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Anton liest für sein Leben gern Gruselgeschichten – vor allem über Vampire. Von einem Vampir wie Rüdiger aber hat Anton noch nie gehört. Ein richtig netter Vampir ist das. Wenn bloß seine Eltern nicht so neugierig wären. Wie soll Anton ihnen erklären, warum sein neuer Freund nie den schäbigen schwarzen Umhang ablegt, immerzu eine Hand vor den Mund hält und dazu noch so merkwürdig riecht?

 

  Autor: Angela Sommer-Bodenburg 
Verlag: rororo
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-499-20216-2
Seitenzahl: 128 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Anton Bohnsack ist ein Junge wie jeder andere auch. Er geht in die Schule, hat neugierige Eltern und mag Gruselgeschichten. Eines Nachts strandet ein kleiner Vampir vor seinem Fenster. Anton stirbt fast vor Angst, aber er überwindet sie und freundet sich mit Rüdiger, dem Vampir, an und stellt fest: Rüdiger ist nett. Natürlich gibt es Probleme, allein schon wegen der verschiedenen Tages- und Nachtzeiten, in denen sie leben. Kommt noch dazu, dass niemand an Vampire glaubt – außer Anton. Zu allem Überfluss hat Rüdiger noch eine kleine Schwester, Anna, die sich in Anton verliebt. Zusammen bestehen sie viele Abenteuer und immer siegt die Freundschaft zwischen Anton und Rüdiger.

Alles, was Anton erlebt, ist mitten aus dem Leben eines 6 bis 7-jährigen Jungen. Probleme, Ängste und Freuden kennen die kleinen Leser sehr gut aus ihrem eigenen Alltag und erleben es hautnah mit. Die Leser lernen, dass es sich lohnt, um Freundschaft zu kämpfen.


Stil und Sprache
Es gibt keine große Einleitung. Man ist direkt in Antons Zimmer und erlebt den ersten gruseligen Höhepunkt der Geschichte. Die Autorin bedient sich der klassischen Angst-Situationen, die Kinder in dem Alter haben: Anton ist allein zu Hause, plötzlich hört er fremde Geräusche und etwas prallt an sein Fenster. Seine Fantasie geht mit ihm durch, doch er nimmt allen Mut zusammen und geht dem Geräusch nach. Die Spannung wird zügig über drei Seiten aufgebaut und gipfelt in den Sätzen (S.16): „Der riesige blutrote Mund öffnete und schloß sich, und dabei stießen die Zähne, die leuchtend weiß und spitz wie Dolche waren, mit einem abscheulichen Klicken aufeinander. ... Anton stockte das Blut in seinen Adern.  ... Es war das Grauenvollste, was Anton je gesehen hatte!“ Doch dann sieht der Vampir Antons Gummibärchen und ist plötzlich wieder ein kleiner Junge. Als er dann auch noch einen Hustenanfall von den Süßigkeiten bekommt, weil ein Vampir so etwas nicht verträgt, hat Anton Mitleid mit ihm und keine Angst mehr und aller Grusel ist verflogen. Die beiden Jungen beginnen sich auszutauschen und entdecken erstaunlich viele Gemeinsamkeiten. Zwischen den, teilweise gruseligen, Abenteuern mit Rüdiger gibt es immer wieder ein Kapitel Familienalltag, quasi zur Entspannung.

Die Sprache ist gut verständlich, ich würde sie als bodenständig bezeichnen. Keine ellenlangen Sätze, keine komplizierten Wortschöpfungen, aber es ist kein Erstleser-Buch. Die Beschreibungen des Umfelds sind eher kurz gehalten. Der Autorin geht es um den Charakter der Figuren, da ist sie dann auch sehr ausführlich. Man erfährt nichts über Berufe, Alter oder dergleichen, sondern, dass die Mutter ruhig, neugierig und ausgleichend und der Vater strenger und aufbrausender ist. Genauso verhält es sich mit Rüdigers Verwandten in der Gruft oder Antons Freund Udo. Dadurch lassen sich die Figuren sehr gut „erspüren“. Die Kinder haben das Gefühl mittendrin zu sein.


Figuren
Im Prinzip sind es zwei Hauptfiguren. Da sind Anton Bohnsack und Rüdiger von Schlotterstein der Vampir. Wichtige Nebenfiguren sind natürlich noch Antons Eltern und Rüdigers gesamte Familie in der Gruft. Die Figuren sind alle sehr liebevoll ausgestattet, gut ausgearbeitet, aber nicht zu detailliert beschrieben. Die Autorin achtet genau auf die Details, die für Kinder interessant sind. Anton ist eher der ängstliche, schüchterne Typ, der lieber Ärger vermeidet und dem Versprochenes heilig ist. Das Gegenteil ist Rüdiger: er ist unvernünftig, impulsiv und mutig und er pfeift auf das, was er gestern gesagt hat. Das hat Stoff für Konfrontation. Dazu kommen noch die ständig neugierigen Eltern von Anton, die blutrünstigen Verwandten von Rüdiger und Rüdigers Schwester Anna, die sich auch noch in Anton verliebt. 


Aufmachung des Buches
Das Cover ist etwas gruselig - so schlimm ist der Inhalt des Buches aber nicht. Auf den Innenseiten sind ab und zu ein paar Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Stichen oder Radierungen zu sehen. Die Bilder sind schon teilweise etwas gruseliger. Man sollte aufpassen, ob man die Kinder bei der Gute-Nacht-Geschichte mitschauen lässt.


Fazit
Ein absolutes Muss für richtige Jungs (und mutige Mädchen) im Alter von 6 bis 8 Jahren. Es braucht für die Kinder anfangs etwas Mut ein "Vampir-Buch" zu lesen, aber dann wollen sie es nie mehr weglegen und sind begeistert.


5 Sterne


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