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Im Haus der Vampire hat sich einiges verändert: Shane wird nicht damit fertig, dass Michael auf die Seite der Untoten gewechselt ist. Muss er nun nicht unweigerlich zur Gefahr für seine Mitbewohner werden? Gleichzeitig macht eine Untergrundorganisation Jagd auf Michael, den jüngsten Vampir Morganvilles. Was sich nicht verändert hat: Claire liebt Shane und sie vertraut Michael. Um ihre Freunde zu schützen, schließt Claire einen gefährlichen Pakt. Was das wirklich bedeutet, wird ihr erst klar, als es schon zu spät ist. 

 

  Originaltitel: Midnight Alley. The Morganville Vampires Book 3
Autor: Rachel Caine
Übersetzer: Sonja Häußler
Verlag: Arena Verlag
Erschienen: Januar 2010
ISBN: 978-3-401-06362-1
Seitenzahl: 313 Seiten
 


Die Grundidee der Handlung
Einige turbulente Ereignisse liegen hinter dem Vierergespann des Glass Houses. Die daraus resultierenden Veränderungen sind nicht von der Hand zu weisen. Michael sah sich gezwungen, zum Vampir zu werden, was zwar seine bis dato als Geist stark eingeschränkte Mobilität deutlich verbessert, bei seinen Mitbewohnern jedoch auf wenig Gegenliebe stößt. Claire hat einen Vertrag mit der Gründerin und ältesten Vampirin Morganvilles unterzeichnet, dessen Bedeutung sie erst peu à peu begreift. Eines steht fest, der Treueeid bindet sie an die Stadt. Adieu Traum von MIT oder CalTech. Doch Amelie hat ähnlich herausfordernde Pläne für den intelligenten Teenager. Was bisher ein großes Geheimnis war, lastet nun auch auf Claires Schultern: Die Vampire in Morganville sind allesamt krank! Myrnin, ein Wissenschaftler mit Leib und Seele, versucht seit sage und schreibe über siebzig Jahren den Ursachen auf den Grund zu gehen und ein Heilmittel zu entwickeln. Die Zeit arbeitet gegen ihn. - Nur ein toter Vampir ist ein guter Vampir. – Der Gedanke, das Problem Morganvilles könnte sich von selbst erledigen, scheint verlockend. Allerdings träfe dies auch Vampire, die Claire am Herzen liegen. Michael, Sam und selbst Amelie. Sie kann nicht einfach zusehen, wie auch sie sterben. Während mysteriöse Mordfälle eine Spur des Verdachts ins Glass House legen, büffelt die Sechzehnjährige Biochemie für Fortgeschrittene, Philosophie, Quantenmechanik, Mythen und Legenden und wird von Myrnin in die Grundlagen der Alchemie eingeführt. Doch Morganville wäre nicht die unheimliche Stadt der Vampire, ginge hier alles glatt, ungefährlich und mit rechten Dingen zu …


Stil und Sprache
Im dritten Band der Serie „Haus der Vampire“ führt Rachel Caine ihre Leserschaft erneut in das Haus außerhalb des Campus' der Texas Prairie University, TPU, in einer Stadt, die von Vampiren dominiert wird. Dreizehn Kapitel in dritter Person Singular aus Sicht Claire Danvers setzen die Geschichte um die vier Freunde und deren Erlebnisse ohne Zeitverlust fort. Gleich zu Beginn verpackt die Autorin einen kleinen Rückblick auf das bisherige Geschehen geschickt in ein Telefonat zwischen Hauptprotagonistin Claire und deren Mutter. Claires Gedanken, die natürlich gegenüber Außenstehenden nicht ausgesprochen werden, wiederholen wichtige Meilensteine, die für den weiteren Verlauf der Handlung richtungweisend sind.
Die Ausgangsposition der jungen Leute ist dieses Mal deutlich verändert. Michael ist nicht länger ein ortsgebundener Geist, er ist nun einer von ihnen, den gefürchteten Vampiren. Und auch Claire hat sich einer Vampirin verschrieben – Amelie, der Gründerin der Stadt. Mit diesen Gegebenheiten müssen sich Hauptfiguren sowie Leser erst einmal anfreunden. Doch Rachel Caine hält sich nicht lange mit Wehklagen auf. Gewohnt rasant nehmen die Entwicklungen der Kleinstadt ihren Lauf. Verschiedene Handlungsstränge werden abwechselnd weitergeführt. Andeutungen und häppchenweise präsentierte Hintergrundinformationen treiben den Spannungsbogen stetig in die Höhe. Geheimnisse, Gefahren und nicht zuletzt eine große Verschwörung fesseln an das Buch und blenden den Alltag des Lesers komplett aus. Die Hauptfiguren sind grundverschieden, doch wirkt jede für sich sympathisch. Insbesondere zu Claire entsteht eine unmittelbare Nähe, da nicht nur ihre Äußerungen und ihre Handlungen bekannt sind, sondern die Autorin auch ihre Gedanken offenbart. Der lebendige, moderne Schreibstil ermöglicht ein flottes Lesen der Geschichte. Die Sprache ist herrlich unkompliziert. Selbstverständlich hält Rachel Caine neben allerhand Wendungen innerhalb des Geschehens auch wieder eine Überraschung zum Abschluss des Romans bereit, die für Erstaunen und brennende Neugierde auf die Fortsetzung sorgt.

