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Sie fotografieren viel und mit großer Begeisterung. Sie möchten gerne Ihre Bildergebnisse bewusst beeinflussen, planen und gestalten. Ein Meisterfoto braucht mehr als perfekte Kameratechnik. Dieses Buch zeigt Ihnen alle Facetten der Bildgestaltung, das ganze Spiel mit Formen, Farben, Licht und Kontrasten. Es führt Sie mit schönen Bespielen durch alle fotografischen Genres. So gelingen Ihnen beeindruckende Panoramen oder Natur- und Makroaufnahmen. Sie machen spannungsreiche Fotos auf Reisen und fangen Charakter und Wesen einer Person in einer Portraitaufnahme ein. Beherrschen Sie die Tücken des Blitzlichts. Wagen Sie sich ans Farbmanagement für eine präzise und vorhersehbare Farbwiedergabe. Lesen Sie zu jedem Thema die wichtigsten Informationen zur Fototechnik und lassen Sie sich von vielen guten Profitipps unterstützen.

 

Digitale Fotografie - Der Meisterkurs 
 

Autor: Michael Hennemann
Verlag: Markt + Technik Verlag
Erschienen: Juni 2010
ISBN: 978-3-8272-4594-6
Seitenzahl: 372 Seiten

Hier gehts zur Leseprobe


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Michael Hennemann ist freischaffender Reisefotograf und in der Szene kein Unbekannter, denn „Digitale Fotografie – Der Meisterkurs“ ist nicht sein erstes Werk zur komplexen digitalen Fotografie. Dieses Buch richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an Fortgeschrittene und hält auch für Erfahrene noch einige neue Aspekte bereit, z.B. zur Hyperfokaldistanz. Bei dem Meisterkurs handelt es sich um ein All-in-one, das heißt, Hennemann geht auf so viele Bereiche wie nur möglich ein. Im Einzelnen werden folgende Themen behandelt:

  • Fotografieren statt Knipsen: der Weg zu guten Bildern
  • Eindrucksvolle Landschafts- und Naturaufnahmen
  • Reisefotografie: unterwegs mit der Kamera
  • Fotografieren bei wenig Licht und in der Dunkelheit
  • So meistern Sie hohe Kontraste
  • Künstliche Sonne: der richtige Umgang mit dem Blitz
  • Das Fotostudio zu Hause
  • Makrofotografie: kleine Dinge groß im Bild
  • Familie und Freunde als Fotomotive
  • Noch mehr Fototipps für weitere Aufnahmesituationen
  • Farbmanagement: Schritt für Schritt zur perfekten Farbwiedergabe
  • Höchste Qualität mit RAW
  • Digitale Schwarz-Weiß-Fotografie
  • Bilder präsentieren

Die große Bandbreite hat Vor-, aber auch Nachteile – Einsteiger bekommen einen guten Überblick über die vielen Möglichkeiten der Digitalfotografie, der dann aber – abhängig  vom Thema – nicht unbedingt allzu umfangreich ist und man bei entsprechendem Interesse um entsprechende Fachliteratur zu einer Thematik nicht herum kommt. Beispielsweise gibt es zum Kapitel zur Blitzfotografie nur einen groben Abriss, ähnlich schaut es beim „Fotostudio zu Hause“ aus – der Überblick zu den Möglichkeiten ist angemessen, es gibt aber nicht einmal einfache Beleuchungsskizzen, die den Einstieg erleichtern. Demgegenüber zeigt der Bereich „Portraitfotografie“ viele Aspekte auf, wirklich gute und umfangreiche Ratschläge mit vielen Facetten gibt es zur Reisefotografie. Zudem finden sich so spezielle Themen wie die Erstellung biometrischer Passbilder, deren Anforderungen und dem Vorgehen bei der Umsetzung. Das Buch ist so gegliedert, dass man es nicht zwangsläufig von vorne bis hinten durchlesen muss, sondern sich einzelne Themen gezielt herausgreifen kann, z.B. Reise- oder Landschaftsfotografie vor dem nächsten Urlaub.

Michael Hennemann erklärt zunächst die elementaren Grundlagen wie Blende und Verschlusszeit, Schärfentiefe, Formatwahl oder Bildaufteilung einsteigertauglich und auf gut nachvollziehbare Weise. Dabei belegt er praktisch alle seine Kernaussagen mit entsprechendem Fotomaterial, um anhand von Bildern anstatt Abstraktem zu lehren. Die Fotos passen sich den jeweiligen Bedürfnissen des Themas und des verfügbaren Platzes an, mal ganzseitig oder sogar seitenübergreifend groß, mal recht klein finden sich viele Bildgrößen und –formate. Nur wenige Bilder, so z.B. bei dem Vergleich auf Seite 14, sind so weit nach innen gerückt worden, dass manche im Knick liegenden Details verloren gehen.

