Bären Lachse, in Afrika jagt er mit einem Löwenrudel und er zeigt den Bibern, wie man eine "richtige" Biberburg baut …

Geht mit Gon auf Safari in wunderschönen und atemberaubenden Bildern!

Und das ganz ohne Text!

 

Gon_01 

Originaltitel: Gon, Vol. 1
Autor: Masashi Tanaka
Übersetzer: Jonas Blaumann
Illustration: Masashi Tanaka
Verlag: Carlsen Manga!
Erschienen: Oktober 2010
ISBN: 978-3-551-75603-9
Seitenzahl: 144 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahre (von der Rezensentin empfohlen)


Die Grundidee der Handlung
Der kleine Tyrannosaurier Gon mit dem ewig finsteren Gesichtsausdruck durchstromert die Welt und erlebt verschiedene Abenteuer in einzelnen Kapiteln. Von Essen und Schlafen über Jagen, Fischen und sogar Fliegen erlebt der Winzling alles und schaut sich dabei - nicht dumm - die Kenntnisse und Fertigkeiten der Lebewesen um sich herum ab. Dabei geht es nicht zimperlich vor, wenn ihn eines der Tiere ärgert oder zwischen seinem Essen und ihm steht. Ihm geht sein eigenes Wohlbefinden über alles.

Die erste Auflage um das Jahr 1995 herum sorgte bereits für große Furore, daher bleibt nur zu hoffen, dass Gon diesmal ebenso viele Fans erhält wie damals.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Masashi Tanaka beginnt sofort mit der Geschichte und lässt sich dabei auch nicht viel Zeit, denn die Kapitel kommen komplett ohne Geräusche oder Dialoge aus. Es gibt keine einführenden Worte, keine erklärenden Hinweise, keine helfenden Lautmalereien - der Leser muss sich komplett auf seine Augen und seinen Interpretationsgeist verlassen. Man kommt sich manchmal vor, als ob man sich in einer Art "Stummfilm" befindet, denn langjährige Comicleser "hören" wohl nach einer Weile auch die dazu passenden Geräusche, die sich in den Bildern befinden. Da hier keine vorkommen, wirkt es manchmal unwirklich und wie ein Geschehen, dass vollkommen still verläuft. Nur schnelle Bewegungen und Kämpfe werden durch Speedlines unterstrichen.

Die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Hintergründe und Tiere bestechen durch ihre realistische Darstellungsweise. Die einzelnen Tierarten sind eindeutig zu erkennen, dazu bräuchte es nicht mal die im Anschluss an jedes Kapitel auftauchenden erklärenden kleinen Bilder und Informationen zu den in der Geschichte vorkommenden Lebewesen.

Gon selbst ist immer leicht zu erkennen. Sein grimmiger Gesichtsausdruck ändert sich so gut wie nie, außer er befindet sich in einem geradezu an ein Delirium erinnernden Glücksrausch, bei dem er ein absolut dämliches, aber auch zutiefst zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht hat. Seinen Unterkiefer scheint er komplett aushängen zu können, denn anders lässt sich sein weit aufgerissenes Maul oft nicht erklären. Die Stummelärmchen und seine robusten Beine weisen ihn eindeutig als einen Tyrannosaurier aus. Auch sein Schwanz, den er zum Steuern oder zum Verteilen von Schlägen benutzt, zeigt seine Herkunft an. Interessanterweise wird nicht erklärt, wieso ein Tyrannosaurier sich in einer Welt befindet, die Tiere beheimatet, die in der heutigen Zeit vorkommen. Aber für den Humor des Manga ist das auch nicht notwendig.

Manchmal scheinen die Zeichnungen eher düster zu sein, denn die Felle und die Behaarungen/Befiederungen der Lebewesen wurden mit so vielen Details versehen, dass vor allem im Hinblick auf ihre Umgebung, die genauso ausgearbeitet wurde, auf den Bildern mehr schwarz als weiß zu sehen ist. Die Panels sind klar voneinander getrennt, da aber keinerlei Dialoge die Bilder auflockern, ist es manchmal schwer zu erkennen, was genau passiert.


Aufmachung des Manga
Im Gegensatz zu der alten Auflage wurde diesmal das Manga in einer heutzutage "normalen" Taschenbuchgröße veröffentlicht. Die früheren Ausgaben waren um einiges größer, was vor allem den Zeichnungen gut getan hat und dem Leser keine so große Konzentrationsfähigkeit abverlangte.

Auf dem Cover befindet sich Gon, der düster den Leser anstarrt. Er steht auf einem Stein vor einer Wiese. Dahinter sind Nadelwälder und noch weiter hinten sind die Berge zu sehen. Es erinnert ein wenig an die Alpen - allerdings stammt der Zeichner aus den Staaten, daher werden es wohl Wälder und Berge aus seiner Heimat sein. Der Titel wurde in gelb abgesetzt, so dass er ein echter Hingucker ist.
Der Buchrücken zeigt drei Panels: Oben links Gon, der auf einer Wiese sitzt, oben rechts einen Leoparden mit Geifer vor dem Maul und unten ein attackierendes Nashorn. Beim Lesen der Geschichte fällt auf, dass diese Bilder aus der kleinen Vorgeschichte stammen, die auf den ersten vier Seiten noch vor dem Start der eigentlichen Kapitel Gon vorstellt.

Besonderes Highlight sind am Ende der Geschichte informative Kästchen, die über die kurz vor dem Aussterben stehenden Arten, die in den Kapiteln vorkommen, berichten. Dazu gibt es eine Zusammenfassung der Geschichten aus Sicht der mit Gon in Kontakt kommenden Tiere - für den Fall, dass die Zeichnungen doch nicht für sich gesprochen haben sollten.


Fazit
"Gon" kam, sah und siegte. Jedem, der damals die Einführung des kleinen Tyrannosauriers verpasst hat, eröffnet sich hier eine neue Chance, den Abenteuern des einfallsreichen Griesgrams zu folgen.


4 5 Sterne


Hinweise
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