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Remierre de Sagrais streift seit Jahrzehnten als einsamer Jäger durch Europa und hat sein Dasein allein dem Kampf gegen die Mächte des Bösen verschrieben. Sein eigenes Leben hat er einem strengen Kodex unterworfen und stellt es weit hinter seine Pflicht, die Menschheit vor Vampiren, seinen dunklen Brüdern, zu schützen, zurück. Ein normales Privatleben oder gar Liebesbeziehungen sind für ihn schon lange indiskutabel. Joli Balbuks Leben hingegen wechselt nach einem plötzlichen Lebenszeichen von ihrem verschollen geglaubten Vater von eintönig zu aufregend. Dieser besteht auf ein baldiges Treffen, und schon bald gerät Jolis Weltbild völlig aus den Fugen. Ein Strudel aufregender Ereignisse führt sie direkt in eine Welt, die sie bisher nicht einmal im Traum für möglich gehalten hätte, in die dunkle Welt von Remierre de Sagrais. Sie kann sich seiner faszinierenden Aura nicht entziehen und muss bald erkennen, dass auch sie ein Teil dieser dunklen Welt ist.

 

  Autor: Kerstin Dirks
Verlag: Sieben-Verlag
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-940235-27-5
Seitenzahl: 176 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Joli Bulbak wächst bei Pflegeeltern auf. Eines Tages meldet sich ihr wirklicher Vater bei ihr, aber nicht nur, um sie kennen zu lernen, sondern um sie über ihre wahre Bestimmung aufzuklären. Joli soll in seine Fußstapfen als Wolfsängerin treten. Diese ist darüber wenig begeistert, vor allem als sie den für einen Wolfsänger passenden Pendant, Remierre de Sagrais, trifft, einen echten Werwolf. Dennoch kann sie sich seiner Faszination als Mann nicht entziehen und wird seine Wolfsängerin. Leider gerät sie dadurch auch in den seit Ewigkeiten währenden Kampf zwischen Werwölfen und Vampiren, aus dem sie nur einer retten kann. Spannend wird die Geschichte gegen Ende, bei dem es einen unvorhersehbaren Wendepunkt gibt, was als starker Pluspunkt zählt.


Stil und Sprache
Die Autorin ist sehr bemüht, den Textaufbau abwechslungsreich zu gestalten. Sie vermeidet lange Schachtelsätze. Es gibt nur wenige Wortwiederholungen, wenngleich manche Passagen ein wenig hölzern klingen. Der Übergang vom Prolog zur eigentlichen Geschichte läßt zu viele Fragen offen, wie z.B. nach den handelnden Personen. Dieses wird in im Lauf der weiteren Geschichte nur zäh erklärt. Dennoch lassen sich die nach dem Prolog folgenden Kapitel in einem Rutsch durchlesen, denn sie sind flüssig geschrieben und gut strukturiert. Kerstin Dirks spinnt die Geschichte wie an einem roten Faden, der sich von Kapitel zu Kapitel zieht. Sie vermeidet Sprünge in der weiteren Handlung.

Der Kampf, der zwischen Vampiren und Werwölfen seit Jahrhunderten besteht, wird nur kurz angeschnitten. Vielleicht wird es im Fortsetzungsroman mehr darüber zu erfahren geben.


Figuren
Die Autorin wählte nur wenig Protagonisten für ihren Roman aus. So muß der Leser nicht zu viele Charaktere behalten, sondern erinnert sich sofort beim nächsten Kapitel an die bestimmte Person. Remierre ist der typische Vertreter von Werwolf- und Vampirromanen, gut aussehend, sexy und mutig. Fast ein Klischee, das K. Dirks jedoch geschickt gelingt zu umgehen, indem sie ihm einige Schwächen zugesteht, wie z.B. das Schnarchen.
Da erscheint die Figur Jolis in diesem Roman interessanter, wandlungsfähiger und abgerückt von jeglichem Klischee. Die Autorin beschreibt die Protagonistin Joli detaillierter, die sich selbst mit Brille und sehr schlank nicht attraktiv genug findet, aber eine liebenswerte Schwäche für Chili-Schokolade besitzt. Eine normale Frau mit Schwächen, die im Gegensatz zu dem umwerfend gut aussehenden Werwolf etwas blass erscheint.
Ebenso blass erscheinen die Randfiguren in dem Roman, wie Tremonde, über dessen Vergangenheit man mehr erfahren möchte. Auch Jade und ihre einstige Beziehung zu Remierre werden relativ kurz abgehandelt.


Aufmachung des Buches
Das Format ist handlich, wenn auch etwas größer als ein Taschenbuch. Das Cover wurde passend zum Thema gewählt. Eine Frau in Unterwäsche, deren Gesicht nicht erkennbar ist, liegt vor einem Wolfskopf. Auf ihrer Brust leuchtet ein Schmuckstück, das auch eine besondere Bedeutung in dem Roman besitzt.


Fazit
„Wolfsängerin“ ist den Fans von Werwolf- und Vampirliteratur zu empfehlen. Altbekanntes wird neu kombiniert und zu einer spannenden Geschichte verwoben, die sich am Rande gängiger Klischees bewegt.


4 Sterne


Hinweise
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