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Der Weg zum Konzil der Elemente, jenem geheimnisumwitterten Ort, an dem magisches Wissen verankert liegt, scheint für den Magier X und seinen Begleiter Amon von Falkenfels vorerst beendet. Gefangen und X´ magischen Fähigkeiten beraubt, verschleppen Sklavenhändler sie in die Wüstenhauptstadt Karakesh, wo sie getrennt voneinander verkauft werden. Während es X gelingt, seinem Käufer zu entkommen, muss Amon nicht nur sein Geschick im Zweikampf auf Leben und Tod in der Arena beweisen, sondern auch das Wüstenmädchen Aisha beschützen. Doch was hat es mit den immer wieder auftauchenden Harpyien auf sich? Und welche Rolle spielt der alte Magier Nebahath in diesem Spiel? Erstmals steht X vor einem Rätsel, dass er scheinbar selbst mit all seinem Wissen und Verstand nicht zu lösen vermag ...

 

Die_letzten_Helden_03_HB 

Autor: David Holy
Sprecher: Reinhard Kuhnert, Markus Oppermann, Tanja Green, Michael Pan, Heiko Simon, Bernd Vollbrecht, Julia Haacke, u.v.m. (insgesamt 37 Sprecher in dieser Folge)
Verlag: Holysoft Studios Ltd.
Erschienen: Juli 2010 
ISBN: 978-3-941899-02-5
Spieldauer: 138 Minuten, 2 CDs; Hörspiel
Altersempfehlung: empfohlen ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

Hier geht es zu einer Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
X und Amon erwachen, angekettet als Sklaven, inmmitten der Wüste. Eine Erinnerung, wie sie hierher kamen und wie sie in Gefangenschaft geraten konnten, besitzen sie nicht. Auch der Umstand, dass es in der gesamten Umgebung von Danbar überhaupt keine Wüste gab, bleibt ein Rätsel. Sie wissen noch nicht einmal, wie sie den Kampf mit dem Drachen überhaupt überleben konnten. Zu allem Überfluss werden sie auf dem Sklavenmarkt von Karakesh auch noch voneinander getrennt, da sie von verschiedenen Herren erworben werden.

Eindrucksvoll beweist David Holy mit dieser Folge, das er nicht vorhat, seine Serie in ein bestimmtes Raster einzupassen. Obwohl Amon und X nach wie vor nach dem Konzil der Elemente suchen, erleben sie in dieser Folge ein gänzlich neues Abenteuer. Ihre Lage scheint zunächst aussichtslos, sind sie doch gefangen und selbst die magischen Kräfte von X werden durch ein besonderes Halsband gebannt. Auch die anderen Abenteuer, die sie in der Wüste der Ewigkeit erleben, haben mit ihren bisherigen Erlebnissen nichts gemein. Dadurch bleibt die Serie auch weiterhin sehr abwechslungsreich.


Darstellung des Hörspiels

Die Folge "Die Wüste der Ewigkeit" beginnt für X und Amon unter dem Joch der Sklaverei. Die Atmosphäre, als sie sich angekettet und nach Wasser lechzend durch die Wüste schleppen, wird sehr glaubhaft dargestellt: schleppende Schritte, klirrende Ketten und das leichte Säuseln des heißen Wüstenwinds. Dann beginnt Dietmar Wunder alias X mit monotoner Stimme seine Situation zu schildern, mit der Kraftlosigkeit eines gepeinigten Körpers und einer gequälten Seele. Sehr atmosphärisch und sehr eindrucksvoll. Überhaupt sind die Wüstenszenen soundtechnisch sehr überzeugend in Szene gesetzt. Die Effektgeräusche sind hier sehr glaubhaft umgesetzt. Die Szene, in der Amon in der Gladiatorenarena kämpft, kann hier leider nicht mithalten. Dies liegt aber zu einem Großteil daran, dass die beiden Arenasprecher, die das Kampfgeschehen kommentieren, mit einer kräftigen Prise Ironie dargestellt werden. Es hört sich in etwa so an, als würden Erkan und Stefan die Show übertragen. Dies ist zwar recht amüsant, aber authentisch wirkt es nun wirklich nicht. Mir hat´s auf jeden Fall gefallen, solche Kleinigkeiten lockern die ansonsten recht ernsthafte Story ein wenig auf, ohne dass die Geschichte in ihrer Gesamtheit ins Lächerliche abdriftet.

Wiederrum ein lustiger Einfall ist Ali Bapa mit seinen 40 Räubern, welcher sich in einer Felsenhöhle mitten in der Wüste verbirgt. Manche mögen es zwar als plumpe Anleihe sehen, da David Holy aber immer wieder solche Gags einbaut, steckt hier eindeutig System dahinter. Ali Bapa ist dann auch ein wenig überdreht mit leicht krächzender Stimme dargestellt, so dass man ihn nicht so recht ernst nehmen will. Es wird auch schnell klar, dass man ihn auch nicht so ganz ernst nehmen sollte. Es macht auf jeden Fall Spaß, diesem Dialog zu lauschen.

Musikalisch überzeugt diese Folge auf der ganzen Linie. Die Themes sind eingängig und unterstreichen die jeweilige Stimmung in idealer Weise. Immer wieder erklingen orientalisch angehauchte Scores, die das Wüstensetting sehr schön in Szene setzen. 


Aufmachung des Hörspiels
Die Serie "Die letzten Helden" verfügt über eines der schönsten Cover-Artworks seit langem. So manches Buchcover könnte sich hier eine Scheibe abschneiden. Man kann sehr schön erkennen, das David Holy sich in allen Belangen von anderen Hörspielproduktionen deutlich abgrenzen wollte. Dies ist ihm eindrucksvoll gelungen. Alles wirkt wie aus einem Guss. Die ansprechende Verpackung, der hochwertige und vor allem umfangreiche Inhalt, die Produktion auf allerhöchstem Niveau mit über 300 Sprechern.. nur gut, dass es immer wieder Produzenten gibt, die so innovativ und vor allem mutig sind wie David Holy. Er stellte ein Projekt auf die Füße, das seinesgleichen sucht, ohne erstmal lange abzuwägen, ob es sich am Ende auch lohnen wird, denn er ist überzeugt, dass etwas wirklich Gutes sich auch verkaufen wird. Die großen Studios sind hierzu zu träge, die pure Profitgier erstickt jegliche Bereitschaft, auch mal ein Risiko einzugehen. So manche Perle wurde schon eingestampft, weil die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück blieben, obwohl man auf der anderen Seite nichts für eine größere Popularität unternommen hat. 

Das einzige was man bei "Die letzten Helden" noch vermisst, ist ein Booklet mit zusätzlichen Informationen. Doch auch hier will David Holy bald Abhilfe leisten, denn ab der 5 Episode hat er ein solches angekündigt.


Fazit
Ohne Frage eine großartige Folge. David Holy beweist eindrucksvoll, dass er längst noch nicht alle Register gezogen hat. Erneut führt er seine Hauptcharaktere in ein gänzlich anderes Umfeld, in dem wieder einmal alles ganz anders ist. Er entführt den Hörer diesmal in eine Geschichte aus 1001 Nacht. Geschickt baut er die eine oder andere Anspielung an bekannte Märchen ein, er bleibt dabei aber völlig eigenständig, stattdessen lässt er diese Anspielungen völlig beiläufig in die Handlung einfließen, einem schlemischen Augenzwinkern gleich. Erneut eine absolut empfehlenswerte Folge, die ich bedenkenlos jedem ans Herz legen kann, der Fantasy- oder Abenteurgeschichten mag.


5 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an die Holysoft Studios Ltd. für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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