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Er hat dich erwählt: Du wirst sterben Wer Gutes tut, muss sterben Der Fluch der guten Tat Blumen für die Toten

Sydney Jordan moderiert eine TV-Sendung, die alltägliche Helden vorstellt: Menschen, die Leben gerettet haben. Nebenbei muss sie sich um ihr eigenes Leben kümmern. Nach einer schmerzhaften Trennung zieht sie mit Sohn Eli nach Boston. Doch irgend etwas stimmt mit der neuen Wohnung nicht. Jemand scheint dort heimlich ein und aus zu gehen. Während Eli ohne ihr Wissen die düstere Geschichte der Vormieter erforscht, macht Sydney eine albtraumhafte Entdeckung: Nach und nach sterben die in ihrer Sendung vorgestellten Menschen bizarre Tode. Morde, die offenbar etwas mit dem geheimen Gast in Sydneys Wohnung zu tun haben. Und jemand schickt den Hinterbliebenen Blumen – in Sydneys Namen …

 

 

Originaltitel: Final Breath
Autor: Kevin O' Brien
Übersetzer: Joachim Peters
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 1. September 2010
ISBN: 978-3499249990
Seitenzahl: 573 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

In dem neuen Thriller von Kevin O' Brien geht es einmal um diverse, zunächst von einander völlig unabhängig erscheinende Morde an Menschen, die kurz zuvor durch eine mutige, lebensrettende Tat im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses standen, teilweise auch Hauptdarsteller der TV-Show "Helden wie du und ich " von Sydney Jordan wurden. Nach und nach werden Sydney und damit auch dem Leser die Zusammenhänge bewusst. Der Mörder spielt mit Sydney, hinterlegt in ihrem Haus Hinweise, schickt ihr Email und Fax und den Angehörigen der Ermordeten Blumen in ihrem Namen. Doch es gibt noch weitere Handlungsstränge. Sydney hat auch privat einiges zu bieten. Sie trennt sich von ihrem Mann, dem Polizisten Joe, der in eine Drogengeschichte verwickelt und mit seinen korrupten Polizeikollegen unter anderem auch an einem Mord beteiligt zu sein scheint. Sie zieht nach einem heftigen Streit mit ihrem Sohn Eli von Chicago nach Seattle ausgerechnet in ein Haus, in dem Jahre zuvor die Bewohnerin nach dem Mord an ihrem Sohn sich selbst umgebracht haben soll und nun deren Geister im Hause herumspuken. Eli versucht, auf eigene Faust die Hintergründe zu ermitteln und gerät gleichfalls in Lebensgefahr. Ein Thriller, der von Mord zu Mord eilt, den Leser kaum zum Aufatmen kommen lässt, dabei aber auch in jeder einzelnen Geschichte fasziniert und fesselt. Um so erstaunlicher ist dann auch die Auflösung am Ende, die das Ganze in einen faszinierenden und wirklich unerwarteten Zusammenhang stellt.  


Stil und Sprache
Der Autor erzählt in der dritten Person aus Sicht des gerade Agierenden: des Mörders, des Opfers oder auch Sydney Jordans. Er schreibt in einer klaren, sehr direkten Art und Weise, springt dabei aber von Szene zu Szene, von Schauplatz zu Schauplatz, ohne einen direkten Übergang zu schaffen. Erst nach und nach werden dem Leser die Zusammenhänge klar und die Geschichte dichter und dichter. Die Spannung der einzelnen Morde für sich, deren Planung, Vorausschaubarkeit und brutalen Durchführung, steigert sich hin zum Finale, dem Zusammentreffen Sydney Jordans mit ihm, dem Mörder, parallel dazu das Zusammentreffen ihres Sohnes Eli mit dem Mörder der früheren Bewohner ihres Hauses. 

Der Autor führt den Leser auf viele falschen Fährten und die Auflösung ganz am Ende ist wirklich überraschend. Und über die Mörder-Findung hinaus setzt der Autor noch einmal eines drauf. Sydney löst auch den Fall der korrupten Polizisten, entlastet ihren Mann Joe, auch wenn dies für ihn zu spät kommt. Aber auch hier gibt es kein wirkliches Ende. In diesem an Geister bereits gewöhnten Haus findet auch Joe über seinen Tod hinaus einen Weg, mit Sydney in Kontakt zu treten.


Figuren
An erster Stelle steht der Mörder der Helden, lange undurchschaubar und für den Leser nicht wirklich fassbar. Seine strukturierten Gedankengänge, seine klare Vorgehensweise, das stete Erreichen seines Zieles ohne eine wirkliche Chance für das Opfer, fesseln. Und erst am Ende erfährt der Leser wirklich, mit wem er es zu tun hat - und dann fügt sich Puzzleteil für Puzzleteil perfekt zusammen. Seine Beweggründe erscheinen rückblickend nachvollziehbar, wenn auch total schockierend.

Sydney Jordan, die Moderatorin der TV-Show und Schlüsselfigur des gesamten Thrillers wirkt nur teilweise überzeugend. Ihre Ängste, ihr verzweifelter Versuch, den Mörder zu stoppen, ihr Bemühen um ihren Sohn Eli sind nachvollziehbar. Allerdings wirkt sie in der ihrer eigenen Rolle als Heldin deutlich überzeichnet. So rettet sie als junges Mädchen dem aus der brennenden Wohnung springenden Jungen das Leben, indem sie ihn auffängt und sich dabei schwer verletzt. Dass dies das Ende ihrer Eislaufkarriere bedeutet - immerhin sollte sie ja an Olympischen Spielen teilnehmen - nimmt sie heldenhaft hin. Bei dem Versuch, den Mörder ihrer TV-Show-Gäste zu stoppen, kämpft sie sich größtenteils alleine durch. Erst zum Ende hin wird Polizei und ihr Mann Joe mit hineingenommen, der sie dann zwar retten kann, aber dafür selbst den "Heldentod" stirbt. Dafür überführt sie dann wiederum seine korrupten Polizeikollegen und entlastet ihn, wenn auch posthum.

Sydneys Sohn Eli wiederum wirkt sehr sympathisch und in seiner jugendlichen Unbeschwertheit und seinem Versuch, das Geheimnis des Hauses selbst zu erforschen, auch gegen jede Warnung der Mutter, glaubhaft. Die im Buch öfters erwähnte auffallende Ähnlichkeit des Sohnes Eli mit dem vor 30 Jahren in dem Haus in seinem Zimmer getöteten Jungen Earl war mir dann aber doch etwas zu spirituell.

 
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch weist neben dem für Thriller sehr beliebten Großaufdruck des Titels mit Blutspuren im Hintergrund einen angedeuteten Maschendrahtzaun auf. Das Cover hebt sich dadurch nicht wirklich von anderen Büchern dieser Kategorie hervor.


Fazit
Ein Thriller, der an Action und Morden reich bestückt, dennoch auch mit viel Raffinesse und Details besticht. Sicherlich gibt es einige Schwachpunkte im Handlungsablauf, die den Leser hier und da doch etwas schmunzeln lassen, da doch etwas unrealistisch. Auch hätte es etwas weniger komplex sein dürfen. So hätten die Morde rund um die Helden der TV-Show an sich schon mehr als ausgereicht. Letztendlich aber fasziniert die Auflösung am Ende doch sehr und die spirituellen Einlagen sind dann auch nicht mehr so störend, sodass ich doch gerne 4 Sterne vergeben möchte.


4 Sterne 


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