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Ein als Schulbus getarntes Drogenlabor explodiert... Ein als Heiliger verehrter Obdachloser wird grausam exekutiert... Ein Serienmörder benutzt eine geheimnisvolle Waffe... Detective Lindsay Boxer und ihr Partner Rich Conklin ermitteln verzweifelt, denn das Böse hat eine gespaltene Zunge...                                

SCHNELLER - HÄRTER - PATTERSON Nie war der Women's Murder Club spannender!

 

 

Originaltitel: The 8th Confession 
Autor: James Patterson
Übersetzer: Leo Strohm
Verlag: Limes Verlag
Erschienen: 26. Juli 2010 
ISBN: 9783809025511
Seitenzahl: 349 Seiten

 

Die Grundidee der Handlung
Der Woman's Murder Club ist in dem bereits 8. Teil der Thrillerserie von James Patterson wieder gefragt. Cindy Thomas, Gerichtsreporterin, Lindsay Boxer, Sergeant, Dr. Claire Washburn, Leiterin der Gerichtsmedizin und Yuki Castellano, Staatsanwältin, ermitteln in undurchsichtigen Fällen im sehr bewegten San Francisco. So explodiert ein als Schulbus getarntes Meth-Labor auf offener Straße und reißt gleich mehrere Unschuldige in den Tod. Bagman Jesus, ein Obdachloser, wird mit mehreren Kopfschüssen regelrecht hingerichtet, dabei scheint er sehr beliebt gewesen zu sein und alle nannten ihn "Jesus der Retter". Und dann geschehen gleich mehrere Todesfälle in der Higher Society, ohne dass der Täter auch nur eine Spur hinterlässt, keine Gewalteinwirkung, keine äußeren Spuren. Das Team steht vor einem Rätsel und erst nach und nach kommen Lindsay und ihr Partner Rich Conklin dem Serientäter auf die Spur.


Stil und Sprache
Der Autor verwendet eine sehr direkte, unverblümte Sprache. Vorwiegend schreibt er aus der Ich-Perspektive Lindsays, dann aber auch in der dritten Person, wenn er das aktuelle Geschehen beschreibt. Zunächst erfolgt eine lose Aneinanderreihung der Action-Szenen, sehr plakativ beschrieben, wenig Detailinformationen und reißerisch aufgemacht. Im Mittelpunkt stehen die Taten, die Morde und die sich daran anschließende Ermittlung. Die Kapitel sind äußerst kurz gehalten, auf das Wesentliche reduziert. Die beteiligten Personen bleiben verschwommen, eindimensional. Es gibt die Guten und die Bösen und die, die noch überführt werden müssen.

Erst nach über der Hälfte des Buches entsteht bei der Beschreibung der Serientäterin, ihrem Vorgehen und dem langsamen Herantasten der Ermittler so etwas wie Spannung, wobei die Auflösung, wie sie die Morde durchführt, doch sehr schnell dem Leser vorgeführt wird und nicht wirklich überrascht. Auch die dazwischen geschobenen privaten kleinen Unstimmigkeiten und wechselnden Gefühle zwischen den Hauptakteuren können den Leser nicht wirklich fesseln. Die Sprache ist eher derb und es werden oft Klischees bedient: seien es die Obdachlosen, die Drogenabhängigen, die zugleich dealen, die Higher Society und auch die taffen Cops. Sie wirken beliebig austauschbar und in eine Schublade geschoben. Insgesamt hinterläßt dies eine etwas unangenehme Leseatmosphäre. Man ist als Leser versucht, sich gegen diese Grobeinteilung zu stellen, sie zu durchbrechen.  


Figuren
Selbst die vier Mitglieder des Woman' s Morder Clubs bleiben für mich eher blass und eindimensional. Vielleicht liegt es auch daran, dass dies mein erstes Buch dieser doch schon recht langen Reihe ist und dem Leser der Bücher zuvor sicher vieles klarer ist. Hier hätte ich mir schon etwas mehr Hintergrundwissen gewünscht.

An erster Stelle steht Sergeant Lindsay Boxer. Aus ihrer Sicht wird vieles beschrieben, sie wirkt als Persönlichkeit, durchsetzungsfreudig, steht "ihre Frau" in einer Männer-dominierten Verbrecherwelt. Leider erfährt man nur bruchstückhaft ihre Vorgeschichte. Cindy Thomas, die Gerichtsreporterin, setzt alles daran, die Aufklärung des Obdachlosenmordes voranzutreiben, kommt dann aber auch privat in Konkurrenz zu Lindsay um deren Partner Conklin. Viel mehr erfährt man von Cindy aber nicht und noch weniger dann über die Staatsanwältin Yuki, die noch immer auf ihren ersten Sieg vor Gericht wartet und Dr. Claire Washburn, die Leiterin der Gerichtsmedizin, die unschlüssig trotz aller Untersuchungsmethoden vor den High-Society-Morden steht. Auch Lindsays Partner Rich Conklin ist nicht wirklich zu fassen. Einerseits der  umschwärmte Frauentyp, andererseits der kalte Cop, an Sprüchen nicht arm, der kein Mitgefühl zu haben scheint.

Etwas überzeugender wirkt für mich die Figur der Serientäterin. Hier erfährt man doch einiges auch von ihrer Persönlichkeit, ihrer Entwicklung in Kindheit und Jugend und damit auch über die psychischen Hintergründe der Tat.  

Die ganzen zusätzlich aufgeführten Personen, weitere Ermittler, Vorgesetzte, Anwälte, die rund um die vier Hauptagierenden aufgeführt werden, hemmen eher den Ablauf und nehmen dem Buch auch ein Stück Spannung. Teilweise wird das Buch unnötig mit deren Ausführungen in die Länge gestreckt, ohne dass es zu wirklich interessanten Begegnungen oder Rückschlüssen führt.


Aufmachung des Buches
Das vorliegende gebundene Buch hat ein doch sehr ansprechendes Cover. Der in schwarz gehaltene Umschlag fasst sich sehr interessant an, erinnert ein Stück weit an die Haut einer Schlange. Auch die 8 im Titel des Buches wird zusätzlich als Schlange dargestellt und weist damit auch schon die Richtung. So istdie Gestaltung ganz gut gelungen und hebt sich auch vom Durchschnittsbuch ab. Das Buch selbst ist in tatsächlich 112 Kapitel eingeteilt, welche teilweise aus nur 1-2 Seiten bestehen, dazu gibt es viele Leerräume. Das entspricht auch in gewisser Weise dem Stil des Buches, nicht ins Detail zu gehen, kurze Abhandlungen und dann der Sprung zum nächsten Geschehen.


Fazit
Insgesamt hatte ich mir von diesem Thriller mehr erwartet, viel mehr Spannung und Tiefgang. Stattdessen bleibt er doch sehr oberflächlich und für meinen Geschmack zu plakativ, die Figuren zu flach. Dennoch konnte er mich an manchen Stellen auch etwas fesseln und daher kann ich drei Sterne vergeben.


3 Sterne 


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 3: Der 3. Grad
Band 4: Die 4. Frau
Band 5: Die 5. Plage
Band 6: Die 6. Geisel
Band 7: Die 7 Sünden

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