Der Frühling hat Einzug auf Aqua gehalten - Akari und ihre Freundin Aika nutzen jede Gelegenheit, um zu trainieren. Vor allem das Erscheinen der talentierten Alice weckt in Aika den Ehrgeiz, während es Akari vorzieht, die Blumenpracht zu genießen. Doch als der Sommer mit sengender Hitze hereinbricht, hilft nur noch ein kühles Bad im Meer. Zum Glück erhält Akari eine Einladung nach Nimmerland, das sich als strahlend-weißer Sandstrand entpuppt ...
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Originaltitel: Aria Vol. 3 und 4 |
Die Grundidee der Handlung
Auf dem für Menschen bewohnbar gemachten Mars im Gebiet Aqua liegt Neo Venezia, eine Venedig ähnliche Stadt, in der Akari Mizunashi eine sogenannte Undine werden will, eine Gondoliere. Dazu ist sie der Ara Company beigetreten, nachdem sie von Japan aus auf dem Mars angekommen ist.
Die verschiedenen Kapitel der beiden in einem Band zusammengefassten Bände handeln immer von einzelnen Episoden, die aber aufeinander aufbauen und im Grunde die Aktivitäten der Undinen und vor allem von Akari im Sommer beinhalten. Verschiedene typische Feste, Ausflüge und Abenteuer, die Akari erlebt, plätschern im Grunde ruhig vor sich hin, entspannen und fesseln aber doch gleichzeitig an den Band, der den Leser durch die verzauberte Welt der Gondeln und Sommerhitze führt.
Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Aria ist ein ganz erstaunliches Manga. Die Welt von Aqua ist bis ins Kleinste festgelegt und durchdacht. Die detaillierte Landschaft, die die niedlichen Charaktere umgibt, lädt direkt zum Träumen ein - die Landschaft, wie auch die Stadt wirken geradezu magisch, wenn sie durch Akaris Augen betrachtet werden, die allem immer die optimistische Seite abgewinnt. Die einzelnen Episoden beginnen stets mit Akari, die in die Geschichte einführt. Sie fängt dabei mit "Hallo" an, womit alles wie ein Tagebucheintrag oder ein Brief nach Hause wirkt. Sie enden oft mit einem kleinen Gag oder mit philosophischen Gedanken, die zum Nachdenken anregen.
Verniedlichungen der Charaktere finden manchmal statt, um Gags zu unterstreichen oder Neckereien deutlicher zu machen, aber meist sind die Situationen und Szenen an sich bereits so faszinierend und putzig, dass es keiner weiteren Auflockerung bedarf. Allein die Zeichnungen der Katzen, die auftreten, dürften seltsam wirken, da diese besonders übertrieben dargestellt sind: mit ihren großen Köpfen und ihrem seltsamen Gang, der für Erheiterung sorgt, scheinen sie ein wenig alien-haft zu sein und weniger normalen Katzen zu ähneln.
Die Häuser und Straßen von Aqua wirken richtig echt, so dass der Leser sich manchmal wünscht, selbst bei Akari und ihren Freunden zu sein, einfach um die wunderschöne Atmosphäre auf sich wirken lassen zu können. Unwillkürlich liest man langsamer oder verweilt bei dem ein oder anderen Bild länger, wodurch die Lesegeschwindigkeit drastisch abnimmt. Aria gehört definitiv zu den Serien, die geruhsam verlaufen, bei denen keine großartigen Speedlines gebraucht werden oder viel passiert. Doch das, was wirklich abläuft, berührt einfach.
Die Panelaufteilung macht es auch Neulingen leicht, in das Geschehen hineinzufinden. Zudem ist das Thema und die Ähnlichkeit mit Venedig gewiss ein Grund, dass auch Comicleser sich hier wohlfühlen dürften, wenn die schwarzweißen Zeichnungen sie nicht abschrecken. Doch auch ohne Farbe wirken die Bilder wie kleine Meisterwerke.
Rasterfolie wird oft benutzt, um die Umgebung, die Kleider und die Haarfarben zu unterstreichen. Die Geräusche wurden, wie bei Tokyopop üblich, nicht übersetzt, was in diesem speziellen Fall aber nicht so ins Gewicht fällt, da sie für das Verständnis nicht notwendig sind.
Hilfreich für Neueinsteiger ist am Anfang der Überblick über die Personen und die gute Zusammenfassung der bisherigen Handlung, womit ein späterer Einstieg auch noch möglich ist. Wichtige Begriffe und Vorgehensweisen werden Akari selbst im Lauf der Handlung erklärt, wodurch auch der Leser versteht, was vor sich geht.
Aufmachung des Manga
Die bekannte größere Formatierung von Tokyopop trifft hier auf die doppelte Dicke eines Taschenbuches, denn es wurden Band 3 und 4 der Originalausgabe in einem zusammengefasst. Auffällig ist, dass das Cover eigentlich auf der Seite steht und Akari zeigt, die in ihrem Uniformrock Rosen aufgefangen hat. Lachend steht sie in wadentiefem Wasser. Im Hintergrund sieht man die wunderschöne Umgebung durch einige Häuser und ein paar Berge, viel blauen Himmel und Wasser. Die herumwirbelnden Blüten könnten auf ein Kapitel im Band hinweisen, in dem es ebenfalls um Rosen geht. Der Titel ist ebenfalls auf die Seite gedreht, aber klar erkennbar durch die schöne hellblaue Schrift, die sich gut in den Hintergrund einfügt, aber nicht darin verliert.
Die ersten zwei Seiten sind ganzseitige Farbseiten. Auf der ersten ist Aika abgebildet, die ihre roten Schuhe in der Hand trägt und leichtfüßig eine Treppe hinab zum Hochwasser geht. Im Hintergrund sind weiße Gebäude zu sehen, die ein wenig das Gefühl von Griechenland aufkommen lassen: Urlaub und Spaß. Das zweite Bild zeigt Alice, die in diesem Band ihren ersten Auftritt hat, wie sie auf einem Dach hockt und in die Ferne sieht.Das Bild wirkt nachdenklich und ruhig.
Interessanterweise wurde auf der Rückseite Bezug auf das erste Farbbild genommen, denn in einem kleinen Bild unter dem oben erwähnten Inhalt zeigt sich die gleiche Ansicht wie das Bild von Aika, allerdings sitzt sie hier auf den Stufen, ihre roten Schuhe neben sich. Die Stimmung ist ein wenig melancholischer durch die dunkleren Farben, da es sich um ein Abendbild handelt, wie am dunkleren Himmel erkennbar ist. Der rote Rosenbusch, der neben Aika auf einem kleinen Vorsprung steht, ist ein schöner Farbtupfer der sonst von grau und blau dominierten Zeichnung.
Fazit
"Aria Band 2" ist nach "Aqua" Band 1 und 2 (der Vorgeschichte von Akari) und dem ersten Band wieder ein wunderschönes Buch, das Optimisten und Träumer glücklich machen wird. Wer Abstand von der Hektik nehmen will, sollte sich diese Geschichte gönnen, die die Schnelligkeit aus dem Alltag nimmt und wieder auf die kleinen Dinge des Lebens hinweist, die einfach wundervoll sind.
Hinweise
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Backlist:
- Vorgeschichte
- Band 1