Auf einen Auszug aus Eve Rossers Tagebuch wird in diesem Band der Serie verzichtet.


Figuren
Die Welt um die vier Freunde und Mitbewohner Michael Glass, Shane Collins, Eve Rosser und Claire Danvers dreht sich weiter. Michael scheint seine neu gewonnene Freiheit zunächst zu genießen. Bis vor kurzer Zeit geisterte er tagsüber als körperloses Wesen und nur nachts als Mensch durchs Haus. Nun kann er seine vier Wände nicht nur nach Lust und Laune verlassen, er besteht dabei sogar aus greifbarer Materie. Das Leben der Gesellschaft findet nicht mehr ohne ihn statt. Michael arbeitet bei JT´s Music auf der Third Street, führt Gitarren vor, verkauft sie und gibt hin und wieder Privatunterricht. Eve hält trotz seines neuen Daseins uneingeschränkt zu ihm und auch der Leser wird feststellen, dass ihm die neue Rolle als Vampir ausgesprochen gut steht. Shane kommt hingegen gar nicht damit klar, dass Michael ein Blutsauger ist. Er vermeidet es in der Regel, sich im selben Zimmer aufzuhalten und würdigt ihn keines direkten Blickes. Schließlich plant er sogar einen Ortswechsel und die Beziehung zwischen ihm und Claire gerät heftig ins Wanken, nachdem er zudem von ihrer besonderen Verbindung zu Amelie erfährt. In der Öffentlichkeit scheint Claire plötzlich überaus beliebt. Kaum, dass sie unter besonderem Schutz steht und das Armband der Vampirältesten trägt, reißen sich selbst die ärgsten Feinde um ihre Aufmerksamkeit. So zeigt Monica Morrell reges Interesse an Claire und lädt sie zu einer ihrer exklusiven Partys ein. Eine perfekte Gelegenheit, sich für all die Schikanen der IT-Girls zu rächen …
Amelie macht Claire mit Myrnin bekannt, einem Wissenschaftler zwischen Genie und Wahnsinn. Rachel Caine wechselt die Darstellung seiner Person in Anlehnung an Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Zwischen Momenten der Klarheit und absolutem Verfall, ist sein Wesen völlig unberechenbar. Er löst bei Claire und wohl auch beim Leser allerlei Reaktionen von Mitleid bis Abscheu aus. Dennoch mag man den Vampir schließlich nicht mehr missen.

Die Autorin entwickelt ihre Figuren konsequent weiter. Ecken und Kanten, Vorzüge und Nachteile zeichnen ihre Charaktere aus. Sie wirken lebendig und authentisch. Es macht Spaß, ihnen auf ihrem Weg durch Höhen und Tiefen zu folgen.


Aufmachung des Buches
„Haus der Vampire – Rendezvous mit einem Unbekannten“ ist als hochwertige Klappenbroschur in Deutscher Erstausgabe erhältlich. Der Arena Verlag bleibt dem Serienlayout treu. So ziert auch den dritten Band das bekannte hochglänzende, florale Muster in roter Farbe. Das ansonsten matt gehaltene Motiv ist gewohnt düster. Ein auffällig blasses Mädchen blickt den Betrachter aus hellbraunen, fast goldenen Augen an. Rückseite und Innenklappen bieten erste Informationen zu Romaninhalt und Autorin.


Fazit
Das “Rendezvous mit einem Unbekannten” entwickelt sich humorvoll, lebendig und äußerst gefährlich. Claire taucht tiefer in die Welt der Vampire ein; ein Wettlauf gegen die Zeit zwischen Genie und Wahnsinn. Spannend und unterhaltsam!



Hinweise
Rezension von Patricia Merkel
Herzlichen Dank an den Arena Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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