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Wenn der letzte Schrei verstummt …

Drei Frauen verschwinden innerhalb weniger Jahre auf mysteriöse Weise: die Schülerin Jill, die Stripperin Kelly Jo und die Kunststudentin Rhonda. Nichts verbindet die drei – bis auf ihre Bekanntschaft mit einem angesehenen, vermögenden jungen Mann, Craig Thornton. Angeblich soll er zu allen dreien eine Liebesbeziehung gehabt haben. Detective Gage Hudson ist überzeugt, dass der Mann mit der Mordserie zu tun hat. Allerdings ist Craig seit einem Jahr tot …

 

Am_Ende_bist_du_mein 

Autor: Mary Burton
Verlag: rowohlt
Erschienen: 07/2010
ISBN: 978-3499253652
Seitenzahl: 428 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Im Prinzip gibt der Klappentext einen ganz guten Einblick ins Geschehen, allerdings ist die Story weitaus komplizierter, als es auf den ersten Blick scheint. Als im Zuge des Verkaufs des Familienanwesens der Thorntons der Friedhof verlegt werden soll, finden die Totengräber zwei Leichen, die dort nicht sein sollten. Gage Hudson sieht seine Chance gekommen, endlich den verhassten Craig Thornton des Mordes zu überführen, auch wenn dieser längst tot ist. Dann taucht jedoch eine weitere Leiche auf, ebenfalls ermordet, allerdings ist die Frau noch nicht lange tot. Craig kann also nicht der Mörder sein, oder doch?

Eine ehrgeizige Mischung aus Thriller und Familiendrama hat Mary Burton hier geschrieben, leider bekommt sie beides nicht hundertprozentig in den Griff und so geht am Ende doch einiges verloren …


Stil und Sprache
Der Prolog beginnt mit einem Schockeffekt: der Killer, der sich selbst Craig nennt, schaut sich eine Filmaufnahme an, auf der er eine Frau quält, demütigt und schließlich tötet. Danach wechselt die Perspektive regelmäßig zwischen Adrianna Thornton, die ihren Mädchennamen Barrington wieder angenommen hat, und Gage Hudson, dem ermittelnden Detective. Das erzeugt besonders zum Ende hin eine gewisse Spannung, weil natürlich immer im spannendsten Moment ein anderer Handlungsstrang „dran“ ist. Zwischendurch taucht auch Craig wieder auf, immer wieder gibt es Rückblenden und insgesamt herrscht ein ziemliches Durcheinander. Man muss sich als Leser schon sehr konzentrieren und nach längerer Lesepause erstmal rekapitulieren, wo man denn gerade war in der Geschichte. Sehr kompliziert entwickelt sich auch die Handlung, es gibt noch vielfältige Nebenhandlungen, von denen ich bis zum Schluss nicht alle auflösen konnte, geschweige denn ihren Sinn verstanden habe.

Sehr ins Detail gehende Beschreibungen bauschen die Geschichte zusätzlich auf, wo etwas Straffung ihr gut getan hätte, so dass insgesamt eine gar nicht so schlechte Idee in Details und Nebensächlichkeiten versinkt. Da wird dann schon mal eine ganze Seite dazu „verbraucht“, eine unwichtige Szene (Gage Hudson und sein Partner betreten eine Kunstgalerie) zu beschreiben. „Am Ende bist du mein“ bleibt am Ende nicht lange haften und wird als Durchschnittsroman leicht in Vergessenheit geraten.


Figuren
Figuren gibt es viele und man braucht schon eine Weile, bis man sie alle sortiert und nach Wichtigkeit geordnet hat. Da ist natürlich Detective Gage Hudson, der wild entschlossen ist, Craig Thornton quasi posthum als Mörder zu entlarven. Er hatte früher eine Affäre mit Adrianna, Craigs Witwe, und würde sie gern zurückgewinnen. Ansonsten erfährt man – thrillertypisch – nicht sehr viel über ihn, aber zumindest ist er sympathisch.
Adrianna selbst ist die zweite Hauptfigur, seit einem Jahr Witwe und damit beschäftigt, die Familienprobleme zu lösen. Sie steckt ihre gesamte Energie in die Aufgabe, den Familienwohnsitz der Thorntons aufzulösen und zu verkaufen. Froh, keine Zeit zum Nachdenken zu haben, erkennt sie viel zu spät, wie wichtig die Vergangenheit ist, die sie so erfolgreich verdrängt.

Um die beiden herum gibt es eine Unmenge Nebenakteure, die meisten von ihnen nicht wirklich wichtig, und so geht Mary Burton auch mit ihnen um. Relativ einseitig beschrieben, bleiben sie nicht lange im Gedächtnis des Lesers, so dass man immer wieder ins Überlegen kommt, wer denn nun dieser oder jener von ihnen ist und in welchem Kontext er steht. Insbesondere die verwickelten Familienverhältnisse der Thorntons hätte man eventuell etwas straffen können …


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in einem graublauen, dunklen Grundton gehalten. Auf der Vorderseite sieht man die Silhouette einer Frau, die nachts auf einer gepflasterten Straße vor einem Auto davonläuft. Innen gibt es einen Prolog, sechsundzwanzig Kapitel, die jeweils mit Datum und Uhrzeit überschrieben sind, und einen kurzen Epilog. Die Aufmachung passt insgesamt zum Inhalt, ist aber nicht besonders ins Auge springend.


Fazit
„Am Ende bist du mein“ ist ein handwerklich solide gemachter Thriller, leidlich spannend, aber nicht besonders anspruchsvoll. Als Urlaubslektüre oder für Einsteiger ins Thriller-Genre sicher geeignet, aber kein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.


3 Sterne


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