Der Autor verwendet viele, oft sehr kurze Absätze, um die Inhalte knackig und prägnant zu vermitteln. Hierdurch stellt sich auch ein relativ flottes Lesetempo ein. Der Schreibstil ist eine gute Balance aus fachlicher Dokumentation und lockerer Erzählung, je nach Thema. Er lässt sich gut und flüssig lesen und bietet einen hohen Informationsgehalt. Fach- und Fremdwörter und die zumeist aus dem Englischen entstammenden Abkürzungen erläutert der Autor umgehend.
Im Fließtext geht Michael Hennemann mit ausführlicheren Erläuterungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowohl auf Fototechniken (beispielsweise fließendes Wasser oder Panoramen fotografieren) als auch auf die Bedienung von Adobe Photoshop und Photoshop Elements ein und erklärt, falls vorhanden, die Unterschiede der beiden Programme. Das Buch bewegt sich auf dem neuesten technischen Stand, erkennbar z.B. im Bezug auf das erst im Frühjahr 2010 erschienene Bildbearbeitungsprogramm Photoshop CS5. Hervorragend gefällt mir, dass der Schriftsteller nicht nur die Funktionen und Button erklärt, die gerade gebraucht werden, sondern – z.B. bei Photomerge – auch auf Auswirkungen anderer Funktionen eingeht. Ein Punkt, der in so manchem anderen Sachbuch oft vergessen wird und Anfängern die Möglichkeiten, die sich bei Tools, Filtern und anderen Funktionen bieten, oft vorenthalten. Übungen mit Photoshop kann man auch mit Bilddateien, die man im Internet gezielt herunterladen kann, nachvollziehen.

Diverse Kästchen an den Seitenrändern fassen bestimmte Techniken zusammen und beschreiben sie ohne Hintergrunderklärungen – zum schnellen Nachlesen und Aneignen durchaus geeignet. Entsprechend ihres Inhalts tragen sie die Überschrift „Fototechnik“, „Aufnahmepraxis“, „Profitipps“ oder „Checkliste“. Desweiteren finden sich hervorgehobene Bereiche, die sich über die gesamte Seitenfläche ziehen, Exkurse oder Konkretisierungen zur Fototechnik, deren teils anspruchsvollen Inhalte er sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene nachvollziehbar erläutert. Diese aus den Haupttexten herausgehaltenen Bereiche finden sich allerdings nicht immer an den Stellen, an denen ich sie erwartet hätte, zum Beispiel findet sich auf Seite 18 das Thema „Brennweite, Bildwinkel, Cropfaktor“, auf Seite 23 „Verzeichnungen durch Objektive“ und erst auf Seite 36 die Objektiveigenschaften als solche, statt alle drei Themen, die zentral mit Objektiven zu tun haben, zusammenzufassen. Einige Begriffe wie „Spiegelvorauslösung“ werden im Fließtext schon recht früh gebraucht und ihre Verwendung empfohlen, aber erst spät (hier: im Profitipp auf Seite 210) erläutert. Hier ist die Sortierung nicht immer ideal. Zum Ende eines Kapitels fügt er in einem weiteren Kästchen alle wichtigen Aspekte „Auf einen Blick“ noch einmal zusammen.


Aufmachung des Buches
„Digitale Fotografie – Der Meisterkurs“ ist mit festem Umschlag versehen; die Verarbeitung des Buches und die Qualität der Materialien sind einwandfrei. Nach einem Inhaltsverzeichnis und einem Vorwort des Autors startet das erste Kapitel, den Abschluss bildet ein Glossar – ein Stichwortregister habe ich jedoch vermisst. Für die Abrundung sorgt ein Lesebändchen
Die jeweiligen Kapitel sind farblich gekennzeichnet, sowohl durch einen sich an dem oberen Teil der Seiten hinziehenden Balken, als auch – schwächer – entsprechender Einfärbung der Infokästen. Die Einfärbung des oberen Seitenteils ist auch bei zugeschlagenem Buch zu erkennen, so dass man sich gezielt ein Kapitel heraussuchen kann.


Fazit
Digitale Fotografie – Der Meisterkurs bietet einen ersten, umfassenden Überblick zu den vielen Aspekten der Digitalfotografie. Das Werk richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, aber auch Amateure entdecken noch manch Neues. Die Bereiche sind mal mehr, mal weniger umfangreich beschrieben – um sie zu vertiefen, bedarf es gezielter Fachliteratur. Nichtsdestotrotz ein gutes Buch für den Einstieg.


4 Sterne


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